Mit der sofortigen Abschaffung dieser Praxis könnte man Abermillionen Kosten im Gesundheitswesen einsparen; und wer weiter von Heilpraktikern mit wirkungslosen Wässerchen umgluckt werden möchte, kann das ja künftig gerne selber bezahlen. Das müssen Leute, die auf dem Rummelplatz zur Handleserin gehen, schließlich auch.
Da die Finanzlage zappenduster ist, könnte diese Spiegel-Kampagne durchaus etwas bewirken. Wie die Krankenkassen es bis dato rechtfertigen, Geld für Heilpraktiker und Zaubertränke aus dem Fenster zu werfen, habe ich vor einiger Zeit selbst herausfinden dürfen, nachdem meine BKK mir enthusiastisch mitgeteilt hatte, sie finanziere ab jetzt auch homöopathische Behandlungen.
Als Anhänger von Heilmethoden, deren Wirkung auch nachweisbar ist, störte es mich natürlich immens, dass mit einem Teil der dreistelligen Summe, die ich monatlich zwangsentrichten muss, blanker Hokuspokus finanziert wird. Daher schrieb ich an die Krankenkasse einen Brief, aus dem eine Korrespondenz erwuchs.
Im Folgenden ist dieser Schriftwechsel mit einer verkniffen herumeiernden Krankenkasse anonymisiert dokumentiert – als Diskussionsbeitrag zur Spiegel-Kampagne, die gerne eine richtige Welle schlagen darf. Denn es geht um Millionen, die zurzeit noch für Quatsch ausgegeben werden, und das muss aufhören. Sofort.
Von: Matt
Betreff: z. Hdn. Frau V. | Artikel über Homöopathie, „Wir für Sie“
Datum: 14. Januar 2006 18:23:10 MEZ
An: ****@bkk***.de
Sehr geehrte Frau V.,
mit großer Verwunderung habe ich Ihrem obengenannten Artikel entnehmen müssen, dass ins Leistungsspektrum der BKK nun auch die Homöopathie aufgenommen wird.
Ich möchte Sie gern auf Folgendes hinweisen: Keine einzige seriöse Doppelblinduntersuchung hat jemals eine Wirksamkeit der Homöopathie nachgewiesen, die über einen reinen Placeboeffekt hinausginge. Und das wäre auch sehr verwunderlich gewesen, denn homöopathische Vorstellungen basieren auf einem Weltbild, das mit den Naturgesetzen nicht vereinbar ist. Es ist ein rein magisches Ideenkonstrukt.
Man kann zugespitzt sagen: Entweder entspricht die Homöopathie der Wahrheit oder der aktuelle Erkenntnisstand von Physik und Chemie – beides zusammen aber kann nicht gehen.
Nur ein Beispiel: Die Homöopathie behauptet, ein Wirkstoff sei auch dann noch aktiv, wenn durch Verdünnung kein einziges seiner Moleküle mehr in der Tinktur vorhanden ist; und sie behauptet zudem, dass NUR dieser verschwundene Wirkstoff noch aktiv sei, aber keiner der tausend anderen Stoffe, die in jeder Tinktur ebenfalls vorkommen.
Absurd, oder?
Für Sie offenbar nicht. Denn in Ihrem Artikel tun Sie das alles mit einem Nebensatz ab, der bei rational denkenden Beitragszahlern nicht nur latente Empörung wecken muss: „Dass einige Schulmediziner oder von der Pharmaindustrie finanzierte Forschungsinstitute zu anderen Ergebnissen kommen“, schreiben Sie, „muss nicht weiter kommentiert werden.“
So, muss es nicht? Oh doch.
So kommt u. a. auch die weder von der Schulmedizin noch von der Pharmaindustrie gesponserte GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e. V.) zu einer verheerenden Einschätzung der Homöopathie. Näheres dazu finden Sie z. B. hier.
Ich protestiere hiermit ausdrücklich dagegen, dass meine Krankenkassenbeiträge an die BKK für eine lachhafte Methode verschwendet werden, die auf lange überholten Vorstellungen aus dem medizinischen Mittelalter basiert.
Und ich fordere Sie auf, die Homöopathie wieder aus dem Leistungskatalog zu entfernen.
Ich freue mich auf Ihre Stellungnahme.
Mit besten Grüßen
Matt
Von: H. B. <***@bkk***.de>
Betreff: Artikel über Homöopathie, "Wir für Sie"
Datum: 18. Januar 2006 12:38:24 MEZ
An: Matt
Sehr geehrter Herr Wagner,
Ich habe Ihre Email von Frau V. zur Beantwortung erhalten.
Vielen Dank für Ihre kritische Nachricht. Wir haben uns im Vorfelde sehr intensiv mit der Thematik befasst und sehr lange überlegt, ob wir diese Leistung unseren Kunden anbieten können. Wie Sie wissen, ist die Homöopathie sehr umstritten. Fakt ist, dass sehr viele Kunden den Wunsch nach Kostenbeteiligung alternativer Behandlungsformen uns gegenüber geäußert haben. Die Aufnahme der Homöopathie in unseren Leistungskatalog – so wie sie jetzt von uns angeboten wird – betrachten wir als Quantensprung. Ich möchte Ihnen das kurz erklären:
– Zweifelsohne gibt es sicherlich auch sehr gute Heilpraktiker.
– Beachten Sie hierbei jedoch, dass die Bezeichnung Heilpraktiker nicht geschützt ist, d.h. jeder kann sich nach einem Wochenendseminar so nennen.
– Bitte beachten Sie auch, dass wir eine gesetzliche Krankenkasse sind, d.h. wir dürfen uns laut Gesetz nur an den Leistungen beteiligen, die von niedergelassenen Vertragsärzten erbracht werden!!!
– Wir haben also einen Weg gefunden, unseren Kunden zumindest unter bestimmten Voraussetzungen homöopathische Behandlungen zur ermöglichen.
Ich hoffe, Sie bleiben uns wohl gesonnen und verbleibe mit sonnigen Grüßen.
Mit freundlichen Grüßen
H. B.
Leiter Vertrags- und Versorgungsmanagement
BKK ***
Von: Matt
Betreff: Re: Artikel über Homöopathie, "Wir für Sie"
Datum: 21. Januar 2006 01:00:40 MEZ
An: H. B. ***@bkk***.de
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Mail.
Sie bezeichnen darin die Homöopathie als „umstritten“. Nun, es gibt auch noch immer Menschen, die ernsthaft glauben, die Erde sei vor 6000 Jahren von einem Mann mit weißem Bart erschaffen worden. Die Wissenschaft sagt etwas anderes. Und damit ist das Problem sicherlich auch „umstritten“.
Aber mal ehrlich: Man muss doch immer beurteilen, welche Position plausibler ist! Es geht darum, was beweisbar ist und was nicht. Und die Homöopathie ist alles andere als das – sie ist schlicht Humbug. Und sie kann ja auch nichts anderes sein als Humbug, wenn man ihre Methoden unter die Lupe nimmt. Denn wie ich in meiner ersten Mail schon ausführte: Entweder die Naturgesetze stimmen oder die Homöophathie.
Ihre Aufgabe als Krankenkasse müsste es doch sein, uninformierte und gutgläubige Patienten aufzuklären, damit Sie medizinisch wirksamen Behandlungen eher vertrauen als dem Humbug. Doch nein: Stattdessen finanziert die BKK diesen Irrglauben lieber stillschweigend. Wie kann das sein? Geschieht das nur aus Angst, Patienten zu verlieren oder keine neuen zu gewinnen? Ich bin überzeugt: Mit einer Aufklärungskampagne, die klar machen würde, worin der Unterschied zwischen evidenzbasierter Medizin und Zauberei liegt, könnten Sie viele Patienten gewinnen.
Im weiteren Verlauf Ihrer Mail wird zunehmend unklar, worauf sie überhaupt hinauswollen. Können Sie mir noch einmal genau erläutern, aus was der von Ihnen geschilderte „Quantensprung“ bestehen soll? Mir jedenfalls scheint er ein kläglicher Hops direkt ins Spätmittelalter zu sein.
Dann verstehe ich auch nicht, was sie zu Heilpraktikern schreiben. Man macht ein Wochenendseminar und ist einer – wie soll so jemand mir helfen können, wenn ich krank bin? Und wieso soll so jemand meine Krankenkassenbeiträge kassieren dürfen? Egal, wie gut er ist: Das ist doch skandalös!
Ihre Argumentation hin zum unterstrichenen Teil ist dann leider gar nicht mehr nachzuvollziehen. Natürlich dürfen Sie sich nur an Leistungen beteiligen, die von niedergelassenen Vertragsärzten erbracht werden. Aber was hat das mit Ihrer Entscheidung zu tun, eine irrationale Lehre von anno dunnemals zu finanzieren?
Wenn es nur um die angeblich so liebevolle Zuwendung geht, die Heilpraktikern ihren Patienten entgegenbringen: Dazu ist doch sicherlich auch ein engagierter Arzt in der Lage, der den Freiraum eingeräumt bekommt, ohne dass er deshalb magischen Hokuspokus entfachen muss; solche Ärzte gilt es zu unterstützen mit entsprechenden Anreizen – und nicht die Absolventen von Wochenendseminaren.
Wie Sie sehen, hat Ihre Mail leider nichts zur Klärung unserer Fragen beigetragen. Und sie hat auch unsere Wohlgesonnenheit, die Sie sich wünschten, keineswegs gefördert.
Somit setze ich auf eine Präzisierung. Und ich hoffe natürlich weiterhin inbrünstig und im Interesse aller Patienten darauf, dass Sie unsere Mitgliedsbeiträge nicht für nachgewiesenermaßen wirkungslose Methoden verschwenden.
Mit besten Grüßen
Matt
Von: H. B. ***@bkk***.de
Betreff: Homöopathie
Datum: 27. Februar 2006 16:09:53 MEZ
An: Matt
Sehr geehrter Herr Wagner,
Herzlichen Dank für das große Interesse an unserem integrierten Versorgungsvertrag "Homöopathie" nach § 140a Sozialgesetzbuch (SGB) V. Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen nicht postwendend antwortete. Ich habe Ihre Mail vom 27.02.06 an Herrn T. zur Beantwortung erhalten.
Mit dem Versorgungsvertrag nach § 140a SGB V schaffte der Gesetzgeber den Krankenkassen die Möglichkeit neue Versorgungsformen unseren Versicherten anzubieten. Von diesem Angebot haben wir Gebrauch gemacht und mit dem Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte in Bonn einen Versorgungsvertrag abgeschlossen. An die teilnehmenden Vertragsärzte (Ärzte mit einem Kassenarztvertrag) und an dem Vertrag sind hohe Qualitätsanforderungen sowie eine langjährige Weiterbildung gestellt. Der Versorgungsvertrag behandelt keineswegs die zur Auswahl stehenden Therapien oder homöopathischen Arzneimittel sondern die Erst- und Folgeanaemnese.
Aus Gesprächen mit unseren Versicherten erfahren wir, dass sie über längere Zeiträume mehrere Ärzte aufgesucht haben, ohne das es zu einer Besserung des Krankheitsbildes kommt. Diesen Menschen können wir eine Alternative bei Schulmedizinern anbieten. Die Vereinbarung ist für jeden Versicherten freiwillig. Er kann über eine Vereinbarung mit einem der am Vertrag teilnehmenden Ärzte beitreten.
Insofern ist uns dieser Quantensprung durch den neuen § 140a SGB V eröffnet worden. Ich kann Sie beruhigen, Beitragsmittel werden hier nicht verschwendet, da der Gesetzgeber hierfür die Möglichkeit der monetären Kompensation über die Kassenärztlichen Vereinigungen und Krankenhäuser geschaffen hat.
In diesem Zusammenhang möchte ich noch darauf hinweisen, dass das Bundesverfassungsgericht mit Beschluss vom 06.12.2005 sich mit der Thematik der neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden und auch kritisch mit der höchstrichterlichen Rechtsprechung auseinandergesetzt hat. Das Bundessozialgericht wurde in dem Klagefall zur erneuten Entscheidung verpflichtet. Unter bestimmten Bedingungen werden die Krankenkassen demnach verpflichtet auch bei alternativen Behandlungsmethoden die Kosten zu übernehmen.
Mit freundlichen Grüßen
HB
Von: Matt
Betreff: Re: Homöopathie
Datum: 27. Februar 2006 18:01:42 MEZ
An: H. B. ***@bkk***.de
Sehr geehrter Herr B.,
danke für Ihre Antwort.
Ich werde mich nach einer Krankenkasse umschauen, die explizit KEINE Pseudowissenschaft und Esoterik unterstützt.
Mit freundlichen Grüßen
Matt
PS: Eine Bitte an alle Esos, Bachblütenblödis und Horoskopheinis: Sagt einfach mal gar nichts. Die Homöopathie ist abschließend widerlegt, es handelt sich lediglich um einen Placeboeffekt. Und ja: Er wirkt manchmal auch bei Hunden.
Ah, sehr schön, ich bin so erleichtert! Endlich traut ich der Spiegel mal wieder was - war ja lange genug her. Hoffentlich bringt es was!
AntwortenLöschenIch habe übrigens auch schon ml über Homöpathie geschrieben nd auch Videos gepostet: http://www.uiuiuiuiuiuiui.de/homoeopathie-nochmal-erklaert
Ich habe auch mit Entsetzen festgestellt, daß meine Kasse diesen Schrott finanziert. Zwar kann ich nicht klagen, daß mir deswegen Leistungen vorenthalten wurden, aber ich sehe dennoch nicht ein, daß so etwas gefördert wird. Die sollten lieber die MitgliederInnen über diesen Betrug aufklären.
AntwortenLöschenZett sagt....
AntwortenLöschenRührig, Ihr "Kampf" mit den Geldvernichtern. Der Anteil durch Hokuspokusbehandlung dürfte dabei kaum messbar ins Gewicht fallen.
Hast Du denn eine Kasse gefunden, die den Quatsch nicht unterstützt?
AntwortenLöschenAndererseits fast versöhnlich, dass Spökenkiekereien in unserer Beratergesellschaft immer noch Nischen finden.
AntwortenLöschenulf, der freak: Haben Sie eigentlich mal überlegt, wie das Krankenkassensystem grundsätzlich funktioniert? Also daß alle Mitglieder einzahlen und dafür allen Leistungen im Bedarfsfall angeboten werden?
AntwortenLöschenWenn also unnütze Wässerchen von Ihrem Geld bezahlt werden, dann ist das Geld natürlich nicht mehr für hochwertigen Zahnersatz oder – wie im Beispiel meines Vaters – für Herzmedikamente nach einem Herzinfarkt.
Und das ist doch auch das Schlimme: Durch die Finanzierung von erwiesenermaßen unwirksamen Mittelchen werden echte Leistungen gekürzt. Für alle.
Endlich mal ein Grund, die SPD zu loben: http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,705782,00.html
AntwortenLöschenAber andererseits: Wer heilt hat recht. Und wenn es auch nur durch organisiertes Placebotum ist.
Funktioniert so ein Sozialsystem nicht auf diese Weise? Genauso wie Matt mit seinen Beiträgen dem experimentierfreudigem Veganer die Möglichkeit bietet aktive Forschungsignoranz zu betreiben, so ist doch auch Matts schulmedizinische Versorgung durch die Beiträge des Veganers sicher gestellt.
AntwortenLöschenEs ist so wie mit allem im Leben: Der eine findet Techno und HipHop toll; der andere hört lieber Musik.
Cer: Das wäre nur dann richtig, wenn es eine Geschmacksfrage wäre. Ist es aber nicht. Homöopathie ist keine Heilmethode, sondern Quacksalberei. Dafür muß aber Geld bezhalt werden, das bei echter Hilfe dann fehlt.
AntwortenLöschenIch möchte dazu mal eine klitzekleine Frage stellen:
AntwortenLöschenwas ist mit den Tausenden von Menschen denen Homöopathie geholfen hat?
Denen eine solche Kampagne in ihrer Überheblichkeit und Arroganz ein Schlag in die Fresse sein muss- denn sie, die Kampagne und ihre Haltung dahinter, sagt:
Es ist uns ( den Rationalisten, Wissenschaftsgläubigen, also den GUTEN) scheißegal OB euch etwas geholfen hat-
WIR wollen dass es NUR durch etwas passiert was WIR VERSTEHEN und NACH UNSEREN METHODEN nachweisen können!
Von UNS aus sollt ihr ABKRATZEN!
?
Und was ist mit den Abertausenden von Menschen denen wissenschaftlich fundierte Schulmedizin nicht helfen konnte?
DA wird dann Kompromißbereitschaft verlangt.
denn " Garantien gibt es keine".
Warum nicht auch in die andere Richtung?
Das hier ist ein Glaubenskrieg. Ein ganz altes Spiel.
Es geht ums Weltbild.
Der Ansatz die Finanzierung von Homöopathie ist ein Schritt zurück ins Mittelalter ist in sich viel mittelalterlicher als der Ansatz der Homöopathie.
Und wer jetzt sagt in der Schulmedizin geht es immer wissenschaftlich zu, dem sei gesagt: unterhaltet euch mal mit Medizinern unter vier Augen und einem tiefen Blick in dieselben..und ihr werdet oft genug das Eingeständnis hören, dass die Schulmedizin mitnichten immer weiß, was da warum wie auf welche Weise funktioniert. Es funktioniert eben..
In dem Zusammenhang sollen mir die, die mit " eingebildetem
Placeboeffekt" argumentieren, mal erklären warum in der VETERINÄRMEDIZIN , also bei Tieren, die überhaupt nicht wissen, DASS ihnen etwas verabreicht wird, geschweige denn WAS, die Erfolgreiche Behandlungsquote durch Homöopathie ziemlich hoch ist?
http://www.subcontracting-fair.de/LeMMon/PRESSE.NSF/e8351bb082913bfbc125664e00310a0e/7c2d91dd76adf1bbc12576b3002b0006?OpenDocument
Um was klarzustellen:
ich bin kein Verteufler der Ratio, so beknackt bin nicht mal ich, das Zeitalter der kritischen Vernunft hat uns weit gebracht und ich gehe soweit zu sagen, es hält die Zivilisation zusammen..aber es ist nicht alles und es ist viel auf der Strecke geblieben.
Und, ganz ehrlich:
Es wird soviel, soviele Abermilliarden mehr in rational begründeten wissenschaftlich fundierten vernünftigen Mist ausgegeben hinter dem ich null stehe, wo ich es mir null aussuchen kann, auszusteigen, ich mich geknechtet sehe in einem System mitmachen zu müssen das sagt " mach mit oder verreck",
gegen die das bißchen Kohle für Homöopathie ein Fliegenschiß ist, dass ich schon aus Trotz für Homöopathie bin.
Da wird in Magie investiert.
Ich mag das.
Mehr davon.
GP: Es muss auch für sog. "gelben Urlaub" gezahlt werden; Missbrauch des Krankengeldes. Ich nehme mal an, die Beträge die hier zustande kommen, sind immens höher als durch das Verschreiben von homöopathischen Mitteln. Darüber blogt bloß niemand.
AntwortenLöschenMich würde genau wie Lars interessieren, was das Ergebnis Ihrer Suche nach einer Homöopathie-freien Krankenkasse ist.
AntwortenLöschenIm Prinzip finde ich Homöopathie und die ganze Heilpraktikerei ja ganz toll: Ein guter Heilpraktiker bekämpft nicht nur die Symptome, sondern agiert auch auf psychologischer Ebene - indem er sich dem Patienten intensiv widmet und eine speziell auf ihn abgestimmte Therapie zusammenstellt. Das hat man in der immer effizienteren Kassen-Schulmedizin leider selten.
Allerdings bin ich - ähnlich offenbar, wie Sie - der Meinung, dass Homöopathie aus der eigenen Tasche bezahlt werden sollte. Denn auch das ist ein psychologischer Effekt: Was nichts kostet, ist auch nichts wert. Und je höher die persönlichen Kosten für die Globuli sind, desto mehr wird man auch an die Wirksamkeit glauben. "Das war so teuer, das muss einfach helfen." Mit dieser Argumentation könnte man übrigens generell für höhere Medikamentenpreise streiten.
Auch wenn ich ebenfalls recht wissenschaftsorientiert lebe, und insofern Dingen wie Religion, Esoterik und Homöopathie gegenüber skeptisch(!) bin, so wundere ich mich doch über den Tonfall, mit dem mancherorts alles nicht wissenschaftlich erklärbare verteufelt wird.
AntwortenLöschenMeines Wissens sind wissenschaftliche Erkenntnisse und das Wissen der Menscheheit dynamische Gebilde, die schon mehr als einmal in wesentlichen Elementen verworfen werden mussten, weil die fortschreitende Wissenschaft ihre alten Erkenntnisse selbst widerlegt hat.
Es gab Zeiten, da man sich hüten musste, zu behaupten, die Erde sei *keine* Scheibe. Anderenfalls wurde man mindestens ähnlich angegangen wie ein etwaiger "Bachblütenblödi", der sich hierher verirren sollte oder gar schlimmer. Denn, dass die Erde eine Scheibe sei, war schließlich Stand der Wissenschaft! Und über die geht nix drüber, gell?
Ich bevorzuge die Annahme, dass es immer mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gab, gibt und geben wird, als der Mensch sich in seinem Hochmut erklären kann. Weshalb ich z.B. kein Atheist bin, sondern Agnostiker.
Und genau so könnte man es mit der Homöopathie halten: Es mag bisher nicht bewiesen und beweisbar sein, dass sie funktioniert. Aber ist denn eindeutig erwiesen, dass sie garantiert *nicht* funktioniert? Die Frage muss ja gerade gegenüber einem Wissenschaftsfundi erlaubt sein.
Es mag auch sein, dass die "Wirkung" von Homöopathischen Mitteln nicht über den Placebo-Effekt hinaus geht. Dem könnte man entgegenhalten, dass es aber immerhin mit diesem mithalten kann. Und einen Placebo, wie z.B. Glaubuli kann man eben gerade *nicht* durch einfaches Leitungswasser ersetzen, weil es dann keinen Placebo-Effekt gibt.
Danny, das meinen Sie nicht ernst, oder? Als die Menschen dachten, die Erde sei eine Scheibe, gab es keine Wissenschaft. Es ist Ihnen offenbar entgangen, aber inzwischen haben wir Untersuchungsmethoden entwickelt (z. B. Doppelblindtests), die eine Realitätsbeschreibung und Wirksamkeitsprüfung erlauben. Wer das nicht sieht, um sich weiter an Hokuspokus klammern zu können, ist letztlich noch immer auf dem Stand, die Erde sei eine Scheibe. Und natürlich können Sie Leitungswasser verabreichen, um den Placeboeffekt zu erzielen; der Patient darf nur nicht wissen, dass es sich Leitungswasser handelt.
AntwortenLöschenAnonym, 10:55: Die meisten Krankheiten gehen von selber wieder weg. Wenn kurz vor der Heilung ein Sack Reis in China umfällt, ein Heilpraktiker wirkungsloses Zeuch verschreibt oder der Krake Paul eine Muschel irgendwo rausklaubt, dann neigen manche Menschen dazu, das in Verbindung zu bringen. Das nennt man Koinzidenz – im Gegensatz zu Korrelation.
Bisher habe ich übrigens noch keine Kasse gefunden, die den Quatsch definitiv aus dem Katalog raushält. Das wird jetzt hoffentlich bald anders.
AntwortenLöschenWenigstens war zumindest die erste Mail kein bloßer Formbrief, das spricht schonmal für diese Krankenkasse. Gut, später wurde es dann schwafelig, aber immerhin.
AntwortenLöschenEinen Punkt aber möchte ich noch einwerfen: Homöopathie ist Eso-Schwachsinn, klar. Aber Homöopathie ist auch ein Tritt in den Magen des schulmedizinerischen Versorgungskartells. Ohne Akzeptanz der Homöopathie können die Herren Schulmediziner nämlich gegenüber den Kassen ökonomisch Mondpreise fordern, denen niemand widersprechen würde - schlich aus Mangel an Alternativen. Und ich fürchte, das würde das System ökonomisch weit mehr belasten als ein paar Kügelchen-Übernahmen.
@Matt
AntwortenLöschenAls die Menschen dachten, die Erde sei eine Scheibe, gab es ganz sicher einen Stand menschlichen Wissens, aufgrund dessen alles, was dem widersprach einfach abgebügelt wurde. So wie heute. Ob man diesen Wissensstand nun "Wissenschaft" nennt oder das Kind einen anderen Namen hatte, ist doch dafür belanglos.
Blindtests sind mir bekannt und sie ergeben m.W., dass Homöopathie im Rahmen des Placeboeffektes "wirkt". Fakt ist also, dass es Menschen gibt, denen das hilft, ihr Leiden zu überwinden. Was denen letztlich hilft, ist ihr Glaube an das Funktionieren der Homöopathie. Es handelt sich also quasi um eine Psychotherapie. Und die wird ja auch von der Kasse bezahlt.
Es ist ja auch nicht so, dass nur wegen der Aufnahme in den Leistungskatalog, nun alle Versicherten gleich Glaubili als Zwischenmahlzeit fressen. Im Gegenteil, Skeptiker wie Sie und ich werden es nicht tun. Tun werden es nur die, die dran glauben - und denen hilft es ja auch.
Insofern bin ich nicht grundsätzlich gegen die Aufnahme in den Leistungskatalog. Als Problem sehe ich eher, dass die Preise für die verabreichten Placebos zu hoch angesetzt sind.
Im Übrigen halten ich es für naiv zu glauben, die Streichung von Homöopathie aus dem Katalog sorge für mehr Mittel im Schulmedizinischen Bereich. Hat man in politisch geprägten Breichen jemals erlebt, dass ein nicht mehr für sinnloses ausgegebener Etat anschließend in einem für den Bürger spürbaren Maße für sinnvollere Dinge zur Verfügung stand?
Derart eingesparte Mittel pflegen zumindest mittelbar in den Taschen der KK-Vorstände oder auf ähnlich dubiosen Quellen zu versickern wie weiland die Hässlermillionen beim 1. FC Köln.
Danny, ich habe ja auch gar nichts dagegen, dass Leute sich dem Humbug hingeben. Aber sie sollen es halt selber zahlen und nicht mir einen Teil der Kosten aufs Auge drücken. Eben wie bei der Wahrsagerin.
AntwortenLöschen„Wissenschaft“ ist übrigens – anders als Sie glauben – keine Frage der bloßen Nomenklatur, sondern klar definiert. Es ist eine Methode, die auf transparenten Experimenten und globaler Wiederholbarkeit beruht und ständig danach strebt, Theorien (auch ihre eigenen) zu widerlegen. Das, was (noch) nicht widerlegbar ist, gehört so lange zum aktuellen Erkenntnisstand, bis sich daran etwas ändert.
Dabei ist die Homöopathie mit Pauken und Trompeten durchgefallen – ebenso wie das Perpetuum mobile, das Verwandeln von Blei in Gold oder die schrullige Behauptung, irgendein entfernter Himmelskörper könne das persönliche Schicksal beeinflussen.
Was mich immer wieder wundert, wie manche Menschen das Wort „Schulmedizin” benutzen. Als gäbe es eine andere!
AntwortenLöschenWissenschaft ist ja nichts anderes als die Überprüfbarkeit eines Ergebnisses.
Wenn also Homöopathie wirkte, dann hätte kein Wissenschaftler etwas dagegen. Aber sie muß eben dieselben Maßstäbe gelten lassen wie alle anderen Formen der Behandlung:
1. These (sie wirkt)
2. Begründung (warum wirkt sie)
3. Versuch, die These zu widerlegen
4. Sofern 3. erfolgreich ist: Ablehnung der These.
Homöopathie aber sagt, daß ausgerechnet für ihre Mittelchen eine kritische Herangehensweise nicht korrekt sei, sondern man einfach glauben solle. Und zwar nach Hörensagen, Anekdoten und esoterischen „Begründungen”. Der Beweis, daß die Präperate nicht funktionieren, wird nicht akzeptiert.
Mit derselben Begründung könnte ich die Sack-Reis-Therapie begründen. Immer, wenn jemand an Krebs erkrankt, muß ein Chinese meiner Wahl einen Sack Reis umkippen. Dafür verlange ich 1.000 Euro. Zufällig werden durch diese Therapie Menschen auch wieder gesund (weil sie es nunmal eh geworden wäre, oder weil sie parallel dazu richtige Medizin genommen haben).
Aber ich habe Tausende von Beispielen, daß meine Therapie „wirkt”.
Zett sagt....
AntwortenLöschen@ GP
Was die andere "Medizin" angeht, möchte ich Ihnen dann doch mal den nachfolgenden Link anbieten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Traditionelle_chinesische_Medizin
Ich schwör ja auf Bachblüten, Matt!
AntwortenLöschenIhr Bachblütenheini Anna :-)
Erlauben Sie mir, Herr Matt, die Anmerkung, falls ich es durch diesen schönen Blog nicht besser wüsste, würde ich meinen, Sie verdienen Ihr Geld bei der Kassenärztlichen Vereinigung. Ein grosses Lob der Pharma- und Ärztelobby, die die Medien für dieses Spektakel instrumentalisiert und sich so eines lästigen Nebenbuhlers um die Kassenbeiträge entledigen will. Der Zeitpunkt ist natürlich ideal, da momentan wieder intensiv über die anstehende Kostenexplosion im Gesundheitswesen diskutiert und berichtet wird - die Menschen haben Angst um ihr Geld und die wird hier ausgenutzt.
AntwortenLöschenInhaltlich teile ich Ihren Standpunkt großteils nicht, ich greife hier aber lieber das P.S. in Ihrem Blogbeitrag auf und sage mal nichts, nicht zuletzt, weil Danny Wilde hier großartiges leistet und hervorragend argumentiert.
Zett fragt....
AntwortenLöschen@ Anna
Auf Kassenkosten oder privat ?
Bei Wikipedia fand ich folgenden schönen Satz:
"Die Kosten einer Behandlung werden von einigen deutschen Krankenkassen übernommen. Dies wird jedoch mit Kundenfreundlichkeit und nicht mit der Wirksamkeit der Bach-Blütentherapie begründet."
@Zett, privat natürlich.
AntwortenLöschenIch kann die Rescue-Tropfen wirklich nur jedem empfehlen.
Ich hab mir vor Jahren in England mal ein komplettes Set mit allen Bachblüten gekauft, seitdem behandele ich mich selber. Und siehe da -es wirkt.
Bachblütenessenzen kann man in England in jeder Drogerie kaufen, die stehen da einfach so rum...
Weiteres Outing: Und ich nehme auch oft Kügelchen ein, bei Erkältung oder so..
Die bezahle ich aber auch selber..
"....ein kläglicher Hops ..."
AntwortenLöschenEin Quantensprung ist in der Physik die kleinstmögliche Zustandsänderung, also wirklich nicht mehr als ein kleiner Hops.
Warum wird eigentlich die Argumentation der Homös immer als großartig und herausragend bezeichnet, obwohl sie einfach gehalten ist (einfach mal viele Worte groß schreiben, persönliche Anrede, etc), die wissenschaftlich fundierte Gegenargumentation aber oftmals als unzureichend, falscher Gedankengang, gänzlich falsche Sichtweise, etc bezeichnet? Vor 400 Jahren hat man das aber auch so und so gesehen, bla, blubb. Vor 400 Jahren hat man auch Frauen mit roten Haaren verfolgt. Außerdem wird immer ganz schnell mit der Pharmasyndikatsfahne gewedelt. Generell argumentieren die Homös mit einer gewissen Endgültigkeit.
AntwortenLöschenIch finde, man erkennt dort sehr schnell, dass sie quasi mit dem Rücken zur Wand stehen :)
Was soll ein privatversicherter Verächter des Humbugs denken, dem sein Hausarzt, promovierter Allgemeinmediziner nebst Nephrologe ("ich glaube auch nicht, aber seltsamerweise funktioniert es öfters") , mit diesem Stuß mal echt helfen konnte? Details auf Wunsch, Dr. Matt…
AntwortenLöschenZett sagt....
AntwortenLöschen@ Anna / 22605
Zwei Bsp. wo Glaube Berge versetzt. Und meiner pers. Meinung nach, gut so.
Meinetwegen auch auf Kassenkosten. Diese Beträge sind in unserem Gesundheitssystem doch nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Zeigt mir aber auch, die meisten Krankheiten werden im Kopf reguliert.
Frau Künast (Grüne/B 90) hat sich heute übrigens vehement gegen die Streichung aus dem Leistungskatalog geäussert.
Zett, die arme Frau Künast wusste leider überhaupt nicht, wovon sie sprach; sie verwechselte nämlich Homöopathie (also Magie) mit Naturheilverfahren (also der Nutzung pflanzlicher Wirkstoffe). Ich habe ihr natürlich eine Mail geschrieben, ist ja klar.
AntwortenLöschen22605/Anna: Ich bin erschüttert, dass Sie beide nicht den Unterschied zwischen Koinzidenz und Korrelation kennen. Aber damit muss ich leben.
Meine Krankenkasse zahlt leider keine Homöopathie.... ich bin nämlich gänzlich anderer Meinung, was deren Wirkung angeht. Ich würde sofort zum Heilpraktiker wechseln, wenn meine Kassen das bezahlen würde.
AntwortenLöschenUnd gegen die Summen, die jährlich für teure, zum Teil überflüssige und nicht ungefährliche Medis rausgehauen wird, dürfte sich das geradezu minimalistisch darstellen.
Statt Pillen hat mir Akkupunktur geholfen, statt teurer Behandlungen auch schon mal Reiki oder Bachblüten.
Oh sorry, ich sehe jetzt erst, das ich all das gar nicht hätte schreiben dürfen. Nix für ungut.
Auch wenn ich Ihre Ansichten über Homöopathie teile, so staune ich schon, dass die Doppelblindstudie eine grundsätzliche Unwirksamkeit belegt hätte. Das kann sie nämlich nicht.
AntwortenLöschenSie könnten auch Aspirin in mehreren Doppelblindstudien testen und rausfinden, dass es keine höhere Wirksamkeit als der Placeboeffekt hat.
Würden Sie danach an die Öffentlichkeit treten und behaupten Aspirin habe keinerlei Wirksamkeit, dann würde man Sie zurecht nicht mehr ernst nehmen.
Nur mal so am Rande.
Anders
Der Wirkmechanismus von Aspirin ist in unzähligen Studien nachgewiesen worden, auch in Doppelblindversuchen mit Placebos als Gegenprobe.
AntwortenLöschenUnabhängig davon, ob ein Globuli wirkt oder nur eine Selbstheilung anstößt im Sinne von "daran Glauben", so stellt manch einer eine Wirkung auch dann fest, wenn er nicht daran glaubt. Ich wundere mich, das niemand die Frage nach den Gründen für Krankheiten stellt. Welche Krankheiten sind durch äußere Bedingungen entstanden, welche durch innere Zustände hervorgerufen?
AntwortenLöschen@Nils die Maus
AntwortenLöschenWer genau hat hier "die Argumentation der Homös ... als großartig und herausragend" und wer hat "die wissenschaftlich fundierte Gegenargumentation aber oftmals als unzureichend, falscher Gedankengang, gänzlich falsche Sichtweise, etc bezeichnet"?
Und Sie haben schon ganz recht: Vor 400 Jahren hat man Frauen mit roten Haaren verbrannt. Denn damaliger allgemeiner Stand des "Wissens" war, dass rothaarige Frauen Hexen sind. Und es hätte sich mal jemand wagen sollen, dieses allgemein anerkannte, unumstößliche Naturgesetz anzuzweifeln.
Mit den damaligen Mitteln war es nicht möglich zu beweisen, dass rothaarige Frauen *keine* Hexen sind, also konnte es ja auch gar nicht sein, Punkt. Wer was anderes dachte, war ein Idiot und lebte gefährlich.
Der zwischenzeitliche Fortschritt besteht lediglich darin, dass man heute (hierzulande) weniger gefährlich lebt. Man ist "nur" noch Idiot, wenn man nicht komplett wissenschaftsgläubig ist und Dinge, die mit den derzeitigen Wissenschaftsmethoden (noch) nicht erklärbar sind, für möglich hält oder zumindest nicht ganz ausschließt. Was noch lange nicht heißt, dass man dran glaubt.
Nachtrag: Frau Momo und Herr Matt, Sie sollten sich dringend über ihre Krankenkassen austauschen, um sie zu tauschen.
AntwortenLöschenZunächst einmal finde ich es wieder eine großartige Leistung vom Spiegel, gerade wenige Tage nach der tollen Verkündung des Herrn Rösler mit so einem Thema zu titeln. Ein Schelm, der da einen Zufall sieht...
AntwortenLöschenAnsonsten möchte ich mich den Stimmen hier anschließen, die zurecht auf die immens hohen Kosten der ebenso nachgewiesenen nutzlosen Präparate der Pharma-Industrie verweisen. Wer mag google mal Georg Schramm als Pharma-Referent. Der bringt es treffend auf den Punkt.
Was wir der Schulmedizin an Geldern hinterherwerfen, die über das notwendige Maß hinausgehen, dürfte sich mit dem decken, was die Homöopathie kostet.
Was wäre, wenn ein Globuli nur einen materiellen Manifestationspunkt für ein im neuronalen angesiedeltes Leiden, und dem daraus entstehenden auch unbewussten Wunsch nach Heilung darstellt? Auch körperliche Verletzungen werden letztlich neuronal erfasst. Braucht der Mensch also materielle Stellvertreter wie Salben, Tabletten oder auch Globuli? Oder geht es teilweise auch ohne?
AntwortenLöschenMatt, Koinzidenz und Korrelation, ich dachte, das wäre das Gleiche. Oder war das jetzt dasselbe?
AntwortenLöschenNils, die Maus, ich frage mich die ganze Zeit, ob Sie sich in der Rolle der verfolgten Frau mit roten Haaren sehen oder in der des Scheiterhaufenanzünders? Beides gibt mir irgendwie zu denken...
Mir haben homöopathische Mittel halt schon sehr oft geholfen. Bevor jetzt alle aufjaulen: alle selber bezahlt.
Für mich gilt da ganz einfach: wer heilt, hat Recht.
Darauf geb ich auch einen aus! Eine Runde Globuli für alle....
Der glorreiche Globulimogul Anna :-)
Anna, ich stimme Ihnen zu: Wer (oder was) heilt, hat Recht. Die große Frage ist hatl: Wer (oder was) heilt? Sind es wirklich die Zuckerkügelchen? Oder wären Sie auch so früher oder später gesund geworden?
AntwortenLöschenDie Frage nach Koinzidenz oder Korrelation ist die entscheidende. Oder um es zur Krakenfrage umzuformulieren: Haben die Spanier einem Oktopus die WM zu verdanken oder eventuell doch anderen Umständen?
Liebe Sinnsphäre: Globuli sind Zuckerkugeln ohne Inhaltsstoffe. Punkt. Genausogut können Sie einem Schluck Leitungswasser Eigenschaften als „materieller Manifestationspunkt“ zuschreiben.
AntwortenLöschenNur leider bringt uns das weg von den Errungenschaften der Aufklärung, die es uns seit Immanuel Kant erlauben, immer zuverlässiger zwischen Erkenntnis und Hirnriss zu unterscheiden.
Aber ich gebe Ihnen doch recht,es sind Zuckerkugeln ohne Inhaltsstoffe. Darauf wollte ich auch gar nicht hinaus. Bei dem ganzen Für und Wider in der Argumentation drehen sich eh alle in einem eitlen Kreis.
AntwortenLöschenIch wollte vielmehr die Frage auf die neuronale Befähigung zur Heilung richten. Ein Punkt den die Wissenschaft trotz Kant noch nicht abschließend beantworten kann. Und es hat meines Erachtens nichts mit Esoterik zu tun.
Zur Verdeutlichung ein Beispiel. Ein gedankliches Konstrukt kann körperliche Beeinträchtigungen hervorrufen, z.B. ein Magengeschwür. Die Kette an Stoffwechselaktivitäten die dazu führt ist bekannt. Klassische Medikamente sorgen für eine Beruhigung und lassen Raum für die Regeneration der Zellen. Die Ursache bekämpft es aber nicht, eben jene Denkmuster die zur Auslösung der Stoffwechselvorgänge geführt haben.
AntwortenLöschenEine Wirkung, die 'nicht über den Placeboeffekt hinausgeht', aber vorhanden ist, darf also nicht bezahlt werden.
AntwortenLöschenDie Frage ist nicht nach Koinzidenz oder Korrelation, sondern nach Korrelation womit. In den (Doppel)blindversuchen werden ja eine ganze Menge Faktoren rausgehalten, die offensichtlich die Heilung beeinflussen, aber niemand scheint sich diesen Faktoren wissenschaftlich nähern zu wollen in der Absicht, sie nutzbar zu machen.
@Danny Wilde
AntwortenLöschenMan hatte damals durchaus die Mittel, rothaarige Frauen nicht als Hexen zu bezeichnen. Auch ganz andere, weitaus komplexere Zusammenhänge konnte man empirisch belegen. Aber eine gewisse Institution hat sich mit Händen, Füßen und Folter dagegen gewehrt, diese im Sinne ihrer Machterhaltung zu verbreiten. Desweiteren sind die hier auf der Erde geltenden Naturgesetze empirisch er- und bewiesen. Diese gelten auch in unserem ganzen Sonnensystem. Etwas darüber hinaus kann und wird es nicht geben. Auch nicht, wenn man ganz feste daran glaubt.
@Anna
Ich sehe mich in keine der beiden Rollen. Warum auch? Und keine der beiden Rollen würde mir irgendwie zu denken geben. Ich habe das weniger als Metapher, sondern mehr als Vergleich angeführt.
@Nils die Maus
AntwortenLöschen"Auch ganz andere, weitaus komplexere Zusammenhänge konnte man empirisch belegen. "
Und es würde mich sehr überraschen, wenn man nicht durch den Fortschritt von Wissen und Technik ziemlich viele dieser damals empirisch "bewiesenen" Dinge inzwischen grundlegend widerlegt (und möglicherweise die Widerlegung abermals widerlegt) hätte.
Das Wissen der Menschheit ist eben immer vom jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Methoden abhängig. Diese Methoden schreiten beständig fort und es werden ständig neue Dinge möglich oder nachgewiesen, die sich vorher niemand hätte träumen lassen.
Aussagen wie diese hier: "Desweiteren sind die hier auf der Erde geltenden Naturgesetze empirisch er- und bewiesen. Diese gelten auch in unserem ganzen Sonnensystem. Etwas darüber hinaus kann und wird es nicht geben." gehen daher davon aus, dass der jetzige Stand der Wissenschaft nicht mehr übertroffen werden, jedenfalls keine revolutionären Erkenntnisse mehr erfahren wird.
Die Vergangenheit beweist(!), dass Menschen das zu ihrer Zeit schon immer gedacht haben und schon immer damit falsch lagen.
Sie befinden sich in bester Gesellschaft:
"Atomenergie lässt sich weder zivil noch militärisch nutzen."
Nikola Tesla, 1856-1943
"Diese Strahlen des Herrn Röntgen werden sich als Betrug herausstellen."
Lord William Thompson Kelvin
"Trotz allen kommenden wissenschaftlichen Fortschritts wird der Mensch nie einen Fuß auf den Mond setzen."
Lee De Forest
"Es gibt nicht das geringste Anzeichen, dass wir jemals Atomenergie entwickeln können."
Albert Einstein, Entdecker der Relativitätstheorie, 1932
Und noch mehr: http://www.nebelbank.de/irrtuemer.html
Gerade die Abläufe im menschlichen Körper bergen noch so viele Geheimnisse, dass es mich keineswegs überraschen würde, falls es eines Tages einen Weg gibt, zu beweisen, dass Homöopathie, Akupunktur & Co. tatsächlich funktionieren, und unter welchen Bedingungen - und dass sich dann auch rausstellt: "Ach *deswegen* war das auch mit den Doppelblindtests nicht nachweisbar!"
Kommt vielleicht so, vielleicht auch nicht. Aber zu behaupten, dass es gar nicht so kommen *kann*, das ist m.E. ziemlich arrogant gegenüber anderen Generationen - und nicht zuletzt die eigentliche Glaskugelleserei.
Das würde ja bedeuten, das der Herr Kelvin seiner Krankenversicherung einen ähnlichen Brief geschrieben hätte, in dem er seine Beitragszahlungen nicht für einen solchen Betrug verwendet sehen möchte! Oder? :-)
AntwortenLöschen@Die Sinnsphäre
AntwortenLöschenNicht nur das würde wohl er getan haben, sofern er eine Krankenversicherung gehabt hätte. Als Physiker und Wissenschaftler hatte er sicherlich auch knallharte und für alle Zeit unumstößliche Beweise dafür, dass Röntgens Willem log wie gedruckt ...
@Danny Wilde
AntwortenLöschenDie Aussagen bzgl. der Naturgesetze habe ich von Harald Lesch. Und ich bezweifle einfach auch ganz stark, dass sich diese Gesetze noch ändern werden/können. Aber da sind wir ja wieder beim Punkt der Beweisbarkeit angelangt. Die Abläufe im menschlichen Körper sind geklärt. Es gibt im Hirn noch einige Fragen zu beantworten, aber da wird sicherlich nichts Homöopathisches bei herauskommen. Und ich gehe fest davon aus, dass wir noch Erfindungen entwickeln werden, die heute, wenn überhaupt, nur theoretisch zu erfassen sind. Aber eben alles im Rahmen der hier geltenden Naturgesetze. Bspw. einen Gegenstand schneller als Licht bewegen zu können wird uns sicherlich nicht gelingen.
Aber ich schweife ganz stark ab.
Ich stehe auf der Seite, dass Homöopathie mit den hier geltenden Naturgesetzen nicht übereinstimmbar ist.
Herzlichen Glückwunsch, Danny Wilde, für Ihre differenzierte Argumentation. Da gibt es nicht mehr viel hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass sich die Kosten für die Homöopathie im Vergleich zu den allgemeinen Gesundheitskosten in Bereichen bewegen, die bei Globuli mit C-Potenzierungen angegeben werden.
AntwortenLöschenWas mich aber am meisten stört, ist diese arrogante Verbissenheit und das "Ich-hab-die-absolute-Wahrheit-für-alle-Zeiten-gepachtet"-Getue. Das gibt's auf beiden Seiten.
Zusatz:
AntwortenLöschenUnd sofern es keine reproduzierbaren Beweise und Tests gibt, bleibe ich bei meiner "arroganten Verbissenheit". Mit Freuden.
@Nils die Maus
AntwortenLöschen"Und ich bezweifle einfach auch ganz stark, dass sich diese Gesetze noch ändern werden/können." Ich bezweifle das ebenfalls. Aber "Bezweifeln" ist eine völlig andere Aussage als: "Sie können und werden sich niemals ändern."
"Die Abläufe im menschlichen Körper sind geklärt." Spontane Fragen, die mir einfallen: Warum gähnen Menschen? Wie stoppt man Schluckauf? Was ist die Ursache für Alzheimer? Wie heilt man AIDS? Medizinischem Fachpersonal fällt da bestimmt noch besseres ein. Will sagen: Wir wissen schon eine ganze Menge, aber abschließend "geklärt" ist in noch sehr vielen Bereichen Nullkommajosef.
"Bspw. einen Gegenstand schneller als Licht bewegen zu können wird uns sicherlich nicht gelingen." und "Ich stehe auf der Seite, dass Homöopathie mit den hier geltenden Naturgesetzen nicht übereinstimmbar ist." Das sehe ich aktuell ganz genau so. Aber wer bin ich und wer sind Sie, so etwas für alle Zeiten auszuschließen, wo sich schon Einsteins Albert und Konsorten derart die Schnüss verbrannt haben?
Ein Nachtrag zu Nils der Maus:
AntwortenLöschenEin solches Denken ist - Entschuldigung - verbohrt. Bestes Gegenbeispiel sind die Zitate von Danny Wilde. Woher sollten wir wissen, dass wir überspitzt gesagt weniger altern, wenn wir jeden Tag zur Kneipe und zurück gehen, also in Bewegung sind, als wenn wir nur vor dem Computer hocken? Das entspricht nicht unserer Erfahrung und entsprach bis vor einigen Jahrzehnten auch nicht dem Stand der Messmethoden der Wissenschaft. Es ergibt sich aber ganz logisch aus der Relativitätstheorie, wenn man denn einmal die Theorie entwickelt hat und durch Messungen beweisen konnte. Es kommt also nicht sosehr darauf an, ob das bisher Bewiesene wahr ist oder eine Erfindung der bösen Schulmedizin/Bachblütenheinis/Marsmännchen, sondern darauf, ob wir wirklich schon alle Faktoren kennen, die zu den bisherigen Ergebnissen führten. Da möchte ich nicht denselben Fehler wie Tesla, Einstein und Kelvin machen.
Abläufe im menschlichen Körper und Heilung von AIDS sehe ich als zwei völlig verschiedene Bereiche an. Wir kennen den Körper, aber wie er auf äußere, recht unbekannte Einflüsse reagiert, müssen wir noch erforschen. Das geht aber nicht mit Bachblüten o.Ä.
AntwortenLöschenWie hier auch immer mit Schlagwörtern wie Einstein oder Relativitätstheorie inflationär umgegangen wird.
Ich will mich auch nicht wiederholen bzgl. der Beweisbarkeit von Homöopathie, von daher lasse ich den Quatsch. Leute, die daran glauben (überhaupt: warum muss ich an eine Medizin glauben? Entweder sie wirkt, oder sie wirkt nicht. Daran ändert mein Glaube nun auch nichts.), sollen dafür ruhig in die eigene Tasche greifen, aber andere bitte schön nicht mitzahlen lassen.
Meine Herren, es geht doch gar nicht um einzelne Meinungen, selbst wenn sie von anerkannten Physikern kommen. Es geht um eine Methodik namens Wissenschaft: unablässiges Versuchen, eine Theorie zu widerlegen; und solange sie nicht widerlegbar ist, wird sie als zurzeit gültig angenommen. Bitte merken Sie sich das doch mal: Es gibt kein selbstkritischeres System als die Wissenschaft!
AntwortenLöschenDas gilt für jede Behauptung über die Natur, auch für so etwas wie die Schwerkraft: Solange weltweit immer wieder eine Flasche Bier, die du loslässt, zu Boden fällt, muss man davon ausgehen, dass die Schwerkrafttheorie weiterhin nicht falsifiziert worden ist.
In ebensolchen Versuchsreihen ist die Homöopathie hingegen immer wieder falsifiziert worden. Und das ist, wie Nils ganz richtig schreibt, auch nicht verwunderlich, denn sie steht in Widerspruch zu den bisher ermittelten Naturgesetzen.
Entweder die Schwerkraft stimmt oder die Homöopathie: Das ist das Ergebnis der Welterkenntnis mit wissenschaftlichen Methoden, die wie gesagt das Selbstkritische sind, was die Menschheit je erfunden hat.
Wir haben keine besseren Methoden – und zwar deshalb, weil sie sich selbst unablässig überprüfen und ihre Ergebnisse zu widerlegen versuchen, mit nachvollziehbaren, weltweit gültigen und absolut transparenten Experimenten.
Esoterisches wie Astrologie oder Homöopathie hingegen fußt auf reinen Glaubensüberzeugungen, ähnlich wie Religionen. Sobald sie aber Aussagen treffen, die die physikalische Welt betreffen, müssen sie sich der Falsifizierbarkeit stellen. Und dabei sind sie halt grandios durchgefallen.
Der Glaube spielt bei allem eine Rolle. Übrigens auch bei Antifaltencreme, die ja auch fleißig von denen aufgetragen wird, die sich dabei über Bachblütenheinis totlachen.
AntwortenLöschenUnd wissenschaftlich bewiesene und deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende Wirkweise ist auch immer so eine Sache.
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Wirt oder einen Blogger Ihrer Wahl.
Ich sag doch: Es geht um den Nachweis der Unwirksamkeit, also um die Falsifikation. Und der ist bei der Homöopathie gelungen, bei Aspirin nicht. Und bei Antifaltencreme (und Haarwuchsmitteln) wiederum schon … ;-)
AntwortenLöschenWerter Matt, auch wenn Sie es nicht verstehen können oder wollen, bisher wurde nur belegt, dass Homöopathie nicht in den untersuchten Fällen wirkt.
AntwortenLöschenEine generelle Unwirksamkeit durch Blindstudien zu belegen ist schlicht unmöglich, weil die Blindstudie dies nicht leistet.
Eine Blindstudie kann nur belegen, dass ein Wirkstoff bei einer Gruppe Betroffener bessere Resultate im Einzelfall erbringt, als ein beliebiger anderer Stoff.
Es kann nicht mal damit festgestellt werden, was dort wirkt und wie.
Wenn man sich schon auf die Wissenchaft beruft, dann bitte auch mit den richtigen Mitteln. Wie schon erwähnt können Sie Aspirin durch hinderte Blindtests jagen und genauso feststellen, dass es keine Wirkung bessere Wrikung hat als ein Placebo. Daraus den Schluss zu ziehen, es gäbe keine generelle Wirkung ist schlicht unwissenschaftlich.
Der Placeboeffekt ist kein Effekt, der sich von alleine einstellt. Der Proband braucht dazu die Beeinflussung von Außen. Von alleine würde niemand Gesund. Ebenso wird niemand vom Nocebo-Effekt ohne Außenwirkung krank.
Homöopathie als Magie zu deklassieren ist da problemlos möglich, wo man ihre Theorie angreift, aber doch bitte nicht mit ein paar Blindstudien.
Das Homöpathen mit ihrer Behandlung erfolge erziehlen liegt doch gerade am Placeboeffekt. Man gibt dem Patienten was seine Psyche braucht. Kein normaler Arzt käme auf die Idee so zu behandeln. Lieber medikamentiert er sie mit allem auf dem Markt befindlichen und wenn sich kein Erfolg einstellt, dann beginnt die Tretmühle aus immer neuen Diagnosen und immmer neuen Behandlungen bis keinem Arzt mehr was neues einfällt.
Dann geht der Patient zum Homöpathen und bekommt dort wieder Hoffnung, Zuspruch und etwas, an dass er glauben kann und die Genesung setzt ein.
Anders
Und nochmal zur Ergänzug. Die grundlegende These der Homöopathie, dass Ähnliches mit Ähnlichem behandelt werden soll, ist überhaupt nicht überprüft.
AntwortenLöschenAnders
Mir gefallen die Kommentare auf Ihren Blogbeitrag sehr. Abgesehen von ein paar schelmischen Zwischentönen wird hier eine sehr angenehme Wahl von Worten und Argumenten gewahrt. Kein Geschrei, keine Beleidigungen.
AntwortenLöschenDas gefällt mir wirklich sehr!
Um einmal einen neuen Denkansatz einzubringen:
AntwortenLöschenhttp://www.on-line.de/~u.skirke/2_2.html
Sehr empfehlenswert!
Natürlich ist es ehrenwert, dass sich sowohl Sie, werter Matt, als auch der Spiegel diesem Thema widmen. Die genauen Kosten der H. für die gesetzlichen Krankenkssen sind mir nicht bekannt - SICHER sind sie jedoch Erdnüsse im Vergleich zu den Kosten schulmedizinischer Medikamente und solcher Anachronismen wie der Kassenärztlichen Vereinigung. Letztere und die Pharmaindustrie dürften vor Begeisterung kaum zu bändigen sein, dass wir uns gerade an den Homöopathen abarbeiten.
AntwortenLöschen(Gelten 39 Grad als Entschuldigung für armselige Rechtschreibung?)
AntwortenLöschenSo, noch eine These, warum Blindstudien nicht zum Nachweis für die Unwirksamkeit der Homöopathie taugt.
AntwortenLöschenDurch Potentierung werden so kleine Wirkstoffanteile verabreicht, dass man davon ausgehen kann, dass jedes verwendete Placebo homöopathische Dosen von Wirkstoffen enthält. Es gibt keine Möglichkeit Stoffe derart Rein herzustellen, dass dies ausgeschlossen ist. Ebenso bewegt sich der Stoffanteil unter der Nachweisgrenze gängiger Analyseverfahren.
Somit kann der Placeboeffekt auf reiner Homöpathie basieren.
Damit ist ein Nachweis der Wirksamkeit von Hömopathie in Blindstudien nicht zu führen, da ein Wirkstoff, der mit sich selbst getestet wird, keine signifikante Abweichung in der Wirkung durch eine Blindstudie ergibt. Sprich, da die Kontrollgruppe das Selbe bekommt wie die untersuchte Gruppe tritt bei beiden die fast gleiche Wirksamkeit auf.
Da die Zusammensetzung und die Wirkung von Homöopathie in Placebos nicht bestimmt ist, erklärt sich auch die stark schwankende Zahl von Patienten, die durch Placebos in Blindstudien geheilt werden.
Die Differenz von Heilungen durch Wirkstoffe und durch Placebos gibt also in Wirklichkeit nur an, wie viel besser Wirkstoffe heilen können als Homöpathie.
Nur mal als Gedankenexperiemnt zur stark beschränken Aussagekraft von Blindstudien.
Anders
Anders, noch einmal: Mit Blindstudien kann man belegen, dass die prognostizierte Wirkung von Aspirin auf die Körperchemie von Probanden eintritt – und dies bei der Kontrollgruppe, die Placebos erhielt, nicht der Fall ist. Woher Sie die Information haben, dies sei nicht so, ist mir schleierhaft. Übrigens wird man durchaus von alleine gesund. Das passiert sogar in der ganz überwiegenden Anzahl der Fälle. Nur deswegen denken ja auch viele Menschen, es habe am Zuckerkügelchen gelegen; sie hätten aber genauso gut die Tatsache, dass am selben Tag der Bus Verspätung hatte, dafür verantwortlich machen können. Sie wären sowieso gesund geworden. Und wer wirklich krank ist, sollte sich vor den Quacksalbern tunlichst hüten. Eben weil Homöopathika chemisch keinerlei Wirkung haben, können sie in allen Fällen, wo echte Hilfsmittel notwendig wären, das Leben von Patienten durch ihre Nutzlosigkeit in Gefahr bringen.
AntwortenLöschenLiebe Sinnspäre, den verbindlichen Ton hier schätze ich auch, trotz aller Kontroversen, die hier schon ausgefochten wurden. Das hier scheint ein trollfeindlicher Ort zu sein. Ihr verlinkter Artikel ist mir heute Abend aber zu lang. Eine kurze Zusammenfassung der Hauptthesen wäre mir lieber gewesen.
Anonym 18:49 Uhr: Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Natürlich ist die Kassenärztliche Vereinigung eine monopolistische Pest, aber das ändert doch nichts an der Hirnrissigkeit der Homöopathie und anderer magischer Vorstellungen. Jeder, dem etwas an den Errungenschaften des menschlichen Verstandes liegt, muss sich gegen Irr- und Aberglauben empören, völlig unabhängig davon, um wieviel Euro es dabei geht. (Es geht, nebenbei, weltweit um mehrere Milliarden.) Gleichzeitig muss man natürlich bestimmte Auswüchse der Apparatemedizin kritisieren, aber noch einmal: Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Im Übrigen gibt es keine Entschuldigung für lausige Rechtschreibung, auch keine 39 Grad (die noch dazu übertrieben waren).
Wie schön! Die Ennomane widmet sich auch dem Thema.
AntwortenLöschenhttp://www.ennomane.de/2010/07/13/homoeopathie-ist-ein-segen-fuers-gesundheitssystem/
Danke für den Link. Und der Kommentator hansb dort bringt eine verblüffende Möglichkeit ins Spiel: Man kann ja auch einen ordentlichen Arzt mit einer ausführlichen Ananmnese beauftragen und sie bezahlen – der macht das (für wahrscheinlich ähnliche Kosten) gerne, aber halt nicht auf Wissensbasis des 18. Jahrhunderts.
AntwortenLöschenWerter Matt, sie schrieben: "Anders, noch einmal: Mit Blindstudien kann man belegen, dass die prognostizierte Wirkung von Aspirin auf die Körperchemie von Probanden eintritt – und dies bei der Kontrollgruppe, die Placebos erhielt, nicht der Fall ist. Woher Sie die Information haben, dies sei nicht so, ist mir schleierhaft."
AntwortenLöschenAllein dies zeigt, dass Sie entweder nicht wirklich gelesen haben, was ich geschrieben habe oder einfach nicht in der Lage sind den Text zu verstehen.
Ich habe nie gesagt, das Asprin in einer auf die Wirkung von Aspirin untersuchenden Blindstudie keinerlei Wirkung zeigt.
Wenn Sie Aspirin aber in einer Blindstudie von Neurodermitiserkrankten testen, werden Sie feststellen, dass Aspirin keine bessere Wirkung zeigt als das Placebo.
Dies können Sie mit 100 anderen Krankheiten machen und immer werden Sie feststellen, dass Aspirin keine bessere Wirkung zeigt, als ein Placebo.
Daraus jetzt den Schluß zu ziehen Aspirin habe keine Wirkung ist falsch!
Wir wissen alle, dass Aspirin eine Wirkung hat.
Sie behaupten aber weiterhin, man braucht nur 100 Blindstudien zu machen, in denen homöopathische Mittel keine bessere Wirkung erzielt, als ein Placebo und schon sei bewiesen(sic!) dass homöopathische Mittel keinerlei Wirkung haben.
Das ist offensichtlich Unsinn. Mit Blindstudien kann man keinen Beweis führen, der die Wirkung von homöopathsichen Mitteln widerlegt, weil Sie dann alle Arten von Erkrankungen testen müssen.
Auch habe ich niemals behauptet dass Menschen nicht auch von alleine Gesund werden. Ich habe lediglich gesagt, dass der Placeboeffekt eben nicht die Fälle umfasst, in denen Menschen von alleine Gesund werden, sondern durch äußeren Einfluss.
Ich hätte jetzt tatsächlich nicht erwartet, dass sich jemand zu einem Thema so radikal äußert, der offensicht fast keine Berührung mit der Materie hatte.
Anders
Aber es ist doch klar, dass man nur sinnvolle Studien startet und nicht überprüft, ob ein Homöopathikum gegen Kopfschmerzen auch bei Beinbrüchen wirkungslos ist.
AntwortenLöschenZum Beispiel Migränepatienten: Man verabreicht einem Teil der Gruppe Aspirin, einem anderen Globuli und einer dritten ein Placebo (natürlich ohne dass der Verabreichende weiß, wer was bekommen hat). Am Ende wird man sehen, wie die Erfolgsquote der einzelnen Mittel ist. Oder würden Sie da widersprechen?
Hier abschließend und zusammengefasst alles Wissenswerte und wie es sich verhält zwischen Homöopathie und Naturgesetzen.
AntwortenLöschenda haste aber ein fass aufgemacht herr wagner...
AntwortenLöschenWat mutt, dat mutt …
AntwortenLöschenAlso Herr Matt, wenn dieses von Ihnen verlinkte Interview mit einem offensichtlich altersbedingt skurrilen Wissenschaftler, der sowieso shcon langjähriger Gegner der Homöopathie ist, für Sie die ultimative Informationsquelle ist zu dem Thema ist .... Professionell in dem Interview auch, wie die Stichwortgeberin (Interviewerin) die richtigen Brocken hinschmeisst, damit sich der Herr Professor schön echauffieren kann. Es ist schade, dass hier Chemie und Schulmedizin auf der einen Seite und Natur und gesunder Menschenverstand auf der anderen Seite so unverträglich hingestellt werden. Die Homöopathie nutzt dem Menschen, diese Diskussion aber leider eigentlich nur der Pharma-Lobby.
AntwortenLöschenHomöopathie als Satire? Ergänzend zu Ihrem Link einige Informationen (am Beispiel GB), warum und vor allem wer gegen die Homöopathie (ge)wettert (wird). Business as usual ....
AntwortenLöschenhttp://www.remedia.at/homoeopathie/homoeopathiekampagne.html und http://www.psychophysik.com/h-blog/?p=9626
Es ist übrigens auf entlarvende Weise interessant, dass hier noch kein einziger Verfechter der Homöopathie mal klargestellt hat, wie das denn funktionieren soll, warum überhaupt „Gleiches mit Gleichem“ behandelt werden muss und woher Wasser sein Gedächtnis hat – und wie das Wasser alle anderen Prägungen vergessen und nur die des verschwundenen Homöopathikums behalten soll.
AntwortenLöschenDas würde mich WIRKLICH interessieren. Stattdessen verbeißt man sich in den Kritikern, die nun mal die Argumente auf ihrer Seite haben.
Also, blogspargel, Butter bei die Fische: Beantworten Sie bitte die aufgeworfenen Fragen. Dann reden wir weiter.
"Aber es ist doch klar, dass man nur sinnvolle Studien startet und nicht überprüft, ob ein Homöopathikum gegen Kopfschmerzen auch bei Beinbrüchen wirkungslos ist."
AntwortenLöschenIst das Absicht, dass Sie gezielt am Thema vorbei schreiben, oder verstehen Sie es wirklich nicht?
Anders
Vielleicht liegt es ja auch daran, wie Sie sich ausdrücken … ;-)
AntwortenLöschenIch bin kein Homöopath, kein Mediziner, kein Wissenschaftler, kein irgendwie gearteter Lobbyist (was ich hier auch niemandem unterstelle), ich erfreue mich nur, und das fast täglich, an diesem Blog und kann die Diskussion mangels Fachwissens leider nicht auf die von Ihnen gewünschte Weise mit Inhalt füllen, jedenfalls nicht auf die Schnelle.
AntwortenLöschenDie inhaltlichen Argumente wurden außerdem auch in den bisherigen Beiträgen bereits sehr schön und ausführlich dargelegt, das sollte doch eigentlich zählen, oder?
Was mir den Hut hebt und mich aus meiner stillen Ecke treibt, ist die mangelnde kritische Distanz zu den Quellen, mit deren Informationen man gegen eine Instanz der, sagen wir, Gesundheitsfürsorge argumentiert und diese für nichtig erklärt.
Schaut man sich die Quellen, die gegen die Homöopathie argumentieren, sowie deren Interessen und auch deren Detailversessenheit zu diesem Thema an, dann legen diese die Vermutung nahe, dass die Argumente wohl eher auf der Seite der Homöopathie liegen.
Zudem erscheinen mir das Gedöns und die Vehemenz, mit der dieses materiell eher viertrangige Thema im Moment öffentlich bearbeitet wird, eher als Ablenkungsmanöver von weit größeren (finanziellen) Problemen in der Gesundheitsindustrie – das hat jetzt nix mit diesem Blog zu tun.
Die (heute gültigen) wissenschaftlichen Nachweismethoden der sogenannten Schulmedizin, die unbestritten großen Nutzen hat, sollten nicht als allgemein- und alleingültig für die Bewertung des Nutzens von Anwendungen und Heilmittelgaben für die Gesundheit des Menschen sein, der ja kein wissenschaftliches, sondern ein aus der Natur entstandenes Wesen ist, was ja wohl eher der Ansatz der Homöopathie ist.
Verfechter der Homöopathie? Gibt es die hier?
AntwortenLöschenZumindest mehrheitlich nehme ich eher Meinungen wahr, die sich gegen den Standpunkt auflehnen, die Homöpathie müsse zwangsläufig unwirksam sein, da die Wirksamkeit mit derzeitigen Mitteln nicht nachweisbar sei und dies auch für die Zukunft bis in alle Ewigkeit gelte.
Das ist noch lange kein Verfechten der Homöopathie, an die ich nach wie vor nicht glaube - eben wegen des derzeitigen wissenschaftlichen Sachstandes.
Nur hat die Geschichte der Wissenschaft oft genug bewiesen, dass man bestimmte Standards plötzlich wegen neuer Entdeckungen in die Tonne drücken konnte. Es gab Zeiten, da war es wegen der verfügbaren Methoden unmöglich Dinge zu beweisen, die heute für uns selbstverständlich sind, so z.B. welchen Einfluss unsere Gene auf uns ausüben und bestimmte Umwelteinflüsse auf unsere Gene.
Woher will man also heute wissen, dass es niemals einen Weg geben wird, die Wirksamkeit von Hoöopathie & Co. nachzuweisen?
Mit den derzeit verfügbaren Mitteln geht es nicht, dem hat aber auch m.W. hier niemand widersprochen, oder?
Die Natur ist doch genau das, was die Wissenschaft untersucht. Und gerade weil Gesundheit und Leib und Leben auf dem Spiel stehen, geht es in der Medizin um Verlässlichkeit und sichere Erkenntnisse – und nicht überholte Glaubensvorstellungen aus dem Spätmittelalter.
AntwortenLöschenDenn leider ist die Homöopathie trotz ihrer Wirkungs- und damit auch Nebenwirkungslosigkeit keineswegs harmlos. Denn immer wieder kommen Menschen zu Schaden, weil sie sich vom Humbug von gesichert wirkungsvollen Therapien abhalten lassen. Und ich spreche hier nicht von Schnupfen, der behandelt nach zwei Wochen vorbei ist und unbehandelt nach 14 Tagen.
Matt schrieb: "Vielleicht liegt es ja auch daran, wie Sie sich ausdrücken … ;-)"
AntwortenLöschenToll, da wird also Homöopathie dadurch als Magie entlarvt, dass man Ihnen Schießbudenzauber vormacht und Sie halten das für Wissenschaft.
So je länger ich die Diskussion, auch in anderen Publikationen und Foren, mitverfolge, desto weniger weiss ich, welche Seite denn nun verblödeter ist.
Da krakelen im Namen der Wissenschaft Leute herum, sie hätten bewiesen, dass es keine schwarzen Schwäne gibt, denn sie hätten ja die ganze Welt bereist und tausende Schwäne gesehen und alle waren weiss.
Und das nennt sich dann Wissenschaft. Während man in Australien ganz unwissenschaftlich schwarze Schwäne füttert.
Das Ganze ist doch nur eine Scheindebatte, denn die Kosten, die die Krankenkassen für Homöopathie einsparen könnten sind so lächerlich, dass sich die Geschäftsführer der 200 Krankenkassen selbst auf die Schulter klopfen würden, dass sie so brilliant gewirtschaftet haben, dass die Einsparung schon von der Gehaltserhöhung aufgefressen würden, die sich die Geschäftsführer dann genehmigen.
Interessant an den Blindstudien, denen Aussagekräfte angedichtet werden, die sie gar nicht haben, ist, dass die dort ermittelte Wirksamkeit sofort um 60% sinkt, wenn das Präparat auf dem Markt ist.
Nach 60 Millionen Bundestrainern haben wir jetzt auch noch 60 Millionen Wissenschaftsexperten. Nur ist deshalb noch lange nichts Bewiesen.
Anders
Mein letzter Kommenar war die Antwort auf blogspargel, zur Klarstellung.
AntwortenLöschenDanny, Sie haben es immer noch nicht begriffen: Wissenschaft falsifiziert. Sie stellt Theorien auf den Prüfstand, indem sie mit allen Mitteln versucht, sie zu widerlegen. Nur das tut sie. Und das klappt bei der Homöopathie auf überwältigende Weise. Man weiß sogar inzwischen, warum sie manchmal zu funktionieren scheint: wegen des Placeboeffektes.
Wegen dieses Effektes müsste man aber keine milliardenschwere Rüttel- und Schüttelindustrie (alles Handarbeit!) aufbauen … ;-)
@Matt 16:31
AntwortenLöschenDie wissenschaftlichen Methoden der Schulmedizin werden hier nicht angewandt, sondern instrumentalisiert. In dem Moment, in dem ein pharmazeutischer Interessenverband hinter einer Studie oder einer wissenschaftlichen Arbeit steckt, kann man das Ergebnis eigentlich vorhersehen.
Die Schulmedizin wird leider immer mehr von einschlägigen Interessenverbänden instrumentalisiert, die sie auch ad absurdum führt. Sonst wären solche betriebswirtschaftlichen Meisterleistungen wie die Schweinegrippeimpfung (Ihren Blogeintrag habe ich gelesen), aber auch so gefährliche Erfindungen wie AIDS und Chemotherapie heutzutage auch gar nicht möglich.
(Ich befürchte, jetzt hab' ich ein noch größeres Faß aufgemacht.)
Betrachtet man die Argumentation und "Beweislage" zur Homöopathie unter diesen Gesichtspunkten, wird sich wahrscheinlich so mancher "Fakt" doch relativieren.
"Danny, Sie haben es immer noch nicht begriffen: Wissenschaft falsifiziert. Sie stellt Theorien auf den Prüfstand, indem sie mit allen Mitteln versucht, sie zu widerlegen. Nur das tut sie. Und das klappt bei der Homöopathie auf überwältigende Weise."
AntwortenLöschenNein, nicht mal im Ansatz klappt das. Ein handvoll Blindstudien belegt nur, dass die Hypothese, dass Homöopathie nicht wirkt, beibehalten werden kann. Aber den tatsächlichen wissenchaftlichen Nachweis hat bisher keiner geliefert. Der Unsinn, den Sie verbreitetn wird nicht dadurch wahrer, dass Sie ihn ständig wiederholen.
Eine Theorieüberprüfung ist mit Blindstudien grundsätlich nicht möglich. Es fand auch keinerlei sysematische Theorieprüfung statt.
Mit einem Löffel kann man Baugruben ausheben. Hier haben Sie mit der Blindstudie nicht mal einen Löffel für Ihre Baugrube.
Anders
Vielleicht begreifen Sie es so endlich:
AntwortenLöschenSie können keine Falsifikation mit einem Verfikationsmittel betreiben.
Das widerspricht sich und schließt sich gegenseitig aus.
Anders
Anders, Ihr Satz „Der Unsinn, den Sie verbreitetn wird nicht dadurch wahrer, dass Sie ihn ständig wiederholen.“ gilt in überwältigendem Maße auch für Sie. Aber das ahnen Sie wahrscheinlich schon.
AntwortenLöschenblogspargel, mit Ihrer Formulierung „Erfindungen wie AIDS“ haben Sie sich selbst als Verschwörungstheoretiker desavouiert, und zwar auf schlimmstmögliche Weise. Was immerhin den Vorteil bringt, dass man überhaupt nichts mehr ernst nehmen muss, was Sie schreiben.
Große Fans der Homöopathie waren übrigens auch die Nazis, weil ihnen die Schulmedizin als „verjudet“ galt. Ihre Überprüfung der Wirksamkeit ergab allerdings das übliche: nichts.
AntwortenLöschen"Die Sinnsphäre" hat in diesem Bolgkommentar folgendes gesagt, dem ich bis vorgestern voll zustimmen konnte: "Mir gefallen die Kommentare auf Ihren Blogbeitrag sehr. ... Kein Geschrei, keine Beleidigungen. Das gefällt mir wirklich sehr!"
AntwortenLöschenIch habe die letzten beiden Jahre dieses Blogs gelesen und frage mich nun: Herr Matt, sind Sie's noch wirklich, dass Sie auf einmal mit Meinungen, die sich nicht mit der Ihren decken, so umgehen?
Und das Nazi-Argument, au weia!
Was meinen Sie mit „au weia“ – dass nichts dran ist an der Geschichte?
AntwortenLöschenWie gehe ich denn mit Meinungen um Ihrer Meinung nach? Wer Thesen vertritt wie die, dass AIDS eine „Erfindung“ sei, disqualifiziert sich nun mal für eine ernsthafte Diskussion. Niemand hat das Recht, auf Antrag in Zuckerwatte gepackt zu werden.
Ich vermute(!) mal, blogspargel hat mit "au weia" und dem Umgang mit Meinungen gemeint, er/sie wundere sich darüber, dass jemand in seinem eigenen Blog Godwins Gesetz bestätigt, ... pardon: nicht falsifiziert.
AntwortenLöschenTatsächlich frage ich mich, aus welchem Grund sie die im 00:12-Kommentar geschilderte Tatsache überhaupt erwähnen, wenn nicht zu dem Zweck, alle Zweifler an Ihrer Ansicht in eine Ecke mit den genannten Braunhemden zu stellen.
Zur hier diskutierten Sache trägt die Erwähnung nämlich überhaupt nichts bei.
@Danny Wilde:
AntwortenLöschenHerzlichen Dank für den Beitrag, ich hätte es nicht besser, geschweige denn, genauso gut formulieren können.
Zur Info: blogspargel -> male.
@Matt: Also, in Zuckerwatte packen finde ich ja richtig süß ...
Ich erwarte nicht, dass hier mit Wattebäuschchen geworfen wird, eher mit ein paar lecker Bienenstich ...
Was ich in diesem Blog bisher gefunden habe, war eine gepflegte, den anderen respektierende Konversation auf grammatikalischem Niveau und hier gibt's auch keine Wegelagerer, wie in anderen Blogs, die nur darauf aus sind, einen Eintrag falsch zu verstehen - wenn's anders wäre, hätte ich nicht an der Diskussion teilgenommen. Umso mehr überrascht mich die Reaktion auf meine Beiträge.
Ich gebe zu, die Bemerkung zu AIDS stößt dem einem oder anderen schwer auf, ich ziehe sie in diesem Blog zurück, aber aufgrund einer einzigen Anmerkung gleich den Gesprächspartner komplett abzustempeln, wird der Sache sicherlich nicht gerecht.
Die Nazi-Bemerkung ist für mich ein Totschlagargument, insbesondere, wenn man durch die tägliche Konfrontation mit den architektonischen Denkmälern aus der damaligen Zeit besonders sensibilisiert ist, deshalb meine diesbezügliche Anmerkung.
Nun, hier gibt es nicht nur einen Link auf ergänzende und bisweilen erhellende Texte anderswo. Und es ist durchaus sachdienlich, darauf zu verweisen, dass selbst dem Humbug Wohlgesonnene (nämlich die Nazis) bereits vor 70 Jahren festgestellt haben, dass nichts dran ist an der Homöopathie.
AntwortenLöschenHier noch ein externer Link. EsoWatch spricht Klartext als Replik auf Johnny Häussler von Spreeblick: „Homöopathie ist in erster Linie Kindesmisshandlung, Therapieverschleppung und Beschiss.“
spät, aber lustig und zum Thema passend:
AntwortenLöschenhttp://xkcd.com/765/
Zett sagt....
AntwortenLöschenJetzt habe ich doch mal eine Zahl gefunden. 9 Millionen von 170 Milliarden.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/unsterblicher-irrglaube/1882948.html
Ich als St. Paulianer bin doch erschüttert was für Arschlöcher sich in den letzten Jahren hier niedergelassen haben (gilt auch für den Kerl aus dem Nuttenturm). Wenn ich Matt bei Edeka vor mir sehe könnte ich sch kot... . In Südhessen gibt es offensichtlich viel Inzucht. Leider kann ich nicht bewerten ob ein Sportjournalist oder ein Musik-Fuzzi am unteren Ende der Journalismusskala stehen.
AntwortenLöschenLustige Grüsse aus der Talstrasse
J. G.
@Zett
AntwortenLöschenWow, wenn mich die vielen Nullen jetzt nicht verwirrt haben, dann reden wir hier von einem satten halben Prozent. Neun Millionen, verteilt auf alle Krankenkassen.
Bei aller Kritik an der Homöopathie, die ich ja durchaus teile, fallen mir da aber andere Sparpotentiale ein, die mit Sicherheit mehr kosten. Stichwort Vorstandsgehälter. Stichwort blödsinniges Marketing - oder bin ich der einzige, der von seiner KK regelmäßig totalen Schund im Briefkasten hat?
@J.G.
Ich als zivilisierter Mensch bin erschüttert über Ihre Umgangsformen (oder sind sie ein guter Bekannter des Herrn Matt und ich kriege nur die Ironie nicht mit?). Und erstaunt darüber, dass Herr Matt Sie bisher folgenlos in seinem Blog herumfäkalieren lässt.
Am unteren Ende der Journalismusskala, da kann ich Ihnen helfen, stehen die Hetzpresse (Springer etc.), die RTL II-News und Blogkommentare, die den Blogger mit analen Beschimpfungen belegen.
Zett erwiedert....
AntwortenLöschen@ Danny Wilde
Ganz so stimmt Ihre Rechnung nicht. Die Ausgaben für Heilmittel liegen etwa bei 30 Milliarden Euro.
Zett korrigiert sich...
AntwortenLöschenWir müssen um die 9 Millionen in Relation zu setzten, noch die Arztkosten in Höhen von 25 Milliarden hinzuzählen.
Für Dienstwagen geben sie allerdings auch rund 6 Millionen aus.
@Zett
AntwortenLöschenWenn es wie hier um die Frage geht, ob ein mutmaßlich von einer KK verschwendeter Betrag ob seiner Höhe evtl. zu vernachlässigen sei, dann muss der fragliche Posten in Relation zu sämtlichen Ausgaben der KK gesetzt werden, denn jede dieser Ausgaben könnte u.U. verschwendet sein, seien es Personalkosten, Porto, Dienstwagen oder Marketing.
Als 101. Beitrag ;-)
AntwortenLöschenhttp://www.youtube.com/watch?v=Uvvp2lYz1J8
Hier mein aktueller Briefwechsel mit den Grünen (in drei Teilen):
AntwortenLöschenVon: Matt
Betreff: Ihre Haltung zur Homoöpathie
Datum: 12. Juli 2010 12:18:38 MESZ
An: renate.kuenast@bundestag.de
Sehr geehrte Frau Künast,
ich bin entsetzt darüber, dass Sie sich offenbar für einen Erhalt der auf vorwissenschaftlichen Annahmen fußenden Homöopathie als Kassenleistung stark machen. Ich habe die Grünen immer als Partei der Rationalität und Wirklichkeitsnähe wahrgenommen und würde das gerne auch künftig so sehen.
Daher bitte ich Sie dringend, sich dem Versuch anzuschließen, magische Vorstellungen aus dem Kassensystem zu verbannen.
Ich möchte Sie in diesem Zusammenhang auf meinen Briefwechsel mit meiner BKK aufmerksam machen, der die Absurdität dieser Kassenleistung verdeutlicht: http://bit.ly/a0f5CZ
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Wagner
Am 16.07.2010 um 13:14 schrieb Info - GRÜNE Bundestagsfraktion:
AntwortenLöschenSehr geehrter Herr Wagner,
vielen Dank für Ihre E-Mail.
Sie haben uns aufgrund des Artikels „Der große Schüttelfrust“ im Spiegel 28/2010 beziehungsweise der sich daran anschließenden Berichterstattung in den Tageszeitungen am 13. und 14. Juli 2010 angeschrieben.
Wir Grünen machen uns für die Komplementärmedizin stark. So heißt es im bündnisgrünen Bundestagswahlprogramm 2009 „Patientinnen und Patienten müssen darüber hinaus Wahlmöglichkeiten zwischen den unterschiedlichen Behandlungsarten auch unter Einbeziehung anerkannter alternativer Behandlungsmethoden haben. Naturheilmedizin und komplementärmedizinische Angebote müssen einen gleichberechtigten Stellenwert in der gesundheitlichen Versorgung erhalten.“
(…) Wir Grünen erwarten, dass Medikamente der „Schulmedizin“ nur dann zum Einsatz kommen, wenn sie ihre Evidenz nachgewiesen haben und stehen dazu, dass im Arzneimittelmarkt (zum Beispiel via Festbeträge) nur für Medikamente mit echtem Zusatznutzen höhere Preise durch die Krankenkassen gezahlt werden. Konsequenterweise können und wollen wir – trotz hoher Sympathie für die Komplementärmedizin – dieser keinen Blankoscheck ausstellen. Auch hier ist für die Erstattung im GKV-System ein Wirksamkeitsnachweis notwendig. Dabei müssen Ansätze gefunden werden, die den komplementärmedizinschen Vorgehensweisen – aber auch vielen anderen Bereichen des Gesundheitswesens (zum Beispiel Psychotherapie, Ergo- und Physiotherapie) eher gerecht wird.
Zu dieser Fragestellung hat die grüne Bundestagsfraktion im April 2008 ein Fachgespräch „Komplementärmedizin auf dem Prüfstand“ durchgeführt. Mehr dazu unter: http://www.gruene-bundestag.de/cms/gesundheit/dok/230/230375.komplementaermedizin_auf_dem_pruefstand.html
Dass der Nachweis von Wirksamkeit und Qualität eindrucksvoll gelingen kann, zeigen die Ergebnisse der Modellversuche zur Akupunktur in Deutschland. Diese ist der schulmedizinischen Standardtherapie bei Knie- und Rückenproblemen deutlich überlegen. Bei der Entscheidung zur Übernahme in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen stellte sich jedoch die Frage, ob mit zweierlei Maß gemessen werde. Zwar scheiterten die Versuche, der Akupunktur die Aufnahme zu verweigern, jedoch führte dies nicht dazu, die bestehende - im Behandlungsergebnis deutlich schlechtere – leitliniengerechte Behandlung in Frage zu stellen.
Mehr Informationen zu dieser Entscheidung finden Sie unter http://www.g-ba.de/informationen/aktuell/pressemitteilungen/83/ Die Details zur Richtlinie und den tragenden Gründen finden sich unter: http://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/295/
Das von Herrn Lauterbach geforderte Verbot der Erstattung der Homöopathie durch die GKV (Frau Reimann hat sich für die SPD-Bundestagsfraktion bereits davon distanziert) ist für uns Grüne nicht akzeptabel. Verwunderlich ist auch die Argumentation, dass man damit Kosten sparen kann. Vielleicht glauben die Kritiker der Homöopathie bei ihren ökonomischen Betrachtungenja doch an homöopathische Dosen: Denn nur 0,08 Prozent der Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Kassen und 0,11 Prozent der Ausgaben der ambulanten Behandlungskosten entfallen auf die Homöopathie.
Mit freundlichen Grüßen
C. Ilawa
Bündnis 90/Die Grünen
Bundestagsfraktion
Von: Matt
AntwortenLöschenBetreff: Re: Ihre E-Mail zum Thema Homöopathie
Datum: 19. Juli 2010 23:36:14 MESZ
An: Info - GRÜNE Bundestagsfraktion , renate.kuenast@bundestag.de
Sehr geehrte Frau Ilawa, sehr geehrte Frau Künast,
danke für Ihre erhellenden Ausführungen.
Kostenersparnis ist bei dieser ganzen Diskussion nur ein Nebenaspekt. Es geht um viel mehr: Bewegen wir uns hinter die Errungenschaften der Aufklärung zurück oder nicht? Behandeln wir Aberglauben genauso wie überprüfbare Erkenntnisse? Darauf nämlich läuft es hinaus, wenn man den Naturgesetzen widersprechende Glaubenssysteme wie Homöopathie im Kassensystem belässt.
Dass Sie angebliche Erfolge der Akupunktur als Rechtfertigung für eine Fortsetzung der wissenschaftlich eindrucksvoll widerlegten Homöopathie ins Feld führen, passt leider ins Bild, denn auch diese Behandlungsmethode geht trotz des gewaltigen ideologischen Überbaus keinen Deut über Placeboeffekte hinaus, gerade auch bei den von Ihnen angeführten Beschwerden nicht. Hier (http://bit.ly/oqiRX) wird der aktuelle Stand der Wissenschaft kurz zusammengefasst; Auszug:
„Die Wirkung von Akupunktur bei chronischen Rückenschmerzen (LWS-Syndrom) und Kniegelenksarthrose untersuchte die Gerac-Studie (German Acupuncture Trials), deren Ergebnisse 2004 veröffentlicht wurden. Es zeigten sich keine wesentlichen Unterschiede zwischen Akupunktur nach den Regeln der Traditionellen Chinesischen Medizin und einer Scheinakupunktur, bei der in Nicht-Akupunkturpunkte gestochen wird.“
Akupunktur kann natürlich auch gar nicht in der behaupteten Weise wirken, denn Schimären wie „Lebensenergie“ und „Meridiane“ existieren ähnlich wie „Hexen“, der „böse Blick“ oder die verheerende Wirkung schwarzer Katzen bei Vollmond nur in der naiven Vorstellungswelt derer, die daran glauben, aber nicht in der Realität.
Ich finde es überaus bedauerlich, dass eine Partei, die ich seit ihrer Gründung durchgehend für seriös und somit wählbar hielt, sich nun ebenfalls dieser naiven Vorstellungswelt hingibt und offenkundigen Hokuspokus für ernsthaft existent hält.
Damit sind Sie für mich unwählbar geworden. Sobald Sie die Allgemeingültigkeit der Naturgesetze wieder anerkennen, können Sie mir gerne Bescheid sagen; dann werde ich meine Wahlentscheidung neu überdenken.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Wagner
Süß, wie er sich an die Wissenschaft klammert und alle positiven Erfahrungswerte ausklammert...
AntwortenLöschenAch Gottchen, noch so einer, der subjektive Anekdoten höher einschätzt als belastbare, wiederholbare, transparente Studienreihen.
AntwortenLöschenWahrscheinlich glauben Sie auch Leuten, die erzählen, Sie seien nachts von Ufos entführt worden und zwischen Mars und Jupiter ihrer Milz verlustig gegangen.
"Hier wird nach dem magischen Grundsatz vorgegangen, Gleiches mit Gleichem zu bewirken."
AntwortenLöschenNein, keine Definition für Homöopathie sondern für weiße Magie.
Die Übergänge sind fließend ;-))
http://de.wikipedia.org/wiki/Magie
@ Danny Wilde
AntwortenLöschenda täuschen Sie sich gewaltig, RTL II etc. stehen längst nicht mehr am unteren Ende der Journalismusskala, ARD und ZDF haben das übernommen und wetteifern mit Bloggern um den Titel. Was Matt Wagner betrifft fehlt mir einfach großstädtische Toleranz.
MfG J. G.
Habe gerade, zufälligerweise passend zum Thema, "Wer bin ich, und wenn ja, wie viele?" gelesen. Interessantes Buch über Philosophie, Hirnforschung und teilweise auch Wissenschaft im Allgemeinen. Auf Seite 60 fand ich: "... der Mensch [vermag], wie gesagt, nur das zu erkennen, was der im Konkurrenzkampf der Evolution entstandene kognitive Apparat ihm an Erkenntnisfähigkeit gestattet. Die Einsichten der Naturwissenschaften unterliegen typisch menschlichen Erkenntnisbedingungen. Wären sie davon unberührt, so gäbe es in den Naturwissenschaften keinen Fortschritt, keinen Widerspruch und keine Korrektur. Auch die Kriterien der Forschung, wie Widerspruchsfreiheit, Wiederholbarkeit und Gültigkeit, sind keine autonomen Kriterien, sondern entsprechen dem menschlichen Erkenntnisvermögen zu einer bestimmten Zeit in einer bestimmten Wissenssituation. Was Naturwissenschaftler noch vor hundert Jahren für völlig unbezweifelbar gehalten haben, darüber schütteln wir heute den Kopf. Und warum sollte dies in den nächsten hundert Jahren anders sein?" (Richard David Precht)
AntwortenLöschenIch hätte es niemals so schön formulieren können.
Na klar. Deshalb werden wir auch in 100 Jahren verblüfft erkennen, dass die Erde doch keine Kugel ist, stimmt’s …?
AntwortenLöschenMal im Ernst: Glauben Sie wirklich, dass etwas tausendfach Widerlegtes plötzlich wahr wird? Wenn Precht das echt so gemeint haben sollte (was ich nicht glaube; ich nehme eher an, Sie haben das Zitat aus dem Zusammenhang gerissen), dann hat er von Wissenschaft so viel Ahnung wie ein Pandabär vom Paragliding.
„Die Aufnahme der Homöopathie in unseren Leistungskatalog (…) betrachten wir als Quantensprung.“ – „Insofern ist uns dieser Quantensprung durch den neuen § 140a SGB V eröffnet worden.“
AntwortenLöschenDa wurde der Mitarbeiter aber gut gebrieft. Zumindest Herr B. hatte das bekannte Quantchen Glück, nun seine Antworten mit der nötigen Portion Schmackes formulieren zu dürfen; Frau V. und Herr T., der sich aus unerfindlichen Gründen eine Mailadresse mit Herrn B. teilt und ihm die Mails erstmal weiterleiten muss, da er ansonsten die Antwort nicht sieht, scheinen jedoch sträflich vernachlässigt worden zu sein.
„Ich bin überzeugt: Mit einer Aufklärungskampagne, die klar machen würde, worin der Unterschied zwischen evidenzbasierter Medizin und Zauberei liegt, könnten Sie viele Patienten gewinnen.“
Das bezweifle ich leider. In Zeiten, in denen sich auf den Homepages von Portalen, die sich auf sie Fahne geschrieben haben, Nachrichten zu servieren, Schlagzeilen wie ‚Globuli: Welche 6 (sic!) sie immer im Haus haben sollten‘ finden lassen, wird eine ‚Aufklärungskampagne‘ wenig bewirken. Allein schon, da mittlerweile jeder über alles ‚aufklärt‘, weswegen Milch jetzt bekanntermaßen ein Gift ist, das so wertvoll ist, wie ein kleines Steak.
Ihre Zweifel sind sicherlich berechtigt. Damals – vor dreizehn Jahren – war ich noch optimistisch. Inzwischen sehe ich das ähnlich wie Sie.
LöschenIch habe die Kommentare hier leider erst nach meinem vorigen Kommentar gelesen, aber bezüglich des „wer heilt, hat Recht“-Themas: In der Reha, in der ich war, hat ein Arzt in einem Gruppenvortrag folgendes gesagt: „(…) und dann gab es eine Gruppe, denen ein Placebo gegeben wurde, aber es wurde ihnen gesagt, daß es ein Placebo ist. Diese Gruppe ist zu X% [ich habe die Prozentzahl mittlerweile leider vergessen] schneller genesen.“
AntwortenLöschenEs ist mir komplett unbegreiflich, wie so etwas sein kann. Placeboeffekt schön und gut, den kann ich ja nachvollziehen, aber wenn man doch direkt gesagt bekommt „Hier, das ist eine absolut wirkungslose Pille, nimm die mal!“ und sich dann dennoch überdurchschnittlich häufig eine Besserung zeigt, dann frage ich mich schon, wie das sein kann.
Genauer gesagt habe ich es auch den Arzt gefragt. Auf mein „Was, die wussten, daß es absolut nichts bringt?“ meinte er „Ja.“ und auf mein „Wie kann das denn sein?!“ zuckte er mit den Schultern.
https://www.spektrum.de/frage/wirken-placebos-auch-wenn-man-es-weiss/1952713
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