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19 September 2010
FC St. Pauli–HSV: Selbsthass in St. Ellingen
Das Wochenende (vor allem natürlich der Sonntag) war geprägt vom diesjährigen Finale um die Hamburger Stadtmeisterschaft im Fußball. St. Pauli gegen St. Ellingen gewissermaßen, oder, um es allgemeinverständlicher zu formulieren, FC St. Pauli gegen den HSV.
Jeder Polizist im Viertel – es waren angeblich tausend im Einsatz – hatte die Verantwortung für durchschnittlich 23 Fans. Eine gute Quote, wenn man bedenkt, dass an anderen Tagen jeder Cop 184 Hamburger umsorgen muss.
Die Reeperbahn war sicherheitshalber vollgesperrt, und als ich gegen 14 Uhr zum Natasholen in die Davidstraße aufbrach, wurde gerade ein halbes Tausend HSV-Fans von Bullen und Pferden gen Stadion geleitet. Die Fans brüllten „Scheiß St. Pauli!“ und „Das hier ist unser Revier!“, und ich fragte mich mal wieder, warum die HSV-Anhänger sich bloß so abarbeiten müssen am FC St. Pauli.
Ich meine: Die Braun-Weißen sind eine Fahrstuhlmannschaft und der HSV ein Weltverein, der 1983 sogar schon mal den Vorgängerwettbewerb der Champions League gewonnen hat. In ihren Augen müsste der FC doch nichts weiter als Fliegenschiss sein.
Und trotzdem stellen sich manche HSV-Nasen nachts den Wecker, um St.-Pauli-Fans und -Spieler zu verprügeln, die am Bahnhof Altona den Zug verlassen. Trotzdem bemalen sie das FC-Emblem vorm Stadion mit blauer Farbe. Trotzdem schreien sie „Scheiß St. Pauli!“, dass ihr Geifer den Mittelstreifen der Reeperbahn düngt.
Warum tun die das? Warum folgen sie nicht dem weisen Rat „Nicht mal ignorieren!“, den Karl Valentin ihnen doch schon Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Silbertablett serviert hatte?
Ich glaube, ich weiß warum: Weil sie neidisch sind. Auf den FC St. Pauli.
Dieser kleine Scheißverein hat es geschafft, weltweit als saucool zu gelten. Er kommt aus dem berühmtesten deutschen Stadtteil der Welt und hat ein Corporate Design, mit dem du auch außerhalb der Kickersphäre positiv auffällst. Mit den Totenkopftrikots des FCSTP punktest du in London genauso wie in New York, in Tokio wie in Brisbane. Der Verein hat eine klare politische Linie (links-alternativ, antirassistisch), ein Faible für Punk und verdammt viele Frauen als Fans – kurz: ein Image, das überall dort ankommt, wo Leute sich als unangepasst und kritisch empfinden, selbst wenn sie gar keine Fußballfans sind.
Und was hat der HSV? Seit 1983 einen Pokal des Vorgängerwettbewerbs der Champions League in der Vitrine, eine Legende namens Uwe Seeler und ein Stadion, dessen Namen er alle paar Jahre meistbietend verhökert.
Auch wenn sie einem Weltverein anhängen: Der Neid auf Nimbus und Image des FC St. Pauli, auf diesen charmanten Mix aus Rotlicht, Rock’n’Roll, Toleranz und Laissez-faire nagt so sehr an den HSV-Fans, dass sie ihren Hass auf das Leid, welches ihnen dieser kleine Stadtteilverein durch seine bloße Existenz unablässig zufügt, immer wieder herausschreien müssen.
Irgendjemand müsste ihnen vielleicht mal erzählen, dass es in Wahrheit Selbsthass ist. Sie kompensieren damit etwas – in Anbetracht der Rahmenbedingungen – ganz Erstaunliches: einen kapitalen Minderwertigkeitskomplex.
Ach ja, das Spiel: Es endete 1:1, weil der Weltverein zwei Minuten vor Schluss durch einen Glücksschuss noch den Ausgleich schaffte. Und auf der vollgesperrten Reeperbahn trockneten derweil die Pferdeäpfel.
Danke, das war sehr aufbauend gerade.
AntwortenLöschenGeiler Kommentar.
AntwortenLöschenSehr interessant finde ich die Gesänge
AntwortenLöschen1. a la "dies hier ist unser Revier" (womit offensichtlich der Stadtteil "St.Pauli" gemeint ist)
gefolgt von
2. "Scheiss St.Pauli"
Schlussfolgerung: Einige H$Ver scheinen gerne Exkremente für sich zu beanspruchen, hmmm...
Dann hätten sie sich heute auf der Reeperbahn einfach bedienen können. Stichwort: Pferdeäpfel … ;)
AntwortenLöschenInteressanter Ansatz zur "Psychonalyse" warum ein grösserer Teil der HSVer nicht so wirklich abkönnen auf St.Pauli. "Selbsthass" empfinde ich allerdings als völlige Fehlbewertung, auch die "Mutmassung", dass man auf das "Bessere Mensch und die ach so saucoole politische, musikalische, antirassistische (Definitionsfrage)etc. Linie neidisch soll, kann ich so nicht nachvollziehen.
AntwortenLöschenEin gewisser "Grössenwahnsinn" in dem sich der "coole , unangepasste und kritische" Autor suhlt, welcher das selbstredend "berühmteste Stadtviertel der Welt und den unverwechselbaren Totenkopf vor dem alle Alternativen und Künstler in die Knie gehen, anpreist. Gut, dass der Autor zumindest erkannt hat, dass die meisten dieser wachen, saucoolen Geister in der Tat keine Ahnung von Fussball haben und nicht einen Namen eines Pauli Spielers kennen, aber um das gehts ja auch nicht "beim Fussball", oder? Es ist vielleicht diese penetrante Selbstdarstellung-und Inszenierung eines Images welches von einem naiven "alternativen" Eventpublikum durch die Republik getrieben wird, welche ein wenig provoziert, und ein paar Idioten leider zu Gewalt greifen.
Als kritischer Künstler kann ich mit Pauli nicht viel anfangen, ist mir in vielerlei Beziehung zu infantil, naiv, selbstverliebt und letztlich sportlich "zu ungefährlich". Man muss zugeben, dass dieses "saucoole Image" gut und clever gepflegt wird, wirklich "unangepasste und kritische" FUSSBALLFANS aber nicht unbedingt anspricht. Ich muss darüber schmunzeln, finde St.Pauli nett, denke aber dass der Klub auf Dauer seinen "Nimbus" besser in einer anderen Liga als der ersten BL verteidigen kann.
Schöner und wahrer Beitrag. Ich selbst glaube ja sowieso, daß der Hamburger an sich eh Paulifan ist und nur der Pinneberger und ähnliche Speckgürtelbewohner HSV - Fan ist, weil er sich damit den Nimbus eines Städters erschleichen will und er sowieso noch ganz andere Dinge zu kompensieren hat.
AntwortenLöschenSt.Pauli ist cool, keine Frage.
AntwortenLöschenAuch die politischen Ansichten passen.
Aber es geht immer noch um Fußball und da hat der HSV halt die Nase vorn.
Und wegen ein paar Schwachköpfen(sogenannte HSV-Fan's)so einen Wind zu machen lohnt sich nicht.
Rivalität gehört halt zu Fußball, Gewalt aber nicht.
GR, „Selbsthass“ ist natürlich etwas überzogen gebraucht; in Wahrheit ist es vielleicht die brennende, selbstkasteiende Frage: „Warum mögen uns die Leute nicht so, wie sie den FC St. Pauli mögen?“
AntwortenLöschenDas Image des FCSTP jedenfalls war keine Idee einer Werbeagentur; es kommt von den Fans und wurde dann vom Verein geschickt aufgegriffen und weiterentwickelt. Darin besteht die große CI-Leistung des FC.
Es ist doch bezeichnend, dass der HSV stattdessen einen Sänger der Vereinshymne auswählt, der seine ganze Karriere darauf gründet zu behaupten, er habe im Lotto Millionen gewonnen … ;-)
Als St. Pauli Fan muss ich sagen, dass ich mit diesem Selbstbild, dass "wir" die coolen sind und HSV-Fans nur sich selbst hassende Seelen(ver)käufer, auch so überhaupt gar nichts anfangen kann. Als ob wir uns anmaßen sollten zu entscheiden, warum irgendwer was in seiner Freizeit toll oder doof finden sollte...
AntwortenLöschenbedauerlich auch, wie viele kleingruppen von stellinger spacken dann noch nachts im viertel unterwegs waren, um st.pauli anhänger aus dem hinterhalt zu überfallen, zusammenzuschlagen und ihrer fanutensilien zu berauben. die reaktion der so zahlreichen bullizei war dann aber nicht etwa, diese "überfallkommandos" dingfest zu machen sondern man ließ einfach keine erkennbaren st.pauli fans (mit ausnahme von anwohnern) mehr ins viertel. die ansässigen gastronomen haben sich bedankt...
AntwortenLöschenEigenartige und in meinen Augen unkompatible Vergleiche die du da heranziehst Matt. Loddos "Hamburg meine Perle" wurde einfach zur Hymne, weil es schlicht ein ergreifender Song ist (sogar Stani bekommt anscheinend Gänsehaut wenn er ihn hört(-;). Die "HSV Version" wurde ja erst später getextet, und wurde dann zur "natürlichen" , von den Fans angenommene Hymne. Abgesehen davon repräsentiert ja der Song nicht alleine das HSV Image...Als "Gesamthamburger Verein", der ein viel hetereogeneres Publikum quer durch alle Gesellschaftsschichten anspricht, basiert das "Image" auf der Tradition, den grossen Spielen und Spielern, den Erfolgen (ja, die gabs..) und halt weniger auf einer von gelangweilten Hafenstrassebesetzern , die aus Langeweile zum verpönten Fussball gingen, und einem gesichts-und erfolglosen dahindümpelnden "per Zufall" ein "saucooles" weil so fussballfreies Image initierten. Wo die "wahren kritischen Geister" von damals mittlerweile längst bei Altona 93 oder Victoria sind, pflegt Pauli sein "Alternativimage" mit allen kommerziellen Mitteln, und das sehr gut. Durch den Buliaufstieg ist dieser Hype noch gestiegen viele "Kultsüchtige" haben ihr "Herz für den Kultclub" entdeckt......
AntwortenLöschenUnd abgesehen davon verrennst du dich da in deine sogenannte "brennende, selbskasteiende Frage" in Bezug auf das "Mögen". National betrachtet ist bspweise ein FC Bayern sowohl der meistgehasste als auch meistgeliebte Klub der Republik , und es ist klar warum. Pauli ist und wird immer nur der "kleine Stadtteilclub" bleiben, welcher meinetwegen die Sympathien der Fussballunbeteiligten "wir haben Mitleid mit dem Kleinen-Fraktion" vereinnahmt, aber deswegen ist der Klub dennoch nicht "beliebter"!
Matt, ich glaube, die Analyse trifft 100%ig ins Schwarze. GR verkennt dabei, daß es nicht darum geht, was er zu erkennen glaubt, sondern nur um das, was die Mehrheit der Menschen sieht.
AntwortenLöschenUnd die Mehrheit sieht St. Pauli nunmal (obs nun stimmt oder nicht sei dahingestellt) so, wie Matt es darstellt.
Und das basiert natürlich auf wissenschaftlich absolut profunden "facts" German Psycho..... Was du zu "erkennen glaubst" ist natürlich was gaaaanz anderes. Letztlich ist das wohl müssig, denn jeder erkennt "die Realität" aus einer anderen, nämlich "seiner Perspektive". Ich hab das ja versucht darzustellen was "beliebt" in Bezug auf Pauli heisst. Vielleicht findet eine "Mehrheit" tatsächlich Pauli "sympathisch" weil "harmlos und gut-menschig" , Mitglieder und Zuschauerzahlen die vielleicht mehr auf Fussballfans schliessen lassen , lasse ich mal aussen vor....
AntwortenLöschen@Gr: über potentiell mögliche zuschauerzahlen beim fc st.pauli lässt sich ja nur spekulieren - in jedem fall sind nahezu alle spiele ausverkauft bei einem derzeitigen stadionfassungsvermögen von knapp 25000. auch von den mitgliederzahlen her ist st.pauli mit über 13000 vereinsmitgliedern durchaus erstligareif - für einen stadtteilverein ist das sehr beachtlich...
AntwortenLöschenGR, werfen Sie bitte fünf Euro ins Duz-Schweinchen.
AntwortenLöschenAlso zweimal fünf...
Kurz gefasst: die verhalten sich so, weils Fußball ist. Punkt.
AntwortenLöschenKeine Frage, dass es auch normale Fans gibt; keine Frage, dass Fußball ein schöner Sport ist.
Aber es ist bei allen (!!) Vereinen dasselbe traurige Spiel - jeder Verein hält seine Chaoten bereit. Und ein jeder von denen nutzt Fußball als Ventil. Spannungsabbau, Stressbewältigung, "Brot und Spiele der Neuzeit", man braucht halt einfach ein Feindbild. Hat man eines, fühlt man sich automatisch gleich um Welten besser. Ist also eigentlich Kindergartenverhalten "Meine Schüppe ist schöner als deine, deshalb bist du doof und darfst nicht mehr mitspielen - ätsch!!"
Sind also eigentlich alles bloß kleine zänkische Jungs - schade nur, dass so viele Menschen dadurch verletzt und so viele Sachbeschädigungen begangen werden.
Manch einer sollte vielleicht besser mit seiner kleinen Schüppe im Sandkasten spielen - fördert die soziale Entwicklung ;-)
Besten Gruß,
Josie
Viele finden St.Pauli einfach "sympathisch" weil der Verein eine antifaschistische, antirassistische und antisexistische Tradition hat, was man von den Honks aus St.Ellingen nicht gerade behaupten kann. Darunter sind dann auch Menschen, die sich normalerweise nicht für Fußball interessieren, worauf dann die vermeintlichen Fußballkenner gerne neidisch herumreiten.
AntwortenLöschenAls jemand, der schon in den "gesichts-und erfolglosen" Zeiten vor der Totenkopfära zu St.Pauli gegangen ist (1.Bundeligaaufstieg)kann ich nur sagen, die Stimmung am Millerntor war schon damals besser als in der Betonschüssel an der Müllverbrennungsanlage, und die so gerne als "Modefans" titulierten Kuttenträger hielten ihrem Verein auch in der 3.Liga die Treue. Deshalb schmeißen die Spieler des FC wohl auch nicht mit Wasserflaschen nach ihren Fans, sie nutzen Wasser eher für soziale Projekte.
Die Gründe für den Neid und Hass auf St.Pauli sind sicher vielfältiger Natur, viele davon findet man in der sehr treffenden Analyse vom Herrn Wagner. Für Rauten ist das natürlich wieder ein böser Stachel im A...., ich fand es höchst amüsant.
Also Hamburg meine Perle ist nun wirklich absoluter Kult mit Gänsehaut-Feeling.
AntwortenLöschenAndere müssen Kultsongs aus England importieren.
Wer seinen Verein "saucool" findet, hört auch Slayer, um kleine Mädchen zu imponieren.
AntwortenLöschenWir sind nicht neidisch. Und ihr schreit genau so oft "Scheiß HSV!". Was uns einfach nervt, ist, dass ihr euch für Besseres haltet mit eurer scheinheiligen politischen Correctness, die keine ist. Ihr hetzt genau so, disst Bewohne in den Vororten und sogar Tiere ("Hunde Sport-Verein"). Dabei schlagt ihr auch gerne mal Kameramänner auf Auswärtsfahrten und ballert Pyros in die Nachbarblöcke. Dann pöbelt ihr gegen Bullen, feiert aber den aus eurer eigenen Mannschaft.
Ihr seid kein "etwas anderer Fußballverein". Ihr seid ein Verein wie jeder andere auch, der einfach ausverkauft wird, weil mal jemand eine Totenkopfflagge mit ins Stadion gebracht hat. Worauf sollen wir neidisch sein? Wir, der HSV, wissen, dass wir scheiße und asozial sind. Und das sagen viele nicht ohne Stolz.
Und weißt Du, warum wir "Scheiß St. Pauli" rufen? Weil man in Hamburg kaum mehr mit HSV-Klamotten rumlaufen kann, ohne "Scheiß HSV!" an den Kopf geworfen zu bekommen. Und wer Plakate aufhängt, wie "Schwarz-weiß-blau – Verpiss dich, Du Rautensau!" kauft wahrscheinlich auch nicht bei Juden.
Ihr seid nicht besser als wir. Weder sportlich, noch politisch. Ihr seid nur der Verein vom Kiez – einer Saufmeile für Touristen. Chapeau.
...und euer Dauersupport, den ihr immer als phantastische Stimmung verkauft, ist eine nicht aufs Spielgeschehen Vuvuzela.
AntwortenLöschen@Anonym 12:59: AC/DC kommen aus Australien und die Hymne des FC ist von Hans Albers und heißt "Das Herz von St.Pauli". Einfach mal Ahnung haben ;)
AntwortenLöschen@Anonym 13:30: In HSV Klamotten konnte man noch nie rumlaufen, das ist im Alltag einfach zu peinlich mit Fußballtrikots, jedenfalls wenn man älter ist als 12 ;)
es gab gestern ein Spruchband im HSV-Block, das alles zum FCSP, seinen Fans und diesem Artikel sagt: „Ihr hier? Wer trinkt denn jetzt die Latte Macchiato in der Schanze?!“
AntwortenLöschen@Zaphod Hä? Hast Du den Zusammenhang mit AC/DC überhaupt verstanden oder wolltest Du einfach nur irgendwas sagen?
AntwortenLöschenUnd der Kommentar zu den Klamotten ist auch einfach mal mega konstruktiv. Du argumentierst wahrscheinlich gerne mit "selber!", oder?
Hallo,
AntwortenLöschenda ich HSVer bin fand ich einige Dinge in deinem Text nicht ganz zutreffend. Aber wie auch immer, Rivalität ist gut und darf sein. Zumindest wenn man sie ohne Gewalt ausübt.
Ich denke nur, dass du einige Dinge in deinem Text mal überschlafen solltest, denn genau solche sind es die zum Hass einiger Idioten führen.
Und bitte bedenke: "Wie sind alle Hamburg!"
Da ich den FC St. Pauli mag und mich sehr darüber freue in der ersten Liga ein Hamburg-Derby zu haben werde ich auf einige Dinge jetzt nicht versuchen zu kontern denn es würde zu nichts führen.
Fakt ist: Wir leben alle in einer Stadt und sollte mehr Toleranz für unsere Mitmenschen zeigen. Das betrifft auch das Verhältnis Pauli-HSV.
Ich wünsche dir eine gute Woche.
Gruß Frank (Nur der HSV!)
Zaphod ist ja ein ganz schlauer.
AntwortenLöschenYou'll Never Walk Alone kommt zwar ursprünglich
aus der USA, aber er wird schon wissen das dieses Lied gemeint war.
Und ist ein Lied aus Australien kein Import?
Es ist so wunderbar dämlich, diese Argumentation „wir machen das, weil Sie das machen”. Ob da schon einmal jemand drüber nachgedacht hat, daß beide Seiten für sich beanspruchen, nur reagiert zu haben?
AntwortenLöschen@Frasch dieses Bildzeitungspauli ohne Sankt tolerier ich schon mal nicht.
AntwortenLöschenGeil, kommt mir grad wie ein never-ending-derby vor. Is zwar völlig unnötig, aber was raus muss, muss wohl raus.
AntwortenLöschenDer FC St. Pauli ist nicht besser als der HSV, aber auch nicht schlechter, das zeigt das Ergebnis von gestern. Unterschiedlich sind die beiden, teilweise wie Tag und Nacht, in manchen Belangen aber auch sehr ähnlich.
Was den Fußball angeht, und darum sollte es doch hier eigentlich gehen, hätte der HSV das Ding gestern ganz locker mit zusammengeknoteten Schnürsenkeln nach Hause bringen müssen. Ham se aber nich! Warum, Derby is das Stichwort. Auf der anderen Seite sind beide aber auch Unternehmen, die nach den Regeln der BWL geführt werden. In der Umsetzung zeigt sich dabei gerne mal eine unterschiedliche Philosophie, am Ende wollen/sollten aber beide schwarze Zahlen schreiben.
Den HSV als Rechts zu betiteln ist dumm und unfair. Ich gebe ja gerne zu, dass im HSV-Block gestern ein anderer Schlag Menschen anwesend war als es auf der Süd oder der Gegengrade der Fall war, aber dafür wissen die alle, dass sie für den HSV sind! Wenn mir dann aber so ein super-duper-kreativ-alternativer-rock´n´roll-revoluzer sagt, dass er Fan von "Pauli" ist, dann frag ich mich wirklich, warum es ihm nicht wert ist, den Galao und das iPad mal beiseite zu legen um sich Zeit für ein "St. Pauli" wenn nicht sogar ein "FC St. Pauli" zu nehmen; das ist so sport1!
Beide Vereine haben eine lange Tradition und hoffentlich eine lange und rosige Zukunft. Der FC St.Pauli hat es geschafft sich viele Freunde und Feinde zu machen, aus einem kleinen Stadtteilverein einen weltbekannten Kultklub zu machen. Die Leute die ans Millerntor gehen sind nette Menschen, mit denen kann man lecker Bier schlürfen und sich verstehen. Beim HSV gabs in den 80ern einen (niemals wirklich großen) Braunen Mob, und einige Leute, denen das nicht gefallen hat, sind dann abgehaun zu St. Pauli um von dort zu wettern. Bei über 50tausend im Volkspark (Ja ja, bei der Müllverbrennungsanlage, ha ha) gibt es auch heute immer noch einige Wirre, aber das Problem wird bekämpft, jeden Tag, von Innen, denn nur motzen und sich verpissen is zu einfach (Also SLIME, bleibt wo ihr seid und liefert nochmal so nen lahmen Auftritt wie beim 100Jahr Konzert ab, bequeme Feiglinge)
Fußball-Bier-Bratwurst, das will ich!
Und was genau kompensierten die Horden von St Pauli Fans, die bei ihrer eigenen Aufstiegsfeier auf dem Kiez "Scheiss HSV" gröhlten? Was hat der HSV bei Paulis Aufstiegsfeier zu suchen?
AntwortenLöschenHSV und St Pauli "hassen" sich (wobei das ja nicht einmal auf alle Anhänger zutrifft) vor Allem deshalb, weil sie zwei Vereine sind die sich eine Stadt teilen.
So einfach ist das.
Revier- und Stadtderbys und Rivalität sind ja nun weissgott nichts Hamburg-spezifisches, sondern kommen überall auf der Welt vor, auch dort, wo der eine Verein der beiden kein "charmantes, saucooles, unangepasstes weltbekanntes" Gesicht hat.
Kein Plan, wieso man sich da die Mühe machen muss, krampfhaft irgendwelche psychoanalytischen Deutungen über Selbsthass hineinzuinterpretieren.
Vielfach liegt die Abneigung auch darin begründet, dass St Pauli ein Image inszeniert, das überhaupt nicht mehr der Realität entspricht. Allerdings scheinen viele Anhänger das noch nicht bemerkt zu haben oder sie finden es nicht schlimm.
St. Pauli gibt noch immer vor, total anders und vor Allem anti-kommerziell als andere Vereine zu sein, aber ist es längst nicht mehr.
"Ihr hier? Wer trinkt denn jetzt den Latte Macchiato in der Schanze" trifft den Nagel absolut auf den Kopf.
Ich persönlich bin HSV Fan, hege aber keinen Groll gegen St. Pauli. Schliesslich gehört auch dieser Verein und dieses Viertel zu der Stadt die ich liebe.
Aber dieser Blog Artikel ist ganz großer Quatsch.
Ich finde übrigens den Spruch „Ihr hier? Wer trinkt denn jetzt den Latte Macchiato in der Schanze?" ganz großartig, weil er es endlich mal schafft, das Ironieniveau der St.-Pauli-Sprüche zu erreichen. Etwas auf diesem intellektuellen Level kommt ja sonst relativ selten aus St. Ellingen.
AntwortenLöschenWas übrigens noch immer kein HSV-Fan hier kommentiert hat, ist die Frage, wieso sich ein Rautenanhänger überhaupt mit einem kleinen Verein wie St. Pauli auseinandersetzt, der dem HSV auch in 50 Jahren sportlich nicht das Wasser wird reichen können. Diese Frage war ja der Ausgangspunkt meiner These vom Minderwertigkeitskomplex. Warum scheut ihr euch davor, darauf einzugehen?
ich glaube, hier jaulen eine ganze menge getroffener hunde auf, manche sogar gleich dreimal hintereinander... -;-)
AntwortenLöschenDen Dreifachmissstand habe ich gerade behoben. Ich will schließlich eine realistische Kommentarstatistik.
AntwortenLöschenTrinkt ihr man weiter euren Latte
AntwortenLöschenTreffende Beobachtung, was den Neid der HSV-Anhängern auf den kleinen Stadtrivalen betrifft. Anders kann man sich viele der immer wieder kehrenden Äußerungen nicht erklären - beispielsweise das Gejammere über das angeblich ach so unfaire Bild der Medien gegenüber den mißverstandenen HSV-Fans verbunden mit dem ständigen Fingerzeig auf den FCSP mit Worten, die nach "DIE sind doch die Bösen!" klingen. Da tun sich Abgründe an Komplexen auf, die man von dieser Seite aus einfach nicht verstehen kann.
AntwortenLöschenIch glaube HSV-Fans brauchen keinen Minderwertigkeitskomplex zu haben.
AntwortenLöschenWas nervt ist das St.Pauli immer als so super cool,
links und kultig gezeigt wird.
Das beschert St.Pauli seit Jahren immer neue Fans,
viele davon will ich mal als Wellenreiter bezeichnen.
Die ziehen sich am Wochenende Ihren Sweater mit dem Totenkopf an, braunes Cap auf den Kopf und fertig ist der Pauli-Fan.
Es wird natürlich Astra getrunken,sich gefreut das so tolle Stimmung im Stadion ist.
Und dieses gemischte Publikum hier,einmalig!
Der Punker und Banker selig vereint das gibt es nur bei Pauli.
Und am montag morgen gucken sie sich gegenseitig nicht mal mit den Arsch mehr an.
Und aus dem weltoffenen Paulifan wird wieder der Spießer der er gestern schon war,der von den anderen dann doch lieber gesiezt werden möchte.
P.S. wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Anonym, Ihr Kommentar unterstreicht auf beeindruckende Weise den diagnostizierten Neid und Minderwertigkeitskomplex. Jetzt müssen Sie sich das nur noch eingestehen. (Und Ihre Rechtschreibfehler nehmen Sie bitte wieder mit. Danke.)
AntwortenLöschenEiner der großen Unterschiede ist zum Beispiel, dass das Tor von Petric eben KEIN Glückstor war. Worauf soll ich neidisch sein? Auf Banker und Straßenjunge, die vereint Papierrollen werfen? Auf dieses ach so coole "Hells Bells"? Auf Fangruppierungen, die auf einen keinerlei provokanten Derbytreffaufruf mit "Rautensau"-Gegenplakaten arbeiten?
AntwortenLöschen@Anonym 14:33: Ich habe lediglich die Stadionhymnen verglichen, schließlich ging es hier um das ach so kultige "Hamburg meine Perle".
AntwortenLöschenTrauerspiel wat hier abgeht. Passt zum Spielverlauf. Dank Herrn Wagner.
AntwortenLöschenMeine Meinung : http://hhmypearl.blogspot.com/2010/09/hamburg-hat-gewonnen.html
Rückspiel gefällig? Ich habe als "Lebenslanger" Vorkaufsrecht. Da geht noch was!? Wenn Sie wollen?
In diesem Sinne...
Dass die Fans des FCSP aber nicht nur aus vermeintlich "linksradikalen Krawallmachern" im jugendlichen Alter und aus Milchkaffee trinkenden Werbern bestehen sollte man vielleicht auch nicht vergessen.
AntwortenLöschenUm es einfach zu halten: Auch "ganz normale Leute" besuchen die Spiele des FCSP. Menschen die sich garnicht so sehr für Politik und portugiesische Kaffeespezialitäten interessieren.
Daran, dass jemand Sympathien für einen Verein hegt, dessen Anhänger als antirassistisch gelten kann ich auch nach mehrmaligem Überdenken nichts Schlechtes finden. Sicher hat der Verein in den letzten Jahren viele neue Anhänger oder Sympathisanten gefunden, die den Verein "einfach nur super cool" finden, aber das ist freilich nicht der Großteil der Fans im Stadion.
Ich bin weder exzessiver Fußballfan, noch kann ich behaupten seit Jahren oder überhaupt Besitzer einer St. Pauli Dauerkarte zu sein.
Trotzdem sehe ich mich als "echten" Fan.
Ich bin auf St. Pauli aufgewachsen. Ich kenn auch noch das alte, dreckige St. Pauli, die Schanze voller Junkies und das Karoviertel als das Viertel, in das man besser nicht geht.
Wenn Unterstellungen bezüglich rechtsradikaler und sehr aggressiver Tendenzen EINIGER(!) HSV-Anhänger damit gekontert werden, dass EINIGE St. Pauli Anhänger Galao schlürfende Werbespacken aus der Schanze sind, so entscheide ich mich ohne mit der Wimper zu zucken für Letzteres.
Ich bin lieber mit 100 iPad-Besitzern als mit einem Nazi im Stadion.
Ich hab eine große, langjährige emotionale Bindung zum Stadion, zum Verein, zum Viertel.
Und die lass ich mir nicht madig machen. Egal von wem.
Mal so völlig offtopic: Wo gibt es denn überhaupt gute Natas in unserem Stadteil?
AntwortenLöschen(nicht-mal-ignorieren: umgestetzt ;)
Anja, ich empfehle das Transmontana in der Davidstraße. Tadellose Natas.
AntwortenLöschenBenni, ein sehr schöner Satz: „Ich bin lieber mit 100 iPad-Besitzern als mit einem Nazi im Stadion.“ Danke dafür.
AntwortenLöschenHHmyPearl, auf dieses Angebot komme ich eventuell zurück … ;-)
AntwortenLöschenÜbrigens gehöre ich zu den Cappuccino-schlürfenden (OK, den Latte-Macchiato-Trend hab ich weggelassen, aber sonst keinen, ja!), beschissenen Yuppies, die sich dem Verein über die Kleidung annäherten. Ich gehe mit iPhone ins Stadion, trage über dem St.-Pauli-Pulli ab und an eine Barbour-Jacke und scheue mich nicht, eine Tag Heuer mit ins Stadion zu nehmen.
AntwortenLöschenUnd wissen Sie was? Ich liebe es, dafür angefeindet zu werden.
Interessante Schlussfolgerungen. Manchmal denke ich (HSVer) selbst, dass ich ein wenig neidisch auf Euer Image und Euer CD (netter Begriff im Zusammenhang mit dem Produkt Fußball) bin - braun-weiß steht den meisten einfach besser... Denn wie Du selbst sagst: "Dieser kleine Scheißverein hat es geschafft, weltweit als saucool zu gelten." Aber dann denke ich mir, "OK, er gilt als saucool, ist es aber eigentlich nicht." Klar, jeder der zu St. Pauli geht findet sich selbst cool, anders, wie auch immer. Ich kann allerdings auch unangepasst, tolerant (gehöre selbst einer bei Euch natürlich total akzeptierten Randgruppe an und werde bei uns deswegen selbstverständlich total gedisst), bin links, antifaschistisch und kann bestimmt manchmal auch voll cool sein. Vielleicht gehörte vor 15 Jahren sogar ein wenig mehr Unangepasstheit dazu als toleranter, linker etc. junger Mann in Block E zu stehen und Reichskriegsflaggen wehen zu sehen, sich von den Nazis abzugrenzen, etwas für das Image des eigenen Vereins zu tun, als sich einfach ins gemachte Gutmenschennest am Millerntor zu setzen... Deswegen bin ich manchmal neidisch, das stimmt, dass ich trotz allem was beim HSV besser geworden ist, immer einer der Bösen, einer vom Dorf (was ist daran eigentlich so schlimm?), ein latent rechter, ein sonnenstudiogebräunter Proll bleiben muss. Danke!
AntwortenLöschenVon „unangepaßt” kann ja wohl eh keine Rede mehr sein, wenn man sich als antifaschistisch. Antifaschismus ist Mainstream. Antifaschismus ist bürgerlich. Antifaschismus ist spießig.
AntwortenLöschenUnd wissen Sie was? Das ist auch verdammt gut so. Nicht immer sind Mehrheitsmeinungen schlecht.
Ob Antifaschismus bürgerlich, spießig und Mainstream IST wage ich mal zu bezweifeln - er sollte es vielleicht sein. Außerdem war davon nicht die Rede. Die Rede war von Unangepasstheit angesichts der genannten Attribute im damals gegebenen Umfeld.
AntwortenLöschenÜbrigens: In der Kneipe, wo ich das Spiel mit HSV- und Paulifans geschaut habe, meinte ein alter Sack neben, Paulifan, nach dem Tor von St. Pauli: "Jetzt schießt der Neger auch noch ein Tor." Auch wenn Asamoah nur vorbereitet hat.
AntwortenLöschenIch, HSV-Fan, legte ihm nahe, die Fresse zu halten, weil er sonst vier Zahnreihen hat.
Verkehrte Welt, hm?
Ich geb's zu, ich war schon einige male im Volksparkstadion aber neben einem Nazi habe ich da noch nicht gesessen.
AntwortenLöschenWer kommt nur auf so einen Mist?
Und die Fans die ich gesehen habe sahen nicht nach Minderwertigkeitskomplex aus.Noch nicht einmal nach einem verlorenen Spiel.
Tja, die Vereine haben sich ihre Fans ja nicht geklont, und St.-Pauli-Fans sind auch keine besseren Menschen. Sie teilen nur in der Regel ein ähnliches politisches Weltbild, und das unterscheidet sich im Großen und Ganzen von dem der HSV-Fans (zumal die ein so vergleichsweise homogenes wahrscheinlich gar nicht haben).
AntwortenLöschenDass es aber auch St.-Pauli-Fans gibt, die Idioten sind oder Quatsch erzählen – wer wollte das bestreiten? Ich denke nur, dass die Quote niedriger ist als z. B. in Rostock. Und vielleicht auch niedriger als beim Anhang des HSV.
Wissen Sie eigentlich, weshalb Asamoah sich für St. Pauli entschieden hat? Ich schon …
Mein Kommentar bezieht sich auf Anonym 12:15.
AntwortenLöschen@ Matt: Ich denke, da hast Du Recht; die HSV-Fanszene, inkl. des "normalen" Haupt-, West- und Südtribünenbesuchers spiegelt den Durchschnitt der Bevölkerung besser wider, als es die eines Vereins wie St. Pauli mit seinem relativ einheitlichen politischen Weltbild macht - auch wenn mir selbst jenes Weltbild ebenso näher ist. Doch kann ich dieses auch beim HSV vertreten - was ich für mich persönlich besser finde, da es nicht sein kann, dass jeder "Nicht-Idiot" dem Verein den Rücken kehrt - denn dann hätte die falsche Seite gewonnen. Ich bin stolz auf oder froh über das, was sich in den letzten 15 Jahren beim HSV verändert hat und Teil dieser Veränderung zu sein.
AntwortenLöschenDer Minderwertigkeitskomplex des „gemeinen HSV-Fans“ begründet sich wohl darin, dass er nicht wählen kann zwischen dem, was er gern hätte (Champions-League-Sieg) und der Realität (sechster Platz).
AntwortenLöschenUnd so spiegelt sich das wohl auch im Leben wider: Abteilungsleiter statt Kreativer, Reihenhaus statt großzügiger Altbauwohnung, eine nette Uschi zur Frau statt eines Dreambabes zur Freundin - und die Kinder in der Realschule statt im Gymnasium. Nicht zu vergessen: „Hamburg, meine Perle“ statt „Hells Bells“.
So zieht dann das Leben vorbei und am Ende bleibt noch nicht mal ein Pokalsieg.
Das ist dann am Ende ziemlich uncool, und der HSV-Fan weiß das zwar, nur ändern mag er nichts. So findet halt die Party außerhalb seines Kulturkreises statt.
@ Mike: OMG, wie sehr kann man in Klischeevorstellungen gefangen sein?! Schubladendenken allez!
AntwortenLöschen@ Rik: Ich bin fast 50 Jahre alt und in den letzten 35 Jahren hat noch jeder (!) HSV-Fan mindestens eins, wenn nicht sogar zwei dieser „Klischees“ bestätigt ... Also wohl weniger Schubladendenken, sondern eher Erfahrungswerte.
AntwortenLöschenDass nicht jeder ein "Dreambabe", wie Du schreibst, zur Freundin haben kann glaube ich. Geht mir ähnlich, weiß aber nicht genau, ob es an meinem Aussehen oder meiner sexuellen Orientierung liegt... ;) Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass alles HSVer, die nicht in die erwähnten Schubladen passen, sich in meinem Umfeld aufhalten. Ich kenne nämlich weder Abteilungsleiter, noch Reihenhausbesitzer - und für Kinder im Realschul- oder Gymnasialalter sind meine Bekannten meist noch zu jung. P.S.: Ich möchte Abteilungsleiter und Reihenhausbesitzer nicht herabwürdigen :)
AntwortenLöschenAbteilungsleiter-Bashing kenne ich vor allem von Leuten, die noch nicht einmal Gruppenleiter sind...
AntwortenLöschen@German Psycho: Das seh' ich genauso.
AntwortenLöschenStatt selbst Fussball zu spielen, ziehen wir, Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Hautfarbe, Nationalität, politischer Einstellung für hohe Eintrittspreise in riesige Bauwerke in der Nähe von Kraftwerken oder Bunkern, um 90 Minuten lang überbezahlten Söldnern zuzugrölen.
AntwortenLöschenDie meisten hier waren wohl noch nie über längere Zeit regelmässig bei Heimspielen von St. Pauli UND dem HSV war. Ich schon. Und zwar in den Fankurven. Die HSV-Fans störte dies damals - Ende der 80er Jahre - nicht, für die St. Pauli-Fans war das völlig inakzeptabel - trotz meiner Dauerkarte. Schon damals war es Teil des Selbstverständnisses der St. Pauli Fans, gegen den HSV zu sein. Man jubelte lauter bei einem Tor gegen den HSV als bei einem eigenen. Ansonsten war es immer klasse.
Sie sind sich dieser Geschichte offenbar bewusst, sonst würden Sie nicht so verkrampft versuchen, das Ganze ins Gegenteil zu verkehren, aber ok, hier ist Ihr Revier. Für St. Pauli-Fans war der HSV das bürgerliche establishment und sie waren die Alternative. Mit dem Erfolg füllte sich das Stadion. Wenn man sich das genauer ansah, wimmelte es plötzlich von Werbe-, Marketing- und Medienyuppies.
Wenn die auf Parties entsetzt gefragt wurden:
Gehst Du etwa zum Fussball? (was gerade als Proletensport galt, bei dem Proletengesöff - Bier - getrubnken wurde)
Nein, ich geh zu St. Pauli.
Ach so, ich dachte schon...
Auch beim jüngsten Derby am Wochenende vor dem Spiel hatte ich Besuch von einem sehr guten Freund, einem erzkonservativen, gutverdienenden Anwalt, der hier in der Annahme mit St.Pauli-Kutte auftauchte, dass ich etwas gegen Pauli hätte. Als das nicht wirkte, schickte er mir ein paar Tage später eine Email mit den Worten "Scheiss-HSV, wir singen Scheiss-HSV".
Das sind natürlich persönlichen Erfahrungen, die man ebenso wenig verallgemeinern kann wie andere "Erfahrungswerte", die aber ganz sicher nicht gerade von "Toleranz" aller St. Pauli-Fans zeugen.
Warum wundert es mich nicht, dass Sie mit Corporate Identity ausgerechnet einen Business-Marketing-Begriff verwenden, wenn sie von dem Spassverein reden? In Corporations geht es nicht um Spass, sondern um Bares. Wie im Fussball. Ganz besonders in der 1. Bundesliga.
Und mal im Ernst, Herr Wagner, fühlen Sie sich auch immer jung und frei, wenn sie ne Cola trinken?
Ich trinke keine Cola, aber das konnten Sie nun wirklich nicht wissen.
AntwortenLöschenWoher kommt eigentlich dieses Nazi Gerücht?
AntwortenLöschenSt Paulis Mannschaft ist wohl um einiges "rrrrein deitscher" (es wird ja immer betont, fast ausschliesslich deutsche Spieler unter Vertrag zu haben) als die des HSV, wo es viele, viele Spieler aus dem Ausland gibt.
Mag sein, dass das früher mal anders war, aber wo sieht man aktuell beim HSV denn bitte auch nur einen Ansatz von rechtsextremen Tendenzen?
Die Reaktion auf die Solidaritätsbekundung der NPD sagt wohl alles.
Und was die Neid-Frage in Bezug auf ein Totenkopf-Modelabel soll, erschliesst sich mir auch nicht.
Das ist ja auch immer ein beliebtes Totschlagargument der Bayern aus München. "Ihr mögt und ja nur nicht, weil wir viel erfolgreicher und toller sind. Ihr seid nur neidisch".
Manchmal mag man jemanden aber auch einfach nur deshalb nicht, weil man ihn nicht mag.
@Mike
AntwortenLöschenDu willst also andeuten, dass man sich seinen Fußballverein nach der eigenen Lebenssituation aussucht?
Dann sind ja sicherlich alle Bayernfans hippe Yuppies mit Modelfreundin und Stammgast im P1.
Schliesslich ist der Verein in Deutschland der totale Klassenprimus und Rekordmeister.
Also müssen auch die Fans so sein.
Und Bochum Fans sind dann alle Hartz4 Empfänger und Wohnungslose, vor allem aber Leute die in ihrem Leben nichts gebacken bekommen.
Schliesslich befand sich der Verein in Liga 1 in letzter Zeit auch immer am Existenzminimum und ist jetzt ganz abgestiegen.
Eigentlich total logisch. Kann ja garnicht anders sein.
Man man man, hier tun sich echt Abgründe auf....
"Abteilungsleiter-Bashing kenne ich vor allem von Leuten, die noch nicht einmal Gruppenleiter sind..."
AntwortenLöschenBahnbashing kenne ich vor allem von Leuten, die noch nicht einmal Lokführer sind ...
Irgendwie zwangsläufig, dass Abteilungsleiterbashing mehrheitlich von Sachbearbeitern & Co. und Bahnbashing von Bahnfrustrierten kommt, oder? Wer will es ihnen verdenken?
Der FCSP ist schon lange kein antikommerzieller, hipper, alternativer Verein mehr. Wer vor zwei Jahrzehnten noch die Bayern mit Flaschen beworfen hat und sich dann von Ulli retten lässt und eine Fanfreundschaft aus offensichtlich finanziellen Gründen eingeht ist einfach nicht mehr alternativ. Die alten Hausbesetzer usw gehen schon lange zu Altona 93. Ich hege gegen Pauli nur eine Abneigung, weil ich das aufgesetzte Gutmenschen Image, welches sich von den "HSV-Nazis" abgrenzen soll einfach nur künstlich und wie sich dann auch noch das halbe Stadion vom Fernsehen und der Bild vermarkten lässt ist einfach nur traurig... Außerdem erhält man für "Love Hamburg Hate Racism" Choreos, Pullis etc fast durchgehend positive Resonanzen von HSV-Fans aller Couleur. Warum sollte man Antifaschismus und linkes Gedankengut für sich alleine beanspruchen und dabei ignorieren, dass auch viele andere Fussballfans diese Gedanken teilen?
AntwortenLöschenMan sollte seinen Fußballverein nicht nach politischen kriterien aussuchen!
Pauli-Fans sind keine Fußballfans, sondern blinde Aktivisten. Das überdurchschnittlich viele von diesen Aktivisten weiblich sind, spricht sicherlich nicht gegen diese These. Ob man jetzt am Samstag irgendwo im Wald gegen das KKW Moorburg demonstriert, oder bei einem Pauli-Spiel war, kommt auf's gleiche hinaus. Pauli ist in erster Linie Politik, HSV ein Sportverein. Soweit so gut, wären da nicht noch furchtbare Fakten wie das die Pauli-Logen zeitweise die teuersten in Deutschland waren und ein gewisser Machtmensch aus der Theaterszene, der den Club über sieben Jahre führte, mit hoher Wahrscheinlichkeit pädophil ist (dafür wurde nicht die Daumsche Theorie über Homosexualität herangezogen). Echte Paulianer, die noch Ideale haben, kehren dem Club schon lange den Rücken. Denn wenn man noch "echten" Fußball sehen will, muss man entweder in die lokalen unteren Gefilde der Spielklassen eintauchen, oder man wird Fan von Vereinen wie Barcelona, die am Ende der Nahrungskette stehen und wechselwillige, gierige Stars nicht mehr existieren brauchen. St. Pauli ist genauso "durchkommerzialisiert", wie der HSV es ist. Doch HSV-Fans sehen das wenigstens ein. Ganz nebensächlich sei noch erwähnt, dass sich Fangruppen unterschiedlicher Fußballvereine immer mehr angleichen. So gehen mehr und mehr Frauen zum HSV, und reiche Yuppies zu Pauli. Das sich zudem ein HSV-Ultra groß von einem Pauli-Ultra unterscheidet, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
AntwortenLöschenWas fürn Rotz
AntwortenLöschenEs ist immer wieder ein Genuss, wohlformulierte Gegenargumente zu lesen und abwägen zu können. Das hätte ich einem HSV-Fan gar nicht zugetraut, aber man lernt ja nie aus. Respekt und Hochachtung.
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