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16 Januar 2011
Absturzgefahr
Der Abend dämmert schon, da klettert plötzlich gegenüber einer halb aus dem Fenster eines Hauses an der Reeperbahn.
Unter ihm fünf Meter Leere und dann ein unnachgiebiges Vordach. Gut, vielleicht könnte die merkwürdige treppenhausartige Anflanschung die gröbsten Folgen eines Falles mindern.
Trotzdem fragt man sich natürlich, was das bloß für einer ist da drüben – ein Selbstmordkandidat? Ein Dieb auf der Flucht? Ein vom Gatten ertappter Liebhaber, der eher den Absturz riskiert als die körperliche Auseinandersetzung?
Nein, nach zwei Minuten Beobachtung entpuppt sich der Mann einfach nur als reinlich: Ohne Netz und doppelten Boden rubbelt er einen Fleck von der Fassade.
Derweil bereite ich mich gegenüber mit der üblichen Routine aufs Wählen des Notrufs vor, doch der Fassadenkletterer rettet sich schließlich unfallfrei zurück ins Haus.
Auch sonst verlief der Abend übrigens komplett unspektakulär.
Und da sagt man doch immer, auf St. Pauli sei es schmuddelig. Kann doch gar nicht sein, wenn einer Leib und Leben risiert, um einen Fleck von der Fassade zu entfernen.
AntwortenLöschenDa können Sie mal sehen.
AntwortenLöschenOh Gott.
AntwortenLöschenSie ahnen nicht, wie häßlich solche Stürze aussehen können, wenn das schief geht. Und der werte Fassadenkletterer wohl auch nicht.
Ein Fleck an der Fassade... Herr Matt, Sie sehen mich sprachlos.
Entweder kleiner Fleck an der Fassade oder monstermäßiger Fleck auf dem Vordach: Der Mann hat eben abgewogen. Und alles richtig gemacht.
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