14 September 2012

Das Herz von St. Pauli auf US-Tour



Der Kiezbummel gestern Abend mit Andreas endete nach allerkürzester Zeit in der „Korall Bar“. Ja, ich habe das e auch vermisst, aber den ganzen Abend nicht gefunden, auch nicht auf der Getränkekarte.

Jedenfalls blieben wir hängen in dieser netten Kneipe, die seit April an der Ecke Hein-Hoyer- und Simon-von-Utrecht-Straße derart fleißig ihr Auskommen zu finden versucht, dass sie es bisher versäumt hat, am Haus ihren Namen anzubringen. Vielleicht wüssten wir sonst sicherer, ob der Korall Bar ein e abhanden gekommen ist oder nicht.

Wir wandten uns eh bald wichtigeren Themen zu, vor allem Andreas’ mehrmonatiger Amerikareise als Roadmanager, Fahrer, Begleiter und Bespaßer seiner musizierenden Frau Tish, die er in einem grandiosen Blog verewigt hat.

Die beiden hatten bei ihrer Tour durch 42 Bundesstaaten die schrullige Idee, das US-Publikum regelmäßig mit dem auf Deutsch gesungenen Kiezgassenhauer „Das Herz von St. Pauli“ zu überraschen – siehe Video.

Ich würde mich ja so was nicht trauen: einfach auf die Bühne gehen und „Das Herz von St. Pauli“ singen. Dafür stehe ich manchmal sehr dicht vor der Bühne. Manchmal auch zu dicht.

Bei einem Solokonzert von John Cale in den 80ern stand ich mal in der ersten Reihe, als Cale mit der ihm eigenen Vehemenz „Fear is a man’s best friend“ zischte, schrie, brüllte – und spuckte.

Die Spucke des Mannes, der damals mit Andy Warhol, Lou Reed und Nico abhing, flog meterweit und fand auf meiner Wange ihr Ende.

Natürlich habe ich mich seither nie mehr geduscht.


5 Kommentare:

  1. Lieber Herr Wagner,

    was für eine schöne Idee dieses Lied in den USA zu singen. Nun hätte ich gerne noch gewusst wie es beim Publikum angekommen ist. Gibt es hierzu auch ein Video?
    Liebe Grüße mal wieder aus Wedel
    Anja


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  2. Ich hoffe auf einen erklärenden Kommentar des (allerdings notorisch unwilligen) Sängers himself.

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  3. Hallo Anja, das Lied kam bei absolut jedem Konzert großartig an. Die Begeisterung der Zuhörer war fast schon ein wenig übertrieben, denn selbstverständlich waren sämtliche anderen Teile der Konzerte musikalisch deutlich hochwertiger.
    Ich habe noch eine weitere Aufnahme unseres Duetts vom Ende der Tour, bei der man die Reaktion des Publikums ziemlich gut raushören kann. Außerdem waren Tish und ich zu dem Zeitpunkt besser eingespielt, sodass das Ganze auch noch in musikalischer Hinsicht mehr bietet als die Aufnahme aus Ohio. Werde das Video demnächst in meinem Blog posten und dann hier darauf hinweisen. Der ursprüngliche Eintrag in meinem Blog, in dem ich die ganze Geschichte erzähle, ist übrigens unter andreasontheroad.wordpress.com/2012/07/31/das-herz-von-st-pauli/ zu finden.

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  4. Ich bedanke mich.
    Liebe Grüße Anja

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