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15 Juni 2009
Emanzipation hat noch immer Luft nach oben
Der gelbe DHL-Transporter parkte in der Brigittenstraße. Auf die Fahrerseite hatte der zwangsprivatisierte Paketbote den abgebildeten Appell gepappt, und davon fühlte ich mich sofort diskriminiert.
Klar, sein Gemütszustand ist völlig zu Recht von verzweifelter Genervtheit geprägt. Doch warum wendet der Mann sich nur an Männer? Was hat der Chauvi für ein Feind- und was für ein Frauenbild? Denkt er etwa, alle Weiber wären Tussis außer Mutti und hantierten nur mit Lippenstift und Nudelholz und nie mit der Farbdose?
Also, wäre ich eine Frau, ich sprayte dem Kerl deftig die Meinung, und zwar mit einem klarstellenden und respect einflößenden tag, das seine Rollenbilder ruckartig ins 21. Jahrhunderts hievt.
Die Farbe sollte dabei die gelbe Lackierung seines Transporters möglichst krass konterkarieren, klar.
Word!
AntwortenLöschenDie weitaus meisten Straftaten werden von Männern begangen, deshalb ist die Chance sehr hoch, dass der gute Mann mit seiner Vermutung Recht hat.
AntwortenLöschenStraftat? Das is Kunst, Alder!
AntwortenLöschenKunst oder nicht Kunst ist Ansichtssache. Jedenfalls ist es ein gutes Recht, sich Kunst vom Leibe zu halten. Das ist doch mal ein netter Appell.
AntwortenLöschenIch würde dem Kerl schon wegen der Kompositadiskriminierung das Auto vollsprayen.
AntwortenLöschenKunst? Dann ist Branding AUCH Kunst.
AntwortenLöschenTrotzdem wären die meisten Sprayer eher nicht damit einverstanden, von einem Opfer mit einem Lötkolben auf der Stirn verziert zu werden.
"Stell Dich nicht so an, Du Arsch. Das ist Kunst. Und so siehst Du viel besser aus. Wer hat schon 'Ich bin ein Kinderschänder' auf der Stirn stehen?"
Kunst? Ich kann mit einem weit gefaßten Kunstbegriff nicht alles entschuldigen - und die Pißmarken, die unterbelichtete Gangmitglieder unter Einsatz von Farbsprühdosen setzen, würden den Kusntbegriff nun wirklich etwas sehr strapazieren.
Denn: Die Freiheit ist grenzenlos, hat aber ihre Grenzen an der Freiheit des nächsten.
GP, mir ginge es ähnlich, aber ich wollte nicht auch dieses Fass noch aufmachen.
AntwortenLöschenAnonym, Humor ist übrigens, wenn man trotzdem lacht.
Sind Sie sich eigentlich sicher, dass es sich bei dem Paketboten um ein männliches Exemplar handelt - oder basiert diese Annahme auf einem chauvinistischen Vorurteil ;-) ?
AntwortenLöschenMir kommt der Schreibstil eher feminin vor...
Ganz klar: chauvinistisches Vorurteil – das bisher zumindest auch emprisch genährt wurde: Ich habe noch nie eine Frau am Steuer eines DHL-Wagens gesehen oder einer solchen die Wohnungstür geöffnet.
AntwortenLöschenEine Frau gehört auch nicht ans Steuer, sondern hintern Herd.
AntwortenLöschenIst noch niemand über den Begriff Bluesmobil gestolpert?
AntwortenLöschenWas ist ein Bluesmobil?
Sie kennen wohl den Film „Blues Brothers“ nicht. Dort wartet die Lösung auf Sie.
AntwortenLöschenSo richtig quälend wäre es wohl, wenn eines morgens neben diesem Verzweiflungsschrei des Halters auf DIN a 4 in PVC-Hülle in weicher runder Handschrift (Edding triple A) auf dem gelben Autolack stünde: Wieso Männer ??!!
AntwortenLöschenDa wird wohl dann auch der sozial engagierte freak zum Tier.