Falls es nicht entzifferbar sein sollte, wie das liebreizende Maklerbüro Limberger seine kühne These „Kapitalanlage mit Zukunft!“ begründet, obwohl das Objekt zurzeit bewohnt ist: Unten rechts verweist es auf die „92-jährige Mieterin“ … Entdeckt im Aushang der ebenfalls liebreizenden Deutschen Bank in der Eppendorfer Landstraße.
Hätte der Ölteppich vor Louisiana seinen Ausgang in Hamburg genommen, sähe er jetzt so aus. Entdeckt dank The Maastrix.
Ich finde ja "Edelstahlbleche in allen Wänden" auch krass...sollte man sich doch mal fragen, warum die da rein kamen...mit dem Hüftgelenk der alten Dame hatte das sicher nichts zu tun! Und warum geht der neue Putz nur bis 1,50m? Ich meine, von wo kam da...und so. Und ja: Möge sie ewig leben... (Und jetzt auch genug Und.)
Irgendwie ist das Wohnungsangebot unlogisch. Wenn ich eine Kapitalanlage mit Zukunft suche, müsste ich doch eigentlich Wert auf eine möglichst "junge" Rentnerin als Mieterin legen: Hohe Lebenserwartung + geringe Auszugswahrscheinlichkeit + keine Änderung der Solvenz = Zuverlässige Mieteinnahmen.
Eine hochbetagte Mieterin ist doch eher interessant, wenn ich die Butze gerade NICHT als Kapitalanlage haben, sondern (möglichst bald) selbst drin wohnen will.
Selbst dann würde ich aber abwinken. Schwer kalkulierbarer Ablebenszeitpunkt und auch eine Eigenbedarfsklage ist in solchen Fällen problematisch - mal ganz abgesehen vom schlechten Karma.
Danny, Sie begehen einen Denkfehler: Sobald die Mieterin … ähem … auszieht, kann die Miete neu fest- und somit deutlich höher angesetzt werden. Das meint der Makler mit „Kapitalanlage mit Zukunft“.
Danny Wilde: Als Hausvermieter haben Sie nahezu keine Möglichkeit, eine langjährige Mieterin aus der Wohnung zu bekommen. Sie haben aber auch kaum Möglichkeiten, die Miete so zu erhöhen.
Daher ist aus Kapitalanlagesicht eine Mieterin, die schon lange in der Wohnung wohnt, potentiell eher schlecht.
Matt, sie haben a) vollkommen Recht und b) mit dem "Denkfehler" sehr vornehm ausgedrückt, dass ich offenbar zu wenig Arschloch bin, um das eigentlich Heuschreckenhafte dieses Inserates zu erkennen.
Wobei, germanpsycho, ich 6-7% jährlich immerhin bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete schon nicht mehr als "kaum" bezeichnen würde.
Ist die Wohnung bis dahin eher relativ günstig und die Rente der Miterin schmal, dann kann das schnell zu einem "freiwilligen" Auszug aus finanziellen Gründen führen.
Von anderen Methoden der Entmietung mal abgesehen, die zwar halbseiden aber schwer nachzuweisen sind und bei vorliegender Gier schnell zum Mittel der Wahl werden.
Genau. „bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete”. Also auf Deutsch: Keinen Cent, wenn ich mich innerhalb des normalen, dort üblichen Niveaus bewege. Das wird meine Überlegung, dort aufwendig zu renovieren, sicherlich nicht positiv beeinflussen.
Ob die Rente der Mieterin „schmal” ist, kann doch nicht das Problem des Wohnungseigentümers sein. Das wäre ja genauso, als wenn Sie den Besitzer einer Kneipe zwingen würden, seine Bierpreise nach dem Gehalt des Säufers zu gestalten.
Zett said.... Wenn die Dame die Zeit einer Totalsanierung überstanden hat, wird sie, so hoffe ich, auch einen Versuch der "Entmietung" widerstehen. (Ich vermute das man das schon versucht hat, um die Sanierung leichter zu gestallten.) Widerlich finde ich den Aushang bei der Bank. Schämen sollte sich der Sachbearbeiter, der so etwas als Verkaufsargument nutzt.
@GP Momang: Nach einer Modernisierung sieht das anders aus. Die Kosten hierfür dürfen z.T. auf die Miete draufgehauen werden.
Natürlich ist die schmale Rente nicht das Problem des Investors. Was ich sagen wollte: Sie ist seine Komplizin. Denn wenn Ömchen die Miete nicht mehr zahlen kann, wird man sie leichter los als wenn sie pünktlich zahlt.
@anonym "Wenn die Dame die Zeit einer Totalsanierung überstanden hat, wird sie, so hoffe ich, auch einen Versuch der "Entmietung" widerstehen."
Wahre Worte. Ich darf derzeit auch erleben, dass Kernsanierung und Entmietungsversuch im Grunde Synonyme sind. Allerdings haben Vermieter und Bauleiter nicht mit unserer Hartnäckigkeit und Wehrhaftigkeit gerechnet. Allerdings ist es sehr fraglich, ob Ömchen das auch so aufbringen könnte.
Erwähnte ich eigentlich schon, dass Bauleiter mit Politikern, Gebrauchtwagenhändlern und Handyverkäufern in derselben Lügner-Kategorie rangieren? Dem Wunsch des Blogautors folgend, dass hier keine Menschen als Abschaum bezeichnet werden sollen, muss ich auf weitere Details leider verzichten.
Zett said.... @Danny Wilde Ömchen hat es geschafft, denn sie ist noch in der kernsanierten Wohnung. Und das ist gut so. Ps. Und wer schickt jetzt diesen Eintrag mit den Kommentaren an den liebreizenden Makler und an die ebenso handelnde Bank ?
@Danny Wilde: Es ist nunmal nicht alles so einfach schwarz/weiß. Sie bekommen Mieter nicht einmal aus Ihrer Wohnung raus, wenn diese regelmäßig nicht bezhalen. Es reicht nämlich, wenn sie dann eine Teilzahlung des offenen Betrages anweisen (und das kann durchaus weniger als eine Monatsmiete sein) – und Sie können sie nicht rausklagen.
Ich weiß das deswegen ganz gut, weil wir einmal das Glück hatten, einen sogenannten Mietnomaden nicht als solchen erkannt zu haben. Da legen Sie Monat für Monat ordentlich Geld hin, damit der in Ihrer Wohnung wohnen darf.
Wir wollten nämlich diese Wohnung einfach nur (und gerne langfristig) vermieten. Möglichst an jemanden, dem die Wohnung ans Herz wächst.
Auch, wenn das nicht in das Heuschreckenbild des gierigen Investors paßt... ;)
@GP Ich sehe das durchaus nicht monochrom. Ich hatte auch schon gute Vermieter ohne Ausquetschambitionen und weiß, dass auch Mieter Darmausgänge sein können.
Zett said.... @GP Falls Sie noch mal in die Verlegenheit kommen eine Wohnung vermieten zu müssen, ist der Avalkredit, an Stelle einer geldlichen Kaution, ein probates Mittel um Mietnomaden nicht auf den Leim zu gehen. Da prüft eine Bank die Kreditwürdigkeit der betreffenden Person.
GP 14:08: Natürlich richtet sich der Bierpreis nach der Einkommenssituation der Säufer. Deshalb ist das Bier in Unistädten oder Billstedt i. d. R. billiger als in Blankenese.
Na klar Zett... und der Mieter übernimmt freudenstrahlend die Provision und küsst deine Füße, da du ihm die Wohnung vermietest. Natürlich verlangt der Mieter dann von dir keinen Grundbuchauszug ob und wieweit du überhaupt zur Vermietung berechtigt bist.
Zett said.... @Anomym 00.23 Von Vermieternomaden habe ich noch nichts gehört. Was die Provisionszahlung betrifft, sollten Sie meinen Link mal lesen. Angelegt bringt das Kautionsgeld mehr als die Provision kostet.
Zett said...
AntwortenLöschenMöge die Dame mindestens 110 Jahre alt werden und sich auch so lange an dem sanierten Bad erfreuen.
Ja, das würde ich dem Käufer in spe auch von Herzen gönnen.
AntwortenLöschenIch finde ja "Edelstahlbleche in allen Wänden" auch krass...sollte man sich doch mal fragen, warum die da rein kamen...mit dem Hüftgelenk der alten Dame hatte das sicher nichts zu tun! Und warum geht der neue Putz nur bis 1,50m? Ich meine, von wo kam da...und so.
AntwortenLöschenUnd ja: Möge sie ewig leben... (Und jetzt auch genug Und.)
Oh nein! Vor Kalifornien ist auch ein Oelteppich?
AntwortenLöschenMan sollte spätnachts nicht mehr bloggen … Danke für den Hinweis.
AntwortenLöschenIrgendwie ist das Wohnungsangebot unlogisch. Wenn ich eine Kapitalanlage mit Zukunft suche, müsste ich doch eigentlich Wert auf eine möglichst "junge" Rentnerin als Mieterin legen: Hohe Lebenserwartung + geringe Auszugswahrscheinlichkeit + keine Änderung der Solvenz = Zuverlässige Mieteinnahmen.
AntwortenLöschenEine hochbetagte Mieterin ist doch eher interessant, wenn ich die Butze gerade NICHT als Kapitalanlage haben, sondern (möglichst bald) selbst drin wohnen will.
Selbst dann würde ich aber abwinken. Schwer kalkulierbarer Ablebenszeitpunkt und auch eine Eigenbedarfsklage ist in solchen Fällen problematisch - mal ganz abgesehen vom schlechten Karma.
Ich finde ja das erste Bild am besten. Allerdings habe ich mich offensichtlich nicht an die Aufforderung gehalten.
AntwortenLöschenDanny, Sie begehen einen Denkfehler: Sobald die Mieterin … ähem … auszieht, kann die Miete neu fest- und somit deutlich höher angesetzt werden. Das meint der Makler mit „Kapitalanlage mit Zukunft“.
AntwortenLöschenGP, genausowenig wie ich („Nö.“).
Danny Wilde: Als Hausvermieter haben Sie nahezu keine Möglichkeit, eine langjährige Mieterin aus der Wohnung zu bekommen. Sie haben aber auch kaum Möglichkeiten, die Miete so zu erhöhen.
AntwortenLöschenDaher ist aus Kapitalanlagesicht eine Mieterin, die schon lange in der Wohnung wohnt, potentiell eher schlecht.
Matt, sie haben a) vollkommen Recht und b) mit dem "Denkfehler" sehr vornehm ausgedrückt, dass ich offenbar zu wenig Arschloch bin, um das eigentlich Heuschreckenhafte dieses Inserates zu erkennen.
AntwortenLöschenWas mich irgendwie beruhigt.
Wobei, germanpsycho, ich 6-7% jährlich immerhin bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete schon nicht mehr als "kaum" bezeichnen würde.
AntwortenLöschenIst die Wohnung bis dahin eher relativ günstig und die Rente der Miterin schmal, dann kann das schnell zu einem "freiwilligen" Auszug aus finanziellen Gründen führen.
Von anderen Methoden der Entmietung mal abgesehen, die zwar halbseiden aber schwer nachzuweisen sind und bei vorliegender Gier schnell zum Mittel der Wahl werden.
Genau. „bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete”. Also auf Deutsch: Keinen Cent, wenn ich mich innerhalb des normalen, dort üblichen Niveaus bewege. Das wird meine Überlegung, dort aufwendig zu renovieren, sicherlich nicht positiv beeinflussen.
AntwortenLöschenOb die Rente der Mieterin „schmal” ist, kann doch nicht das Problem des Wohnungseigentümers sein. Das wäre ja genauso, als wenn Sie den Besitzer einer Kneipe zwingen würden, seine Bierpreise nach dem Gehalt des Säufers zu gestalten.
Zett said....
AntwortenLöschenWenn die Dame die Zeit einer Totalsanierung überstanden hat, wird sie, so hoffe ich, auch einen Versuch der "Entmietung" widerstehen. (Ich vermute das man das schon versucht hat, um die Sanierung leichter zu gestallten.)
Widerlich finde ich den Aushang bei der Bank. Schämen sollte sich der Sachbearbeiter, der so etwas als Verkaufsargument nutzt.
@GP
AntwortenLöschenMomang: Nach einer Modernisierung sieht das anders aus. Die Kosten hierfür dürfen z.T. auf die Miete draufgehauen werden.
Natürlich ist die schmale Rente nicht das Problem des Investors. Was ich sagen wollte: Sie ist seine Komplizin. Denn wenn Ömchen die Miete nicht mehr zahlen kann, wird man sie leichter los als wenn sie pünktlich zahlt.
@anonym
"Wenn die Dame die Zeit einer Totalsanierung überstanden hat, wird sie, so hoffe ich, auch einen Versuch der "Entmietung" widerstehen."
Wahre Worte. Ich darf derzeit auch erleben, dass Kernsanierung und Entmietungsversuch im Grunde Synonyme sind. Allerdings haben Vermieter und Bauleiter nicht mit unserer Hartnäckigkeit und Wehrhaftigkeit gerechnet. Allerdings ist es sehr fraglich, ob Ömchen das auch so aufbringen könnte.
Erwähnte ich eigentlich schon, dass Bauleiter mit Politikern, Gebrauchtwagenhändlern und Handyverkäufern in derselben Lügner-Kategorie rangieren? Dem Wunsch des Blogautors folgend, dass hier keine Menschen als Abschaum bezeichnet werden sollen, muss ich auf weitere Details leider verzichten.
Zett said....
AntwortenLöschen@Danny Wilde
Ömchen hat es geschafft, denn sie ist noch in der kernsanierten Wohnung.
Und das ist gut so.
Ps.
Und wer schickt jetzt diesen Eintrag mit den Kommentaren an den liebreizenden Makler und an die ebenso handelnde Bank ?
@Danny Wilde: Es ist nunmal nicht alles so einfach schwarz/weiß. Sie bekommen Mieter nicht einmal aus Ihrer Wohnung raus, wenn diese regelmäßig nicht bezhalen. Es reicht nämlich, wenn sie dann eine Teilzahlung des offenen Betrages anweisen (und das kann durchaus weniger als eine Monatsmiete sein) – und Sie können sie nicht rausklagen.
AntwortenLöschenIch weiß das deswegen ganz gut, weil wir einmal das Glück hatten, einen sogenannten Mietnomaden nicht als solchen erkannt zu haben. Da legen Sie Monat für Monat ordentlich Geld hin, damit der in Ihrer Wohnung wohnen darf.
Wir wollten nämlich diese Wohnung einfach nur (und gerne langfristig) vermieten. Möglichst an jemanden, dem die Wohnung ans Herz wächst.
Auch, wenn das nicht in das Heuschreckenbild des gierigen Investors paßt... ;)
@GP
AntwortenLöschenIch sehe das durchaus nicht monochrom. Ich hatte auch schon gute Vermieter ohne Ausquetschambitionen und weiß, dass auch Mieter Darmausgänge sein können.
Zett said....
AntwortenLöschen@GP
Falls Sie noch mal in die Verlegenheit kommen eine Wohnung vermieten zu müssen, ist der Avalkredit, an Stelle einer geldlichen Kaution, ein probates Mittel um Mietnomaden nicht auf den Leim zu gehen. Da prüft eine Bank die Kreditwürdigkeit der betreffenden Person.
http://www.kredit-und-finanzen.de/unternehmensfinanzierung/avalkredit.html
GP 14:08: Natürlich richtet sich der Bierpreis nach der Einkommenssituation der Säufer. Deshalb ist das Bier in Unistädten oder Billstedt i. d. R. billiger als in Blankenese.
AntwortenLöschenNa klar Zett... und der Mieter übernimmt freudenstrahlend die Provision und küsst deine Füße, da du ihm die Wohnung vermietest.
AntwortenLöschenNatürlich verlangt der Mieter dann von dir keinen Grundbuchauszug ob und wieweit du überhaupt zur Vermietung berechtigt bist.
Zett said....
AntwortenLöschen@Anomym 00.23
Von Vermieternomaden habe ich noch nichts gehört.
Was die Provisionszahlung betrifft, sollten Sie meinen Link mal lesen.
Angelegt bringt das Kautionsgeld mehr als die Provision kostet.