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09 Mai 2009
Es flackert (noch) nicht
Ins Haus gegenüber ist eine neue Spielothek eingezogen. Sie heißt Novolino, und darauf scheinen die Betreiber sehr stolz zu sein.
Denn sie scheuen weder (Strom-)Kosten noch Mühe, um der Welt von Novolino zu künden – vor allem den Nachbarn gegenüber, also uns.
Seitdem Novolinos Leuchtreklame allabendlich erstrahlt, fühlen wir uns nämlich wie in einem alten Film noir, wo der desillusionierte Detektiv – also meistens Bogart oder Cagney – immer in genau dem Zimmer der billigen Absteige landet, vor dessen Fenster die Riesenlampe prangt.
In diesen Filmen flackert sie zumeist, was Novolino immerhin nicht tut. Noch nicht, möchte der Pessimist in mir anmerken, doch ich verbiete ihm barsch das Maul.
Die beiden Fotos zeigen jedenfalls den Status quo: einerseits unseren Blick vom Balkon auf Novolino (der Schriftzug wird überstrahlt), andererseits den Effekt, den die Situation auf die Illumination unseres Wohnzimmers hat.
Am Millerntorplatz sind immer ein paar Pflastersteine locker, raunt der Pragmatiker in mir konspirativ, doch ich verbiete ihm barsch das Maul. Schließlich flackert Novolino wenigstens nicht.
Noch nicht.
Oh Mensch, Sweety, und nun?
AntwortenLöschenIch kann mir vorstellen, wie das nervt. Das Altenheim bei mir gegenüber (gegenüber! Ich wohn da noch nicht) hat eine ganz kleine Außenlaterne und schon die nervt total. Seit Monaten träum ich davon, das Ding mit Stumpf und Kabel auszureißen, aber ich trau mich nicht.
Deal: Du machst meine Lampe fertig und ich bring das Novolino zum Schweigen. Auf die Art sind wir beide unverdächtig.
Ich musste das Problem zweiter Straßenlaternen mit Samtvorhängen lösen (länger her). Da wären Pflastersteine wohl ein besserer Weg gewesen.
AntwortenLöschenEinfach mal beim örtlichen Bauamt nachfragen, ob für eine Werbeanlage dieser Art eine Genehmigung erforderlich ist, und wenn ja, ob eine erteilt wurde. Vielleicht ist das Ding dann ganz schnell wieder aus...
AntwortenLöschenHerr Matt...sie sind doch gut bekannt mit dem Herrn GP...der hätte doch sicherlich seinen Spaß daran, die Betreiber mit seiner Chromaxt zum Auszug zu bewegen...
AntwortenLöschenWenn schon Gewalt, dann nicht Steinewerfen, sondern das Übel an der Wurzel packen.
Was ist eigentlich mit Herrn GP?? Hat der schon wieder Urlaub, ist er schon wieder krank oder wiedereinmal auf irgend einer Messe?? oder hat man ihn nun doch beim "Chromaxten" erwischt??
Ich mache mir langsam Sorgen.
Eine wichtige Überlebenstaktik auf dem Kiez lautet: Leg dich nicht mit den Falschen an. Und die Betreiber könnten zu den Falschen gehören. Da sähe auch ein einsamer Chromaxtschwinger sehr alt aus.
AntwortenLöschenIhm geht es übrigens gut, wenn man seine Twitterfrequenz als Maßstab nimmt.
Frau Svenja, Herr Matt,
AntwortenLöschendann müßte aber dieser Eintrag schnell gelöscht werden, bevor Sie wechselseitig zur Tat schreiten (Sie wissen schon, Herr Schäuble und so - da gab es ja vor längerer Zeit ja schon recht interessante Ansätze hier in Ihrem blog ;-]).
Und Frau Svenja hat recht: Wenn es keine erkennbare Beziehung zwischen Täter und Tat gibt, dann tut sich die "SoKo Flutlicht" (so könnten sie sie nennen) vermutlich schwer. Über die Jahre wird die SoKo personell langsam reduziert werden und dann irgendwann dann wird die Ermittlungsakte erschöpft und resigniert "mit diesem Sachstand" (ein hauchdünner Schlußvermerk) an die Staatsanwaltschaft zur "weiteren Veranlassung" geschickt werden, die das Verfahren dann ein Jahr später einstellen wird.
Und alles ist wieder schick...
Wahrscheinlich löst sich das Problem mit dem Novolino in einigen Monaten ohnehin über die Frage der Räumung nach Mietschulden.
Mal sehen.
Wenn ich mir das Logo auf dem Fahrzeug anschaue, dann könnte man das Problem auch indirekt angehen: über einen kleinen Hinweis an Disney. Die finden es bestimmt total unlustig, wenn ihr Königderlöwenlogo bei einer Spielhalle leuchtet.
AntwortenLöschenIch denk immer noch, angemessenene Gewalt könnte...aber laasen wir das...
AntwortenLöschenOlaf, den Vorschlag von Svenja hat Patricia Highsmith bereits in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts zu einem Roman verarbeitet („Der Fremde im Zug“); damit kommt man also nicht mehr durch.
AntwortenLöschenMarkus, der Eindruck täuscht dank meiner lausigen Fotografierkünste. Es handelt sich nicht um einen Löwen, sondern um einen Harlekin.
Jeder Raucher auf Ihrem Balkon, Matt, wird nächtens nun prominent fremdilluminiert?
AntwortenLöschenbtw: Traurig, dass Harlekine so vergewaltigt wurden. Ich bin mir aber sicher, sie werden Rache schwören.
hi du bist unser nachbar
AntwortenLöschenSo ein Zufall … ;)
AntwortenLöschenFeines Mode- und Fotoblog übrigens, Kompliment.
Dem GP gehts gut soweit. Er hat sich in dieser 0.8-Welt herumgetrieben und feinster Musik gelauscht. Diese Woche ist er wieder im Namen des Herrn unterwegs, zusammen mit der gebetsverstärkenden Axt. Bei meiner Rückkehr statte ich kurz Ihren Nachbarn einen Besuch ab. Wo kommen wir denn da hin, wenn ich mich nicht ab und an mal mit der Mafia anlege?
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