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24 Juli 2010
Und es hat Ping gemacht
Auch in einem Yuppietempel können nette Menschen arbeiten, und so einer ist DJ Ping.
In der zweiten Wochenhälfte beschallt er Restaurant und Lounge des East-Hotels, einem jener Gentrifizierungsbeschleuniger hier auf dem Kiez. Ping heißt eigentlich Peter und ist ein erfrischend unrasierter, erdiger Schwabe mit Glatze, Brille und freundlichem Gemüt, der sehr oft „Geil!“ sagt und es genauso meint – weil er begeisterungsfähig ist und nicht saturiert.
Ich lernte ihn vor einigen Monaten bei einem Pressetermin kennen. Dort wurde ein Loungesampler präsentiert, den er im Namen des East kompiliert hat. Netter Bursche, dachte ich gleich, und seither besuche ich ihn ab und zu mal auf der Arbeit, nachdem ich mir an der Bar einen sündhaft überteuerten Grauburgunder organisiert habe.
Gestern hing ich mal wieder den ganzen Abend bei ihm rum, störte ihn bei der richtigen Musikauswahl, sabotierte die Übergänge und belaberte ihn fröhlich unsensibel viel zu oft immer dann, wenn er gerade konzentriert in den Kopfhörer hineinlauschte. Aber natürlich tat ich das ohne böse Absicht.
Die Luxusesser unten im Restaurant würden es wahrscheinlich eh nicht merken, wenn DJ Pings fluffige Klangtapete mal die eine oder andere Mea-culpa-Falte schlüge. Tat sie aber nicht, denn der unrasierte Schwabe ist ein Superprofi.
Bald macht er Urlaub, erzählte er zwischen LTJ Bukem und Trentemøller, und ich wollte eingedenk dieses ganzen „Café del Mar“-Klischees gerade grinsend „Bestimmt auf Ibiza!“ witzeln, als er sagte: „Und zwar auf Ibiza.“
Die East-Wanddekoration hinter ihm ist in ihrer biomorphen Gigerhaftigkeit übrigens von außerordentlicher Anziehungskraft, Gentrifizierung hin oder her.
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DJ Ping macht völlig zu Recht darauf aufmerksam, dass er freitags und samstags ab Mitternacht auch sehr viel House auflegt (vor allem Deep u. Progressive). Und das dokumentiert auch die zweite Scheibe der „Mandarin“-Edition sehr schön.
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