Vorm Haus fotografierte ich Sonntagmittag übliche Reste einer St.-Pauli-Nacht: eine achtlos zurückgelassene leere Sektflasche und die in friedlicher Nachbarschaft bläulich schimmernden Splitter einer eingeschlagenen Autoscheibe.
Insignien eines typischen Kiezstilllebens, das stets anspielen muss auf Suff und Sachbeschädigung; meistens ist das eine übrigens die Folge des anderen.
Wir passierten diese Stelle gleichwohl ungerührt, fuhren mit dem 36er runter bis Teufelsbrück und liefen elbaufwärts zurück in die Stadt. (Hamburgtouristen: Das war ein Geheimtipp!)
Unterwegs diskutierten wir im diffusen Licht des Beinahfrühlings die Schwierigkeiten idiomatischer Übersetzungen. Im Web war ich nämlich auf eine Beschreibung des bekifften Sam Phillips gestoßen: „He was high as a kite“, hatte der Autor ein sehr schönes, aber nicht direkt übertragbares Bild gefunden.
Nach einigem Überlegen einigten wir uns auf „Breit wie ein Hammerhigh“.
Der Tag – vom gemeinsamen Spaziergang mit Ms. Columbo eh mit güld’nem Schimmer überzuckert – war endgültig gerettet.
Ein ecter Ruhetag. Und so idyllisch.
AntwortenLöschenDer letzte Satz rettet den Tag.
AntwortenLöschenIch MAG Eure idiomatischen Übersetzungen.
AntwortenLöschen