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12 August 2009
Der Kunde war König (solange er lebte)
Schon wieder Stoff dank Edeka, das nimmt allmählich überhand. Vielleicht sollte ich lieber mal wieder einen Tabledanceschuppen aufsuchen, statt immer nur im Einzelhandel rumzuhängen.
„Ach, das Schild …“, sagt die Edekaverkäuferin, nachdem sie den Hals gereckt und entdeckt hat, was ich während des Kassenschlangenstehens halb heimlich fotografiere.
Dabei hätte sie statt den Hals zu recken eigentlich zügig meine Tomaten und Bananen einscannen sollen. Doch Neugier ist ein Menschenrecht, und so fliege ich auf – wenngleich zu ihrer Beschämung.
Denn sie fühlt sich nun durchaus verpflichtet, die Existenz dieses Schildes schlüssig zu erläutern; schließlich stimmt es möglicherweise nicht in jedem Detail mit den allgemeinen Edekaregeln zum Umgang mit der Kundschaft überein.
Möglicherweise weiß die ebenfalls in Hamburg ansässige Zentrale nicht einmal, dass hier auf St. Pauli renitenten Kunden zügig mit Schusswaffeneinsatz gedroht wird. Dabei sind ja durchaus Beschwerden mit evidenter Existenzberechtigung denkbar, und eine Ladung Blei müsste man in einem solchen Fall als Überreaktion einstufen.
Unlängst etwa enttarnte ich erst an der Kasse eine kleine Schimmelstelle an einer Tomate, zwar nicht bei Edeka, aber hätte ja sein können. Und in dieser Situation wäre es mir schon unadäquat, ja geradezu unfair vorgekommen, bei meinem Protestversuch nur deshalb gleich erschossen zu werden, weil vor mir bereits zwei Kunden ähnlich beeinträchtigte Tomaten moniert hätten.
Jedenfalls startet die Verkäuferin einen kleinen Rettungsversuch. „Weiß gar nicht“, sagt sie, „wer das dahin geklebt hat.“
Mein Bauchgefühl sagt mir übrigens: Beim nächsten Einkauf wird es weg sein. Was schade wäre.
Nee das Schild wird bleiben...
AntwortenLöschenIhre (Handy?)Kamera ist toll. Wie Sie den Blaumann beim Jacko-Knicks erwischt haben, hat durchaus künstlerisches Potenzial. Toll, Herr Matt.
AntwortenLöschenDarf man den Gebrauch einer Kamera denn so interpretieren, dass Sie Ihr Schmuckstück wieder haben oder haben Sie sich Ersatz zugelegt?
AntwortenLöschenDein_Koenig, das wird sich leicht überprüfen lassen. Bereits am Freitag wird es den nächsten Kontrollgang geben.
AntwortenLöschenFrau Tante, das Verdienst des Zufalls möchte ich mir ungern ans Revers heften. Obwohl die Versuchung groß war.
Nein, Herr Sternenschüssel, es handelt sich um das abgelegte und nun temporär reaktivierte Modell.