09 Juni 2011

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort



Es gibt schon kuriose Zufälle. Da stöbere ich in der flohmarktweit wahrscheinlich einzigen Kiste mit sehr alten Weinflaschen, als ich ein „Hallo, Matthias!“ höre, aufblicke und wen vor mir stehen sehe?

Die ebenfalls über den Flohmarkt flanierende und hier schon mehrfach wohlwollend erwähnte Spitzensommelière Ina Finn.

Das ist so ähnlich, als brüte man gerade über der Abiarbeit im Hauptfach Physik, und plötzlich setzt sich Einstein neben dich und lässt dich abschreiben.

Na gut, ganz so bedeutsam ist das Durchwühlen einer Flohmarktkiste mit verstaubtem Wein aus den 70er Jahren natürlich nicht, aber trotzdem wiederhole ich mich gerne: Es gibt schon kuriose Zufälle.

Jedenfalls unterbricht Frau Finn ihre eigene Flohmarktflanage gern und beugt sich interessiert über die Kiste. Ich halte ihr eine um die andere Flasche hin und ernte von der Fachfrau durchweg bedauerndes Kopfschütteln. Petit Chablis von 1972? Vergiss es, bedeutet mir La Finn, hat höchstens fünf Jahre gehalten, ging also spätestens 1978 übern Jordan.

Zum Verdruss des muffeligen Händlers rät mir die gute Weinfee schließlich von sämtlichen Fundstücken ab – mit wundersamem Effekt: Ich verlasse den Flohmarkt reicher, als ich ihn betreten habe.

Zumindest gefühlt.

11 Kommentare:

  1. Dürfte ich mir die Dame bitte ausleihen wenn mein Mann wieder etliches vom Flohmarkt in heimische Gefilde schleppen will? Bei seiner 'Beute' handelt es sich (leider) mitnichten um alten Wein.
    Wenn dies leider nicht möglich ist, hätte ich bitte/danke ein YouTube-Video mit eine Trainigseinheit 'durchweg bedauerndes Kopfschütteln', vll hilft es mir beim nächsten Flohmarktbesuch!?
    Frau-Irgendwas-ist-immer

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  2. Sie sollten jeden Abend vor dem Spiegel üben. Irgendwann wird das schon. Ansonsten wissen Sie ja, wo Sie Frau Finn antreffen können.

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  3. Ich sag' nur: "Matt, bleib' lieber beim Bier."

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  4. Gentrifikation hat eben doch seine Vorteile

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  5. „Seine“? Nicht nur grammatisch ist mir unklar, was Sie meinen könnten.

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  6. Anonym 22:11: Ich verstehe dich!

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  7. Jetzt führen Sie auch noch Selbstgespräche, und das in plebejischem Duzstil …!

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  8. Der Begriff der Gentrifizierung bezeichnete ursprünglich den Zuzug von Familien aus der Mittelschicht in hauptsächlich von der Unterschicht (auch plebs) bewohnte Viertel. Wie man unschwer erkennen kann, gehören Sie nicht zur letzteren Gruppe.

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  9. Ich lege Wert auf Umgangsformen, ja.

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