„3000 Plattenkritiken“ | „Die Frankensaga – Vollfettstufe“ | RSS-Feed | In memoriam | mattwagner {at} web.de |
▼
06 November 2011
Heimsiege können wir erst mal abhaken
Nachdem ich mittags im Stadion wieder einmal einen Bierbecher ohne Spielerfoto ausgehändigt bekam, wusste ich natürlich schon, dass es nie und nimmer zu einem Heimsieg gegen Fürth reichen würde.
Zwar drehte der FC St. Pauli in der zweiten Halbzeit erst einmal das Spiel, wandelte einen 0:1-Rückstand in eine 2:1-Führung um, doch ich ließ mich davon nicht im Geringsten aufs Glatteis führen. Schließlich bin ich kein Anfänger.
Stattdessen wartete ich gottergeben auf den Ausgleichstreffer. Selbst als die Greuther einen Mann vom Platz gestellt bekamen, schüttelte ich nur amüsiert den Kopf. Darauf fiel ja nur ein Depp rein. Dass der Ausgleich dann aber erst in der Nachspielzeit fiel, musste ich als eine besondere Schikane des Schicksals interpretieren.
Doch überraschen konnte mich dieses Ereignis natürlich nicht, schließlich hatte ich verdammt noch mal keinen Spielerbecher erwischt, und wir alle hier wissen ganz genau, was das bedeutet.
Vorm Spiel schon düpierte mich der Bierstand mit dekorativ gestapelten Bechern ohne jeden Aufdruck, was mich kurzzeitig in Schockstarre versetzt. „Warum gibt es denn keine mit Namen?“, fragte ich den Tresenmann niedergeschlagen und im Tonfall stiller Verzweiflung. „Die sind aus“, antwortete er in aller Unschuld, „es müssen erst neue bedruckt werden.“
Anscheinend wusste der arme Mann in keiner Weise, was das für die Heimspielstatistik seines FC St. Pauli bedeuten musste, nämlich ganz und gar nichts Gutes. Doch es kam noch schlimmer. „Wann gibt es denn Nachschub“, fragte ich ihn bang. Und dann sagte er den schlimmsten Satz, seit Marius Ebbers sich den Ellenbogen ausgekugelt hat: „Erst nach der Winterpause.“
Wir müssen uns die Punkte für den Aufstieg erst mal auswärts holen.
Das ist schockierend. Ich könnte mit einem Deniz Naki Becher aushelfen, den ich aus irgend einem Grund mal aufbewahrt habe. Man weiß ja nie wozu es gut ist.
AntwortenLöschenSehr charmant geschrieben, lieber Matt!
AntwortenLöschenOh je - ich hatte es Ihnen im Oktober (15:31 Uhr) geschrieben (und andere auch).
AntwortenLöschenUnd empfohlen, mit dem FC St. P. gegegebenfalls in Verhandlungen zu treten, falls der Becherkauf zu teuer werden sollte.
Nun haben wir den Salat.
Bitte weisen Sie die Vereinsführung unbedingt auf dieses überzeugende Konzept (Kauf bedruckter Becher etc.) bzw. auch auf Ihr Blog hin, dann wäre wohl noch etwas zu retten.
Es könnte doch noch klappen mit der ersten Liga.
Ach HimmelArschundZwirn...Da war ich endlich mal wieder im Stadion, hab mir vier Nägel abgebissen, 3 Bier getrunken und bin heiser gebrüllt. Und dann sind die Jungs solche TÜFFEL....
AntwortenLöschenTüffel heißt nordisch wohl richtig Töffel...;-)
AntwortenLöschenDennoch - so lausig war es ja nun auch nicht.
In der Tat, es war schon ein Spitzenspiel, zumindest in der zweiten Halbzeit.
AntwortenLöschenAnonym 10:32, ich bin sicher, dass die Bechertheorie längst bei der Vereinsführung bekannt ist. Aber wahrscheinlich glaubt sie einfach nicht dran.
Zaphod, so weit ich das Schicksal verstanden habe, kann jeder Becher nur einmal seine segensreiche Wirkung entfalten. Es würde also nichts nützen. Trotzdem danke für das Angebot.
Vielleicht hilft eine Petition die Vereinsführung zum wahren Glauben zu inspirieren?
AntwortenLöschenMein Becher hat garantiert noch das volle Fußballkarma, der wurde nur beim Open Air Kino eingesetzt.
AntwortenLöschenDas Risiko ist viel zu groß, mein Lieber. Die Kontamination durch das Kino könnte im Endeffekt eine sichere Niederlage bedeuten, während ein unbedruckter Becher immerhin die Remischance offenhält. Haben Sie das bedacht? Sehen Sie.
AntwortenLöschenKönnte natürlich sein, immerhin war es Gegengerade, und das ist ein wirklich schlechter Fußballfilm. Ich bin aber schon sehr gespannt, wie Sie den Heimsieg gegen Dresden erklären werden, ohne passenden Becher.
AntwortenLöschenIch bitte Sie: Niemand wäre glücklicher als ich, wenn sich diese Theorie endgültig als Schimäre entpuppte. Denn ganz im Popper’schen Sinne strebe ich stets nach Falsifikation. Meinetwegen auch gegen Dresden.
AntwortenLöschenHerr Matt 19:55 (um 16:13 am 07.11.2001),
AntwortenLöschendas ist ja etwas gemein, Sie Philosoph.
Damit gewinnen Sie ja fast immer. Aber der FC St. P. dann natürlich auch. So oder so. Soll mir ja recht sein.
Wird mal wieder Zeit für den Rausch, der in die erste Liga und dort zur Meisterschaft führt.
Na ja. Die olympische Idee und so.