09 März 2012

Der Franke als Dackelschreck



Wir alle wissen seit vielen leidvollen Jahren, wie viel Angst und Schrecken der Franke unter ganz normalen Menschen zu verbreiten in der Lage ist – einfach nur dadurch, dass er seinen ethnisch bedingten Urinstinkten folgt.

Seit kurzem weiß das auch unser Verlagshund Frankie.

„Der Dackel“, schreibt Wikipedia, „zeichnet sich durch niedrige, kurzläufige, langgestreckte, aber kompakte Gestalt aus. Er ist sehr muskulös, mit aufrechter Haltung des Kopfes und aufmerksamem Gesichtsausdruck.“

Zweifellos alles ehrenvolle Eigenschaften, doch sie nützten unserem Dackel nichts, als der Franke es opportun fand, das gänzlich ahnungslose und bis dahin artbedingt zutrauliche Tier an beiden Vorderpfoten zu packen und ruckartig auf den Rücken zu schleudern.

Der Dackel quittierte das mit einem entsetzten (und entsetzlichen) Quieken, berappelte sich panisch und schoss davon wie Christian Wulff beim Anblick der Steuerfahndung.

Der Franke, von Tierfreunden in der Redaktion (also allen) schroff zur Rede gestellt, rechtfertigte sein Vorgehen damit, dieses bei einem Cockerspaniel bereits einmal erfolgreich praktiziert zu haben. Der habe zwar ebenfalls gequiekt, allerdings vor Vergnügen, und der Dackel solle sich bitte nicht so anstellen.

Es heißt ja immer, Hunde verfügten lediglich über ein Kurzzeitgedächtnis und hätten schon nach zehn Minuten wieder vergessen, dass man sie eben noch fürs Pieseln auf den Teppichboden ausgeschimpft hat (was bei Frankie auch stimmt), doch immer, wenn der Hund seither den Franken auch nur aus der Ferne sieht, wetzt er irren Blicks unter Schreibtische, hinter Heizungen oder bei Frauchen untern Rock.

Das wäre alles ja eher amüsant als schlimm; immerhin ist jede Strategie generell eine gute, welche die Gesellschaft des Franken auf ein Minimum reduziert. Doch leider nahm dieser volltraumatisierte Dackel tagelang jemand in Sippenhaft: mich.

Anscheinend identifizierte er mich als irgendwie frankenähnlich (in der Tat liegen unsere Geburtstage nur gut zwei Wochen auseinander) und entschied sich sicherheitshalber, Männern dieser Altersgruppe generell mit gesunder Panik zu begegnen.

Wenn Frankie mich also erblickte, wich er ebenfalls auf geradezu verletzende Weise vor meiner streichelwilligen Hand zurück, obgleich ich ihn noch niemals an den Vorderpfoten gepackt und ruckartig auf den Rücken geschleudert hatte. Erst ganz allmählich und dank meines übermenschlichen Einfühlungsvermögens gewann ich das Vertrauen dieses grundsympathischen Vertreters der Gattung Canis lupus familiaris zurück.

Der Franke hingegen ist aus Frankies Sicht weiterhin eine Persona non grata, und dafür bewundere ich ihn insgeheim schon ein wenig. Also den Dackel.

Wikipedia schreibt übrigens auch, dass in Brasilien Dackelfelle zum Bespannen von Reibetrommeln verwendet werden, aber im Grunde tut das an dieser Stelle überhaupt nichts zur Sache. Und Frankie sollte das besser auch nie erfahren.


15 Kommentare:

  1. Nihilistin09.03.12, 08:09

    Herr Matt, geben Sie es zu: Den ganzen Artikel hätten Sie sich sparen können. Eigentlich wollten Sie nur das total süße Foto von Dackel Frankie einstellen, auf daß die ganze Welt "Oh wie süüüüüß" ruft, haben sich das aber nicht getraut. Aus Gründen.
    Oder?

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  2. „Süß“? Stevia ist süß!

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  3. Nihilistin09.03.12, 09:07

    Niedlich. Putzig. Possierlich. Goldig. Schnuckelig. Denken Sie sich was aus. Aber stehen Sie dazu.

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  4. Frankie ist schon ganz nett, zugegeben.

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  5. Lange Zeit dachte ich, ich möge keine Langhaardackel. Aber offenbar stimmt das nicht. Wauuuuziiiiiiii!

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  6. Warum halten Sie sich eigentlich nicht an den weisen Rat unseres Helden Loriot?

    Denken Sie einmal darüber nach.

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  7. Nihilistin09.03.12, 11:05

    Herr GP: Bevor Sie noch weiter in Kinder/Hundesprech verfallen: Das macht Ihre verdammenswürdige, rüde, mörderische Art des Umgangs mit Hunden nicht ungeschehen. Bei Tieren hört der Spaß, die Satire und das Verständnis auf. Metzeln Sie Menschen mit Ihrer Axt, soviel sie wollen - aber rühren Sie keine Vierbeiner an.

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  8. Wollen Sie damit sagen, dass er künftig auch kein Rinderfilet mehr essen darf? Ouha.

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  9. Als hätt ich jemals nem Hund was angetan. *empörtguck*

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  10. Nihilistin09.03.12, 12:36

    Genau. Herr GP wird verurteilt, ab sofort nur noch vegetarisch zu speisen. Der Vertrieb Ihrer Frankensaga, Herr Matt, muss aber eingestellt werden (besonders wegen des Coverfotos).
    Außerdem fordere ich Ihren Rücktritt, Herr GP, und den Verzicht auf Ihren Ehrensold.

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  11. Vegetarisch speisen ist ok. Das heißt, zukünftig stets darauf zu achten, nur noch Milzen von vegan lebenden und biologisch abbaubaren Menschen.... oder wie?

    Meinen Ehrensold wollen Sie haben? Gott, klar, die 200k geb ich Ihnen. Dachte schon, ich müßte mit ner richtig hohen Strafe rechnen. Puuh.

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  12. Quieckt der Franke auch vor Vergnügen wenn man ihn an die Vorderpfoten packt und ruckartig auf den Rücken schleudert?
    Wäre ein Versuch wert...
    aus Gründen natürlich...

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  13. Das werde ich gleich morgen ausprobieren!

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  14. Oh my goodness! Nach dem Lesen all der Postings, in denen der Franke erwähnt wurde, muss ich feststellen, dass ich mich - ohne es auch nur zu ahnen... na gut, ab und zu - vier Monate lang offenbar in höchster Gefahr für Leib und Leben befunden habe. Vier Monate in einem Büro mit dem Franken im Rücken und Kramer von links. Ich glaube, aud den Schreck brauche ich jetzt erstmal einen Dujardin!
    By the way, der Franke, nein, Frankie hat heute Geburtstag! Prost!

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  15. Manchmal ist es einfach besser, unbedarft in eine Situation hineinzugehen. Quod erat demonstrandum.

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