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21 Januar 2011
Ganz schön extremo
Vielleicht hätte ich Micha Rhein, den Sänger von In Extremo (Foto), heute Abend besser nicht daran erinnern sollen, wie er und seine Band uns vor knapp drei Jahren bei einer ähnlichen Veranstaltung mit Wodka abgefüllt hatten.
„Ja, stimmt!“, rief er, „du hast Recht!“ Dabei blitzten seine schmalen, konsequent kleingefeierten Äuglein auf vor Dankbarkeit, und schon huschte er davon, um nur wenige Minuten später mit einem Tablett außergewöhnlich gut befüllter Wodkagläser zurückzukehren.
So nahm alles seinen Lauf im abgeranzten Kleinclub King Calavera mitten auf dem Kiez.
Über uns hinweg brauste das neue Album „Sterneneisen“ dieser Berliner Dudelsackrocker (eine sichere Nr. 1), Rhein spendierte mit blitzenden Äuglein Wodka, und praktisch alle außer Ms. Columbo und mir pafften, quarzten und qualmten, dass sich ihre Lungenlappen bogen – und wir das Gefühl hatten, zurückgekehrt zu sein in die Achtziger, als wir uns noch gedanken- und bewusstlos in den dicksten Nikotinwolken aufgehalten hatten, ohne dass uns auch nur irgendetwas daran falsch oder wenigstens merkwürdig vorgekommen war.
Heute Abend, im King Calavera, war es wieder so wie in jenen guten, alten Zeiten. Der Rauch schaute sich überall neugierig um und drang dann bevorzugt tief ein in die Hackfleisch-, Roastbeef- und Ziegenkäseschnittchen, die auf der Theke herumstanden und sich am Anfang ihrer Karriere bestimmt eine mondäneres Verspeistwerden erträumt hatten als unter den gegebenen Umständen in einem abgeranzten Kleinclub mitten auf dem Kiez.
Egal, es ist jedes Mal nett mit In Extremo. Auch wenn unsere komplette Garderobe danach immer genauso laut nach der Waschmaschine schreit wie die Fischverkäuferin in „Atlantic City“ nach der Dusche.
(Kann es eigentlich sein, dass auch meine Kamera nach Rauch stinkt, oder bilde ich mir das nur ein? Ich meine: Sie ist aus METALL!)
Glauben Sie mir, nach solchen Nächten stinkt selbst Metall nach Nikotin. Und die Bronchien fahren auf Halbmast während man selbst mit jedem Atemzug noch den überschüssigen Teer ausatmet. Aber Spass machen solche Abende trotzdem.
AntwortenLöschenIch beneide sie grad ein wenig. Mit In Extremo saufen, wow.. *seufzt*
Tom
Röchel …
AntwortenLöschenhätten Sie gestern Abend "Das Parfum" gesehen, wüssten Sie, dass Metall sehr wohl riechen kann. Und dass all das fatale Konsequenzen nach sich ziehen kann.
AntwortenLöschenAber das konnten Sie ja gar nicht sehen/wissen. Sie waren ja im King Calavera.
Ich glaube, sogar das Blog riecht heute nach Rauch. Und nach Wodka auch.
AntwortenLöschenMoment, ich muss mal kurz am Monitor schnuppern..
*schnüffelschnüffel
JA!
Anonym 09:53: „Das Parfüm“ habe ich damals natürlich im Kino gesehen, das beschriebene Detail hatte ich allerdings vergessen. Und das haben Sie bestimmt auch nur erfunden.
AntwortenLöschenAnna, das ist überhaupt die neue Killeridee: olfaktorisches Bloggen! Ich glaube, das lasse ich mir patentieren, und dann ist Facebook blitzschnell am Ende, das sage ich Ihnen! (Sie kriegen natürlich Tantiemen, wie immer.)
Sie wollen Facebook ruinieren? Ja weiß denn keiner, Sie eingeschlossen, dass Sie der heimliche Besitzer von Facebook sind?
AntwortenLöschenWas ist eigentlich aus meiner einen Aktie geworden, die Sie mir zum Geburtstag-Weihnachten-Ostern-100jährigem Praktikumsjahrestag-1000mal Blutspenden auf Ihren Namen usw. endlich mal schenken wollten?
Jaja, wie immer... Immer diese Ironie... "wie immer"..
Ach ja, hatte ich vergessen zu erwähnen: Ihr Aktienexemplar habe ich irgendwo im festgefrorenen Boden des Bloggartens verbuddelt, und Sie müssen es jetzt finden. Aber Obacht, das Papier hat eine Besonderheit: Es verliert stündlich zehn Prozent an Wert …
AntwortenLöschenWenn das ein Trick war, damit ich die Löcher für Ihre 3000 Tulpenzwiebeln grabe, dann kann ich Ihnen sagen: Er funktioniert nicht!
AntwortenLöschenIch geh dann mal.. äh.. ein bisschen Laub zusammenkehren. Hatte ich sowieso die ganze Woche schon vor..
Tja, was soll ich sagen ... es ist hier tatsächlich heute etwas müffelig ... vll sollten Sie ihr Aromaduftverdunstungsdings mal mit einer Mischung aus Wasser und Mirabellenschnaps befüllen und verdunsten - hilft bestimmt auch gegen (Wodka)Brand.
AntwortenLöschenFrau-Irgendwas-ist-immer
Anna, aber hurtig! Die Zeit läuft …
AntwortenLöschenFrau-Irgendwas-ist-immer, Ihre Vorschläge sind immer die besten. Habe ich das schon mal gesagt?
Das King Calavera ist zurück aufm H-A-Platz? Das ist eine der besten Nachrichten der letzten Monate! Gut, daß ich ab und an in Ihr Blog gucke.
AntwortenLöschenJetzt wissen wir auch, was wir nach dem Fubbes heut machen, oder?
Nein, das KC ist in die Talstraße verzogen. Und noch mal nein: Dahin bringen Sie mich dieses Jahr nicht noch mal, Sie … RAUCHER!
AntwortenLöschenLaut Website ja nicht: http://www.kingcalavera.de/Zeremonien.htm
AntwortenLöschenDa steht, man käme ab dem 14.01.2011 wieder zurück zu HA-Platz. Das sollte ja entsprechend schon geschehen sein. Jetzt bin ich total verwirrt.
Ich jetzt auch.
AntwortenLöschenAlso, der hiesige Rauch vernebelt mir offensichtlich auch den richtigen Weg zu dem verlinkten Artikel, ich lande immer bei diesem hier ...
AntwortenLöschenUnd hui, Rauchen in der Öffentlichkeit, gibt's das bei uns noch? Das war bestimmt in einem illegalen Club, den es nur in Hamburg gibt und der "Wodka" war Klostergeist Melissenfrau von der letzten Weihnachtsfeier im Seniorenheim - und da wollte ich dieses Jahr hinfahren! Nee, dann lieber nach Medellin.
Oh, danke für den Hinweis; Fehler ist korrigiert.
AntwortenLöschenDie Veranstaltung war nicht öffentlich, sondern nur für geladene Gäste – das war der Geburtsfehler des ganzen Abends.
hmmm, *blassvorneid*,
AntwortenLöschenwie ist denn das neue Album? Das kommt doch erst im Februar in die Läden, oder?
Da wäre ich ja gern dabei gewesen, leider muss ich mich noch bis August gedulden, wenn sie mit Schandmaul auf der Trabrennbahn auftreten. Aber da zieht sich mein Bauch schon vor Vorfreude zusammen! :D
entschuldigen Sie bitte meine Ausdrucksweise, aber: Menno, Sie haben mit dem Einhorn gesoffen, warum beschweren Sie sich über Raucharoma von Momentaufnehmern? Dieses Risiko würde ich gerne eingehen.
AntwortenLöschenObwohl.
Mich dünkt, die autgrammafische Signatur eines Herrn Ator würde Schadnehmen unter dem vermaledeiten Einfluss nikotiner Genusstäbchen.
Ator (, inmitten des Objektivdeckels eingemeisselt,) würde
AntwortenLöschendLTexid, wie Sie unschwer erkennen können, HABE ich das Risiko des Zugerauchtwerdens zugunsten eines Gelages mit dem Einhorn auf mich genommen. Mehr Ehre kann ich einem Menschen hienieden kaum erweisen.
AntwortenLöschen*lach*..das King Calavera ist tatsächlich zurück auf dem H-A-Platz. In der Talstraße ist jetzt ein Fetisch-Club. Gleiche Betreiberin :)
AntwortenLöschenUnd Gottseidank darf man immerhin DA noch rauchen...*fröhlich paffend endlich mal wieder Blogs liest*
Aha, dann war ich also jetzt endlich mal in einem Fetischclub. Und es hat gar nicht weh getan.
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