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15 Juli 2011
Der schüchterne Revolverheld
Am Dienstagabend waren wir eingeladen. Unten an der Elbe, in einer kleinen, stilvoll heruntergekommenen Kneipe namens Hafenbahnhof, wollte uns Johannes Strate, Sänger der sehr erfolgreichen Deutschrockband Revolverheld, sein erstes Soloalbum vorstellen.
Wie sich das Werk namens „Die Zeichen stehen auf Sturm“ anhört, -fühlt und -schmeckt etc. pp., spielt hier nicht die kleinste Rolle; das erfahren Interessierte kostenpflichtig am 30. September. Nein, an dieser Stelle soll eine kleine Analyse des abgebildeten Schnappschusses im Mittelpunkt stehen, obgleich er technisch (grazie, iPhone) unter aller Kanone ausgefallen ist. Aber nicht psychologisch!
Links nämlich sehen wir den Sänger sitzen, und mitten im Jewelcasezuklappen schaut er sympathisch schüchtern, doch warmherzig hoch zu einer allein schon dadurch, dass sie aufrecht steht, dominant wirkenden Blondine, die ihn rechts aus dem Halbdunkel heraus auffordernd anlächelt.
Da liegt unwiderlegbar nonverbale Spannung in der Luft, entlang der diagonal gekippten Blickachse flirrt es geradezu vor Flirtpotenzial. Doch – ach! – in der Mitte, als unüberwindliche Sperre, prunkt eine Projektion von Strate höchstselbst, gleichsam sein Gewissen, welches mahnend ernst herabblickt auf die bedrohliche Szenerie.
Denn Strate, so jedenfalls darf man diese Bildkomposition in ihrer melodramatischen Gesamtheit durchaus interpretieren, ist bereits anderweitig vergeben. Er steht sich – und da würde mir selbst Sigmund Freud gewiss nicht widersprechen – buchstäblich selbst im Weg. Und der Blondine damit natürlich auch.
Wenn Sie den heutigen Eintrag übrigens erst an dieser Stelle für unsinnigen Quatsch halten (ja, es gibt auch sinnigen Quatsch), dann kann es nur daran liegen, dass Sie es mir unabgesprochen gleich getan und bereits zwei Gläser Collegium Wirtemberg Riesling Alte Rebe intus haben.
Nur so eine Theorie.
Sagen Sie ruhig Flaschen. Glas ist zwar nicht falsch, weil Flaschen aus Glas sind aber die Mengenangabe könnte beim ersten Lesen irritieren. Und da der Eintrag so dermaßen Quatsch ist, schätze ich tatsächlich das Sie eher 2 Flaschen des guten Tropfens inne hatten statt 2 Gläser. In dem Sinne wünsche ich Ihnen einen angenehmen Morgen. Aspirin gefällig?
AntwortenLöschenBei meiner Behauptung, der Eintrag sei „Quatsch“, hatte ich eher auf empörten Widerspruch statt herzliche Zustimmung gehofft, doch selbst auf meine treuesten Kommentatoren ist anscheinend kein Verlass mehr.
AntwortenLöschenUnd gegenüber Aspirin ist ein Aperitif immer vorzuziehen, das wissen Sie doch selber.
Also, selten einen so gut recherchierten und schlüssigen Artikel gelesen, wie diesen hier.
AntwortenLöschenDie Allegorie des geschmeidigen, interhumanitären Kontaktes, der im übrigen mehr auf Hals-, denn auf Augenebene stattfindet, im Konglomerat mit der visuellen Gouvernanz im Hintergrund steht in Konvergenz zur Distributionsanalyse im Text - sie stehen sich nämlich, wie Sie schreiben, einfach selbst im Wege.
Wie kann so etwas unsinniger Quatsch sein?
Und, äh: Nehmen Sie das Zeugs auch tagsüber?
Zumindest nicht erst nach Einbruch der Dunkelheit. Das wäre im Sommer doch etwas zu viel der Aksese.
AntwortenLöschenBullshit.
AntwortenLöschenAbsoluter Schwachsinn.
Trunkenes grenzdebiles Mitternachtsgeschwafel.
Ab sofort werden Sie, Herr Matt, Ihre Blogbeiträge nur noch in der Zeit zwischen 8 und 22 Uhr vornehmen,und zwar komplett ohne Drogeneinfluss.
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Na, war das ausreichend negatives Feedback einer Stammleserin? :-)
Nix für ungut und schönes Wochenende.
Jetzt bin ich schlagartig wieder nüchtern! (Und damit bereit fürs Wochenende …)
AntwortenLöschenIch bevorzuge eine 77iger Oberföhringer Vogelspinne.
AntwortenLöschenAbgezapft und original verkorkt von Pahlhuber & Söhne.
"Von deutschen Sonnenhügeln frisch auf den Tisch"
Jederzeit! Aber nur in Anwesenheit des Herrn von Bülow.
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