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01 September 2010
Die gemütlichsten Ecken von St. Pauli (33): Das verwaiste Freilufthotel
An der Westseite der Endoklinik nahm im vergangenen Jahr der Pole Arkadiusz Kossar eine Weile lang das „Obdachlos Hotel“ in Besitz. Genau genommen hatte er die Brache mit Ruinenresten selbst so getauft.
Es war ziemlich nett dort, mit Blumenvase, Tisch und Sesseln – also fast wie im gutbürgerlichen Wohnzimmer, nur halt draußen. Irgendwann musste er weg, der Arkadiusz, doch die Endoklinik hat sein „Obdachlos Hotel“ seither praktisch im Urzustand belassen. Die halbherzigen Bemühungen führten bislang nur zu einem Bauzaun, und auch der hat schon wieder gelitten unterm stummen Vandalismus des Prekariats – oder unter besoffenen BMW-Fahrern, die den Zaun als externe Bremse zweckentfremdeten.
Ein melancholischer Ort jedenfalls, den Arkadiusz Kossar sicher gern noch ein Jährchen länger in Beschlag genommen hätte, um von dort aus täglich gewissenhaft seiner Pfandflaschensammelleidenschaft nachzugehen.
Immerhin sind seine Aufschriften übriggeblieben, natürlich auch – direkt unter dem Wort „Hotel“ – ein „Ave Maria“. Das musste sein, ob obdachlos oder nicht. Schließlich ist er Pole, die teilen nun mal alle ein christliches Gen, nicht wahr.
Somit hatte Hamburg lange vor der Fertigstellung
AntwortenLöschendes Burj al Arab in Dubai ein Sieben Sterne Hotel.
Das wird die Jungs in Dubai stören! Zumal es sich hier um ein ausgewiesen christliches handelt.
AntwortenLöschennaja, von den sieben sternen sind mindestens 4 in form von davidsternen. wird die in dubai noch weniger erfreuen...
AntwortenLöschenGP, immerhin gibt es in Dubai eine große katholische Gemeinde mit fast 70.000 Mitgliedern, die NICHT massakriert werden. So was scheint der Emir also etwas lockerer zu sehen als zum Beispiel der Irre aus Teheran.
AntwortenLöschenÄhhh, Matt, ich stimme Ihnen ja zu, aber worauf zum Teufel antworten Sie mir da gerade?
AntwortenLöschen(Kenne Dubai ganz gut und halte es für ein furchtbares Kaff mit extrem liberalen – nach nahöstlichen Standards – bzw. extrem religiösen – nach westlichen Standards – Menschen da drinnen, die allesamt sowohl freundlicher als auch geldgeiler als hierzulande sind. Wenn ich mir mal diese Pauschalisierung erlauben darf).