13 Januar 2009

Fundstücke (43): Im Bann des Reduziermuffennippels

1. Am Wochenende waren wir stundenlang brachial lauten Darbietungen in einer Thai-Karaokebar auf der Großen Freiheit ausgesetzt. Sie entsprachen auf verblüffend exakte Weise der Illuminierung der Bühne (Foto). Thais sind gemeinhin großartige Menschen, und sie verstehen unglaublich viel von der Welt der Kulinarik. In anderen Geschmacksfragen hingegen würde ich ihnen nicht bedingungslos vertrauen.




2. Manche Sachen möchte man gar nicht wissen. Doch schon verhakt sich der Blick in der Schlagzeile, und es ist zu spät:


3.
Aus einer Verkaufsanzeige für eine vermietete Eigentumswohnung:



4. Weiß nicht mehr, wie und warum, doch heute stieß ich auf das abgebildete Objekt. Es handelt sich um einen – ta-da! – Reduziermuffennippel:




5.
Papa war im Krieg. Nach einer Verwundung wurde er zum Junkie, und das ganze verpfuschte Leben seiner Familie kulminiert in diesem Satz: „There’s a hole in daddy’s arm where all the money goes.“ Entdeckt in John Prines erschütterndem Song „Sam Stone“.



14 Kommentare:

  1. Danke für den Song und den Text-Link, Matt. Und für das geistreiche Wortspiel rund um die "Muffe".

    btw: Sangen Sie auch in der Thai-Oase?

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  2. Heiner Pudelko/Interzone:
    "Da ist ein Loch in Papis Arm, da fließt die Kohle rein.
    Und wenn das Loch mal nicht mehr geht, dann nimmt er das am Bein."

    http://www.rockzirkus.de/forum/thread-11622.html

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  3. Ich habe noch ein eigenes Fundstück beizusteuern. Gestern las ich mit meinem Handy auf tagesschau.de die folgenden unfreiwillig komischen Überschriften:

    "Obama: 'Folter wird es unter meiner Regierung nicht geben'

    FAQ: Was ändert sich für USA-Reisende?"

    Letzteres bezog sich auf die Einreisebedingungen. Ein Schelm, wer Böses denkt.

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  4. Zu Fundstück Nummer 2 fällt mir ein weiteres Zitat ein: "Wenn ein Kannibale auf den Stuhl muss - wahrscheinlich weil er ein Kannibale ist - und er wünscht sich als letzte Mahlzeit chinesisch, bekommt er dann einen Chinesen zu essen?"

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  5. zu 5.

    Wie scheiße ist das denn, wenn irgendwelche Halbgreise mir ihre verkorkste Kindheit entgegesingen?

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  6. Also eigentlich ist meines Erachtens der Reduziermuffennippel ein Reduziermuffenstück oder einfach eine Reduziermuffe. Sie paßt unterschiedliche Gewinde und/ oder unterschiedliche Durchmesser von Rohr- und Schlauchleitungen an deren Enden einander an (Werners Meisters Schnüffelstück könnte in diese Kategorie gehören).
    Hat oder ist aber kein "Nippel". Ein Nippel hat ein Ende, wo man z. B. Schmierfett hineinpressen kann (Schmiernippel) oder sonstwie dran nupsen oder was weiß ich was kann.

    Ist hier jemand Techniker ?
    Wird es hier eine fachkundige Expertise zu diesem Ding geben ?

    Ich war einmal mit einer Frau zusammen, die das Ding garantiert Gewindenupsi oder Schraubpinorek genannt hätte.
    Die war auch "top gepflegt", kann aber heute nicht 74 Jahre alt sein, sondern max. Mitte Vierzig.
    Ach ja...
    Sigh.

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  7. Fast richtig. Es ist in der Tat eine ReduzierMUFFE nach DIN2950 Nr. 246 i/a (Innen-/Aussengewinde), aus weißem Temperguss DIN1692. Ein ganz profanes Stück aus Fittingshändler- und Installateurkreisen.
    Hoffe gehelft zu haben :-)

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  8. Ach so Olaf: In unseren einschlägigen Kreisen wird hoch offiziell jedes Teil mit Aussengewinde "Nippel" (eng. male) und mit Innengewinde "Muffe" (eng. female) genannt. Fast wie in St. Pauli :-)

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  9. Helferlein, es leuchtet.
    Klasse, danke !
    Breit grins.
    Wow.
    Herr Matt, lesen Sie das hier !

    Müde bin ich, geh zur Ruhe,
    morgen geht der Wahnsinn weiter.

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  10. @ joshuatree: Es gibt keinen größeren Stimmungskiller, als mich öffentlich singen zu lassen. DAS wäre also die Lösung gewesen, um den Thaikrawall zum Erliegen zu bringen. Verdammt!

    @ Le Roi: Da hat Herr Pudelko sich doch wahrhaftig von Herr Prine … ähm … „inspirieren“ lassen. Oder handelt es sich um eine eingedeutschte Coverversion?

    @ vierundachtzig: Ich habe mir sagen lassen, dass die US-Einreisekontrollen seit dem 11. September durchaus folterähnliche Züge annehmen können. Also ist die Überschrift vielleicht gar nicht unfreiwillig komisch …

    @ L.: Das kann ich verneinen. Chinesen zu verspeisen verstößt gegen das Gesetz – sogar in Ländern, wo die Todesstrafe erlaubt ist. (Zumindest in den meisten.)

    @ strelo: Haben Sie etwas Falsches gegessen?

    @ olaf & Helferlein: Danke für Problematisierung und technische Expertisen. Allerdings glaubte ich auch bis zu diesem Zeitpunkt ein wenig Ahnung von Nippeln zu haben – und muss es auch jetzt nur teilweise revidieren.

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  11. Pudelko, nee, keine Coverversion. Die Platte dazu ist von '79. Wann war Prines VÖ?

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  12. Hier das "Kinderlied" mit besagtem Text

    http://de.youtube.com/watch?v=8AcL4yCvxWQ

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  13. Prine hat den Song 1970 geschrieben. Honi soit … ;-)

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  14. Danke für das Lied. Finde die Stimme etwas hoch für son Lied. Hab mir die Johnny Cash Version danach angehört und das passt einfach irgendwie besser.

    Aber Cash hat auch einfach die perfekte Stimme für Country... da kann man nix machen.

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