23 November 2010

Die gemütlichsten Ecken von St. Pauli (36): Beckers Passage



Im Eingangstunnel von Beckers Passage, der zu einem erquickend ruhigen Wohnareal zwischen zwei turbulenten Straßen auf St. Pauli führt, herrscht in der Regel olfaktorische Dialektik.

Tagsüber mischt sich der Fladenbrotduft eines benachbarten Dönerladens mit dem Liebreiz allmählich eintrocknenden Urins. Nachts aber gewinnt alles an Eindeutigkeit, an Schärfe, an Unbedingtheit.

Dann nämlich fällt der Fladenbrotduft weg.

10 Kommentare:

  1. Torsten Becker23.11.10, 11:19

    Ich möcht nur bekunden, daß ich meine olfaktorischen hinterlassenschaften nicht namensgebend für diese Passage waren.

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  2. Das Gleiche hat mir ein gewisser Boris heute auch schon telefonisch mitgeteilt. Alles Schutzbehauptungen, wenn Sie mich fragen.

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  3. Nihilistin23.11.10, 17:09

    "Ich atme ständig durch den Mund - das ist Teil meines Lebens"
    Peter Fox, Schwarz zu Blau
    Der Berliner an sich kommt bereits mit dieser physiologischen Besonderheit zur Welt. Der Hamburger an sich sollte hier evolutionstechnisch aufholen.

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  4. Das bedeutet aber nur, dass die fragwürdigsten Schwebeteilchen der eingeatmeten Luft nicht mehr von den Nasenhärchen am Betreten des Berliner Körpers gehindert werden, sondern umstandslos den Weg in Lunge und Blutkreislauf nehmen dürfen.

    Ich als Hamburger finde das extrem unappetitlich und beharre unverdrossen auf der bewährten Methode der Nasenatmung, meinetwegen auch durch ein Taschentuch.

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  5. Ist aber net wirklich lecker. Sie wohnen aber nicht bebstbei oder über Beckers Passage. Das wäre so, als würde ich in Wien in der S-Bahn und U-Bahn Station Praterstern im Nebengan dahingehen.

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  6. sorry, "nebstbei" solltec es heißen.

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  7. Meister Matt; Sie wissen aber schon daß die echte Mod-Frisur mit Sting über die Klippen von Brighton verstorben ist. RIP.

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  8. Na, deswegen war es ja auch eine Gedächtnisfrisur (um mal auf einen Kommentar zu antworten, obwohl er sich auf einen ganz anderen Beitrag bezieht).

    Ich wohne übrigens nicht weit davon entfernt. Hinter dem Durchgang ist es aber wirklich herzallerliebst.

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  9. Dann gehen Sie halt nicht da durch ...., jedenfalls nicht nach Dienstschluss des Dönerladens.

    Übrigens riecht es auf St.Pauli überall nach -mindestens- Urin.

    Meine Eine arbeitete mal außerhalb Hamburgs im dörflichen Bereich (im Jahre 2010). Alle 8 Tage kam ich zurück, auf die Meile in meine Heimat. Das Erste, was mir auffiel, war der penetrante Pissgeruch (ich war per S-Bahn eingereist). Gruselig. Bis ich zu Hause war, hatte ich ca. 400m Zeit, mich an den Duft zu gewöhnen. Ging auch.

    Fast ganz St. Pauli ist die Beckerspassage bei Nacht, wenn man mal darauf achtet.

    Dennoch lebe ich gerne hier, die Gründe führe ich nun aber nicht weiter aus;-)

    Darauf rauch ich eine Zigarette -soll ja den Geruchssinn entschärfen...!

    Rauchend...

    Wiebke

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  10. Ich Heinzi Permien wurde am 1.1.1940 hier im Torweg Nr, 7 geboren und erlebte hir eine Kindheit wie diese nicht schöner (abenteuerlich) hätte sein können..Heute bin ich gut 👍 85 Jahre.

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