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08 Mai 2011
Die übliche Ka(c)kofonie
Der Bau des Hafens vor 822 Jahren war ein großer Schritt für Hamburg. Anders verhält es sich mit den alljährlichen Geburtstagsfeierlichkeiten, sofern man das Glück hat, sie vor Ort auf St. Pauli miterleben zu dürfen.
Tagsüber weht nämlich ein Lärmwirrwarr von liebreizender Vielfalt durch die Balkontür, zu dem höchst unterschiedliche Quellen beitragen. Ich möchte mich hier stellvertretend bedanken bei: Propellerflugzeugen mit Werbebannern (also sonisch und optisch eine Zumutung), Hubschraubern, Polizeisirenen, Knatterharleys, verfrüht volltrunkenen Grölern, heute auch Fans des FC Bayern München, die acht (8!) Tore angemessen feiern wollen, sowie Abschleppwagen, die unter lustvollem Klirren und Klappern Falschparker unter unserem Balkon einer ungewissen Zukunft zuführen.
Vor allem aber das ungefähr halbstündige Feuerwerk gegen 23 Uhr hat natürlich jedes Recht, in dieser bei weitem unvollständigen Liste einen Credit zu bekommen.
Übrigens Wahnsinn, aus welchen Lücken die Abschlepper manchmal Wagen rausholen, ohne deren Knautschzonen einem Praxistest zu unterziehen.
Für mich sind das Künstler, echt.
Wer auf dem Land wohnt, klagt über das lärmende und stinkende Treiben der Bauern. Für St. Pauli gilt dies offenbar ebenso - siehe oben.
AntwortenLöschenDas Feuerwerk am Samstagabend der heurigen Hafenfeierei begann um 22:35 Uhr und dauerte 14 Minuten - aus einiger Entfernung und Gründen exakt so ermittelt.
Vielleicht ist Ihnen die relativierende Bedeutung von Wörtern wie „ungefähr“ oder „gegen“ nicht ganz klar, daher rege ich an, sie einmal im Semantikduden nachzuschlagen.
AntwortenLöschenAlso, erlauben Sie mir die Anmerkung, um Ihre Antwort aufzugreifen, dass es manchmal absolut etwas ausmacht, die Dinge nicht relativ zu betrachten.
AntwortenLöschenZufällig bin ich gerade von einem über einstündigen nächtlichen Stromausfall zurück und da macht es durchaus etwas aus, ob die Taschenlampenbatterien nur vierzehn Minuten oder tatsächlich eine halbe Stunde durchhalten. Das hat zwar absolut keinen Einfluss auf diesen Kommentar, aber doch auf das relative Wohlbefinden.
Bei Feuerwerken scheint die Stoppuhrmentalität durchaus üblich zu sein, irgendwas will man davon ableiten, ist es vielleicht Qualität? Die vierzehn Minuten von heute abend liegen da aber bei Großfeuerwerken eher im unteren Bereich.
Mein ehrliches Mitgefühl für den Abstieg von St. Pauli, dieser Traditionsclub wird uns fehlen. Allerdings frage ich mich, wie es um den inneren Wert einer Mannschaft bestellt ist, die sich dermaßen aufgibt, wenn der Misserfolg feststeht.
Aber wie sagten wir Schüler schon früher: Lieber 'ne 6 im Betragen als gar kein Vergnügen ... ;-)
"Die ungefähr halbe Stunde, die die ARD-Tagesschau täglich dauert, beginnt gegen 21:00 Uhr."
AntwortenLöschenSo besser?
Ah, ich sehe, Sie haben nachgeschlagen.
AntwortenLöschenHerr blogspargel, danke für Ihr Mitgefühl. Wir trösten uns heute mit einer Brunchparty.
Als Portugiesenviertel Bewohner möchte ich noch die Revival Bands der mindestens 3.Generation erwähnen, gegen die Hubschrauber und Shantychöre nichts sind. Das ist Terror. Louis Armstrong als rachitisches Gestöhne, die Rolling Stones im 4/4-Takt, dieses Jahr wurde in die Vollen gehauen, dafür keine Schlager mehr, Rock ist jetzt Schlager. Dazwischen immer mal eine Hymne - fast schon am unverbrauchtesten...
AntwortenLöschenJa, ich weiß, was Sie meinen. Terroristen können in vielerlei Gestalten auftreten. Manchmal tragen sie Sprengstoffgürtel, ein andermal eine Stratocaster zur grauen Matte.
AntwortenLöschenschlimmer und noch viel lauter sind die harley days.
AntwortenLöschen"alles was scheiße ist findet hier statt"
ich mag dich trotzdem st.pauli!
Genauso geht’s mir auch.
AntwortenLöschenIch war weit weg von Dir und Deinem Balkon, ich schwöre. Aber ein paar Bilder der Auslaufparade mußten aber sein und in Neumühle am maltesischen Konsulat hab ich wohl niemanden gestört.
AntwortenLöschenDie Anlieferung der Künstler kann ich tagtäglich von meinem Schreibtisch beobachten. Also falls mal jemand sein Auto vermisst.. ein Blick von mir und ich kann zumindest ausschließen, das es auf dem städtischen Zwischenparkplatz steht, wo man es gegen eine "geringe" Gebühr (vor allem, wenn einen die Abzocker von aktiv-transport am Haken hatten) wieder auslösen kann.
Ich arbeite allerdings nur Teilzeit, also bitte nachts oder morgens abschleppen lassen. Ab 7.00 Uhr kann ich gucken :-)