„3000 Plattenkritiken“ | „Die Frankensaga – Vollfettstufe“ | RSS-Feed | In memoriam | mattwagner {at} web.de |
▼
28 Februar 2014
Vorzüge unserer Wohnlage
Zurzeit haben wir einige ungebetene Gäste im Haus. Zum einen Silberfischchen.
Seit ich neulich versehentlich einen Artikel darüber las, wie putzig, harmlos, ja geradezu nützlich diese „lebenden Fossilien“ seien in ihrer Gier nach allem, was uns tagtäglich so vom Körper rieselt, fühle ich mich zunehmend unwohl in meiner tradierten Rolle als Silberfischchenterminator.
Beschämendes Ergebnis: Ich expediere die Tierchen neuerdings mit Hilfe einer Postkarte, die mir Dr. K. in den 90ern geschickt hat, vorsichtig in ein Schnapsglas (Foto) und kippe sie mit einem gemurmelten Lebwohl über die Balkonbrüstung.
Ähnliches wäre mit der anderen Spezies ungebetener Gäste im Haus weniger gut zu machen, nicht nur, weil sie sich bevorzugt im Erdgeschoss aufhalten: Junkies.
Irgendwie schaffen sie es immer wieder, das Haus zu entern. Eine wirksame Methode ist wahlloses Betätigen der Klingeltafel; irgendein Bewohner wird im Tran schon auf den Summer drücken. Ein Kalkül, das immer noch derart oft aufgeht, dass die mahnenden hausinteren Rundmails inzwischen bevorzugt in Versalien verfasst werden.
Die andere Methode ihres Eindringens scheint von noch weniger Raffinesse geprägt und stattdessen eine brachiale zu sein, wie am Zustand des Schließblechs an der Haustür leicht abzulesen ist.
Sobald diese armen Gestalten drin sind, verkriechen sie sich in unseren heimelig verwinkelten Mülleimerabstellraum und tun, was Junkies gemeinhin tun. Manchmal bleiben sie zu diesem Zweck auch einfach dumpf auf der erstbesten Stufe im Treppenhaus sitzen und lassen sich widerspruchslos rauswerfen.
Jedenfalls scheint unser Heim zum Geheimtipp der Drogen- und Berberszene geworden zu sein, nachdem es bisher nur in der Rangliste Vorshauskotzen/-pinkeln/-kacken sowie in der Disziplin Haustürscheibeeinschlagen ganz weit oben rangierte.
Na ja, irgendwas muss man für die gestiegene Miete ja auch geboten bekommen, was Castrop-Rauxel nicht zu bieten hat.
Silberfischchen haben sie da schließlich auch.
Silberfischchen gehören auch nicht unbedingt zu meinen Lieblingsmitbewohnern. Ein Experte im Kampf gegen Ungeziefer meinte mal zu mir, solange nicht täglich dutzende Silberfischchen gesichtet werden, wäre es tolerierbar. Nun ja, seitdem übe ich mich in Toleranz.
AntwortenLöschenIch sehe täglich ungefähr eins. Aber es ist immer ein anderes. Ich weiß es, aus Gründen.
LöschenDa haben Sie ja noch schnell was für die Februarstatistik unternommen... :)
AntwortenLöschenGruß Brick
Und Sie sind mitschuld!
LöschenAber Castrop-Rauxel hat einen der besten Ortsnamen in Deutschland zu bieten. Der beste Ortsname ist natürlich Porta Westfalica.
AntwortenLöschenWir werden einen Umzug in Betracht ziehen.
Löschenist castrop-rauxel nicht latein und heißt auf deutsch wanne-eickel?
LöschenDa muss ich Ms. Columbo fragen; sie hat das große Latinum.
LöschenDont leave us now...
AntwortenLöschenMatthias, wir brauchen Aktive wie dich hier im Hause.(honest smile!)
Silberfischchen haben wir vor Jahren auch entdeckt, aber nun lassen wir die Badezimmertür immer offen und sie haben die Flucht ergriffen. Schade, dass man die nicht abrichten konnte z.B. um den Müll runter zu bringen... ungefällige Biester!
Zum Müllrunterbringen bräuchten sie inzwischen auch einen Schlüssel …
LöschenDer Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
LöschenSilberfische sind Tiere mit hervorragendem Geschmack, weshalb sie sich konsequent aus meiner Wohnung heraushalten. Allein für diese Eigenschaft überlegte ich, ob ich sie mir nicht als Haustiere halten sollte. Allerdings wäre dann natürlich der Grund weg und ich hasste sie wie jedes andere Tier, das nicht auf meinem Teller landet. Es ist ein Kreuz!
AntwortenLöschenWarum landen sie eigentlich nicht auf Ihrem Teller? In ausreichender Anzahl genossen, könnten sie ein wertvoller Proteinlieferant sein.
LöschenDas Problem war (!) ja bisher, daß diese Tiere sich nicht in meine Wohnung trauten. Doch auf einmal – und zwar interessanterweise DIREKT NACHDEM Sie diesen Blogbeitrag schrieben, fand ich (heute morgen) das erste entzückende Silberfischchen in meinem Bad vor. Korrelation oder Koinzidenz? Das ist immer die Frage. Und die Antwort: Schmeckt nach Hühnchen.
LöschenBesteht eine Korrelation zwischen Silberfischen und Junkies? Bei uns auf dem Land gibt es weder das Eine noch das Andere im Haus....
AntwortenLöschenKorrelation oder Koinzidenz: Das ist immer die Frage. Und sie kann ohne wissenschaftliche Untersuchung selten beantwortet werden.
LöschenDer Silberfisch, der Silberfisch
AntwortenLöschenhüpft Wagner immer auf den Tisch
an andren Orten - KaDeWe
frittiert man sowas - jemineh
Drum ist es eine Frage nur
wie man mit sowas umgeht
der Kultur -
Dem Silberfisch von Mann zu Mann
kommt selten einer tödllich an
Allein die Hausfrau mit dem Spray von Bayer
die packt ihm richtig an die
Damit könnten Sie in der Bütt auftreten!
Löschen