„3000 Plattenkritiken“ | „Die Frankensaga – Vollfettstufe“ | RSS-Feed | In memoriam | mattwagner {at} web.de |
▼
25 August 2009
Stern, schnuppe
Manchmal bleibt von einer Kieznacht kaum mehr übrig als ein Mercedesstern ohne Mercedes.
Einst wurden sie abgebrochen und als eine Art Skalp eingesteckt; inzwischen scheint der Besitz dieses Statussymbols weniger wichtig zu sein. Entscheidender hingegen, es nach dem Abbrechen gepflegt zu vandalisieren.
Zweifellos ist diese Vorgehensweise eine deutliche Warnung an jene, die hierher kommen werden – deutlicher, als den unversehrten Stern zu Hause als Trophäe an die Wand zu nageln.
Der abgebildete wurde übrigens inzwischen von der Stadtreinigung aufgekehrt. Sein Ex-Eigentümer kommt beim nächsten Mal bestimmt nicht mehr mit dem Mercedes, sondern mit dem Taxi.
Aber er kommt.
Sollte ich einen Benz besitzen, was ich in mittlerer Zukunft beabsichtige, würde ich alles daran setzen, dieses Individuum zu vernichten, welches sich an meinem zukünftigen Benz zu vergreifen versucht.
AntwortenLöschenIch erinnere hier gerne an die Szene aus Pulp Fiction, wo Johnny "Hubbard" Travolta darüber siniert, dass man sich nicht am Auto eines Mannes/Menschen vergreifen sollte. Und er sprach hierbei von einem Cadillac(soweit sich mein jugendliches Gedächtnis erinnern mag) und nicht von einem Benz ...
Genug siniert. Leute, die einen Stern abbrechen, gehören geschändet! Bis zur Verschleißgrenze! Und darüber hinaus!
Stimmt(ich fahre Benz)!
AntwortenLöschenWo ist sie hin, die gute alte Zeit?
AntwortenLöschenDa wurden die sorgfältig abgebrochenen Sterne (es gab ja Glaubenskriege darüber, welche Abbrechmethode die beste ist - draufsetzen oder per Hand?) um den Hals getragen, liebevoll in die selbstgehäkelte Kalender-Schutzumhüllung eingearbeitet (wirklich gesehen, noch 1990) oder mit Sekundenkleber an die Kinder/Jugendzimmertür gepappt.
Und jetzt werden sie einfach auf die Strasse geschmissen und zerstört.
Die Jugend von heute hat doch einfach keine Werte mehr.
Traurig. Bedenklich.
Rettet die Sterne.
Sie bringen es auf den Punkt, Frau Nihilistin. Allerdings dürften gerade Sie sich am wenigsten darüber wundern, bei Ihrem Namen.
AntwortenLöschenNils, Sie können ja gemeinsam mit Beraternase eine Schläger… äh … Selbsthilfegruppe gründen, die sich um Sternabbrecher … nun ja … kümmert.
"Sein Ex-Eigentümer kommt beim nächsten Mal bestimmt nicht mehr mit dem Mercedes, sondern mit dem Taxi."
AntwortenLöschenVielleicht stammt der Stern ja von einem Taxi?
Mutmaßt,
Jörn
Da haben Sie natürlich recht, Herr Matt.
AntwortenLöschenAber über 40 werden manchmal auch Nihilistinnen zu Weicheiern. Mal schaun, wo das noch hinführt. Vielleicht werde ich mit der Zeit ja doch noch streng katholisch.
Jörn, niemals! Taxifahrer sind meist arme Schlucker, denen will der Kiezianer nichts Böses.
AntwortenLöschenFrau Nihilistin, der Trost besteht darin, dass selbst eine Katholisierung kurz vor Toresschluss wenigstens keinen Schaden mehr anrichten könnte.
Herr Matt, gerade Ihnen als Kiezbewohner sollte sofort auffallen, dass es sich hier um eine sebst gebaute Stichwaffe für den Faustgebrauch handelt. Der Ring um den Stern lässt sich nicht vandalisieren, sondern nur sorgfältig durchsägen. Diese Mühe macht sich kein Vandale, wohl aber ein potentieller Täter bzw. potentielles Opfer von körperlicher Gewalt.
AntwortenLöschenObwohl ich seit fast anderthalb Jahrzehnten auf dem Kiez wohne, bin ich bisweilen noch so naiv wie ein frischgeschlüpftes Entenküken, dem erstmals die Sonne aufs Schnäbelchen scheint. Deshalb können Sie mir ALLES erzählen.
AntwortenLöschen