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14 September 2009
Fundstücke (57)
1. Für die krasseste Denglishdämlichkeit seit Jil Sander ist die Seite meebo.com verantwortlich. „… you agree to our Nutzungsbedingungen and Datenschutzrichtlinien …“: Sind die Gammelsprechler jetzt völlig am Durchdrehen?
2. Drei edelsüße Raritäten, entdeckt auf dem Flohmarkt am Eppendorfer Weg und nach harten Verhandlungen für insgesamt 20 Euro mitgenommen. Kann mir bitte mal ein Fachmann erklären, wie der 1981er Mühlhofener Rosenberg Eiswein ohne Doping auf sagenhafte 17 Prozent Alkohol kommen kann?
3. Schmerzliche Prognose (1). Entdeckt beim Komprimieren.
4. Schmerzliche Prognose (2). Entdeckt in Eimsbüttel.
Herr Matt, sind Sie sich sicher, dass der clevere Flohmarkthändler mit Hilfe des Programms "Weinetiketten selber drucken (incl. Alterserscheingungen)" seine Gewinnspanne auf 200% gehoben hat?
AntwortenLöschenEiswein kann (ausser durch Wodka-Zugabe) diesen Alkoholwert gar nicht erreichen, da die Hefe durch den hohen Zuckergehalt irgendwann die weisse Fahne schwingt. Hab ich zumindest mal gelernt.
Alles über 10% dürfte gedopt sein.
Wann dürfen wir mit einem Verkostungsbericht rechnen?
PS: War 1981 nicht noch in der Zeit des Frostschutzmittels im Wein?
Diese Ärzte.. Habe diesen in Altona entdeckt: http://photos-d.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-snc1/hs174.snc1/6529_1201729956048_1012541335_650819_7581528_n.jpg
AntwortenLöschenich vergas den Namen meines nunmehrigen Hausarztes bei den ersten Besuchen und bat bei der Sprechstundehilfe um einen Termin bei "Dr. Auer" - die verstand aber "Dr. Aua" und wollte sich ausschütten vor Lachen. Kein Scherz jetzt.
AntwortenLöschenIm übrigen habe ich mir mittlerweile seinen Namen merken können, vermutlich ein Ergebnis seiner Behandlungsmethoden. Die ersten beiden Buchstaben stimmten sogar...
Zum Eiswein: Das was Nihilistin schreibt stimmt! Eiswein kann eigentlich keine 17 vol% Alkohol haben. Der ist entweder Aufgespritet, was beim Eiswein allerdings auch gar keinen Sinn macht und eh in Deutschland verboten ist, oder die 17 vol% sind nachträglich aufs Etikett gekommen. Auf dem Etikett ist ja die AP Nummer zu sehen. Die hätte der Wein, wenn er damals schon mit 17 vol% deklariert worden wäre, nicht bekommen.
AntwortenLöschenFrau Nihilistin, der große Glykolskandal geschah 1985. Schuld waren die Österreicher; allerdings verschnitten auch einige deutsche Winzer ihren Wein mit Ösizuckerplörre. Ob das in den Jahren davor auch schon der Fall war, das möchte ich lieber nicht annehmen, schon aus Sorge um meinen kulinarischen Hedonismus. Was die Umdrehungen eines Weines angeht, so dachte ich bisher immer, es läge nicht am Zucker, sondern daran, dass die Hefebakterien an ihrer eigenen Pisse (= Alkohol) zugrundegehen, und zwar spätestens bei ungefähr 16 Prozent. Das Ergebnis ist allerdings das gleiche: Wein kann keine 17 Prozent erreichen. Schon gar kein Süßwein, weil der Gärprozess, also die Umwandlung von Zucker in Alkohol durch Hefepilze, ja schon sehr früh unterbrochen wird. Ich glaube, ich maile das Weingut mal an und bitte um Aufklärung – auch, um Michas Etikettfälschungstheorie zu überprüfen.
AntwortenLöschenHerr Ottoerich, den wahren Namen von Dr. Aua finde ich schon noch raus …
Herr Matt, mal Hand aufs Herz: Hatten Sie das Jahr des Frostschutzmittelskandals wirklich so locker in der Hosentasche? Wenn ja - Respekt. Bei mir funktioniert zeitliche Erinnerung leider nicht mehr, wenn Ereignisse mehr als 4 Wochen zurückliegen :(
AntwortenLöschenUnd ich denke das mit den absterbenden Hefen bei zuviel Alkohol ist korrekt - ich meinte es ähnlich, ohne mich aber an die konkreten naturwissenschaftlichen Zusammenhänge zu erinnern (> 4 Wochen). Hatte nur eine Verbindung von Zuckermenge und Hefentod im Kopfe.
Zum Thema lustige Arztnamen: Es gab da einen Zahnarzt namens Rothermaul in Bergisch Gladbach... Und in Karlsruhe praktiziert der Lungenfacharzt Dr. Konrad Pumpe. Und, um ein bisschen vom Thema abzukommen, wer Schmuck verkauft, sollte natürlich Schöner heißen, damit er auf seinen Laden "Schöner Schmuck" schreiben kann. Auch in Karlsruhe.
AntwortenLöschenZum Wein:
AntwortenLöschenDie folgenden beiden Forenbeiträge passen recht gut, finde ich.
> http://www.talk-about-wine.de/topic.asp?TOPIC_ID=2159
> http://www.talk-about-wine.de/topic.asp?TOPIC_ID=2169
Zum Wein: Ich hab nochmal darüber nachgedacht. Es gibt ja durchaus Weine mit 16,5 bis 17 vol% Alkohol. Die einzige Möglichkeit, die mir einfällt wäre also die, dass der Wein komplett durchgegoren ist. Also kein edelsüßer Eiswein ist sondern trockener Eiswein bzw. eher eine Trockenbeerenauslese. Das Prädikat "Eiswein" als eigenständiges Prädikat gibt es erst seit 1982!
AntwortenLöschenFrau Nihilistin, selbstverständlich hatte ich das richtige Jahr sofort parat – zumindest nach dem Googeln.
AntwortenLöschenVierundachtzig, in Karlsruhe scheint ja ein Nest zu sein, aber niemand toppt meinen Dr. Hasenbein, der sogar von Helge Schneider in einem Kinofilm verewigt wurde.
Anonym, danke für die Links, wenngleich auch sie keine letzte Klarheit schaffen.
Micha, m. E. dürfte die komplette Durchgärung eigentlich nicht mehr als 15 bis 16 % ergeben, weil – wie gesagt – die Hefe das nicht überlebt. Ansonsten klingt ein trockener Eiswein höchst interessant. Warum ist da noch niemand drauf gekommen …?