19 August 2008

Man hat Maßnahmen ergriffen

Immer wenn ich zu Budnikowsky ging, um eine neue Kohlensäurepatrone für unseren Aufsprudler zu kaufen, stibitzte ich beim Rausgehen unbemerkt vom Kassierer ein paar der großen braunen Papiertüten, die für die Kundschaft in der Warenablage hinter der Kasse bereitlagen.

Es sind ideale Sammelbehälter für Altpapier, weil sie problemlos mitentsorgt werden können. Keine Rückstände, kein Separieraufwand bei der Sammelstelle, eine Win-win-Situation. Außer für Budnikowsky.

Wohl durch mich geriet dort der Tütenschwund in ein ungünstiges Verhältnis zum Abverkauf des Sortiments. Und jetzt liegen nur noch kleine Papiertüten da, doch leider nicht mehr hinter der Kasse. Über die komplett unbrauchbaren Plastiktüten brauchen wir gar nicht erst zu reden.

Kurz: Budni baut Mist; seine Strategie ist unökologisch und streut Sand ins Getriebe unserer monatlichen Abläufe. Also, wo kann ich mich beschweren?

Mir fehlt dafür nur noch eine anständige Verbrämung, um keinen abschlägigen Bescheid zu erhalten, der zum Beispiel so lauten könnte: „Unsere Tüten sind verdammt noch mal keine Altpapiersammelbehälter, und jetzt schwirr ab, Schnorrer!“

Gnadenlos tickt die Uhr. Ich zehre bereits von einem Restbestand kleiner Tüten. Lösungsvorschläge sind hochwillkommen.

22 Kommentare:

  1. Einfach mal den Budni wechseln, aber Vorsicht, den von mir immer frequentierten, da gabs die Tueten nur gegen Bezahlung, ausser Samstags. Ansonsten stapeln und das gute, alte Paketband zum schnueren verwenden. Ich bin sicher, das Sie die kleineren Papierschnipsel nach einer Weile und mit perfektionierter Technick dann auch mitbekommen. Sie wachsen mit Ihren Aufgaben, Herr Matt, da bin ich mir sicher. Jetzt muss ich allerdings noch mal anmerken, habe ich auf dem Gelaende ein blaue Tonne fuer sowas. Praktisch, das umweltbewusste California.

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  2. Sie ökologischer Gutmensch, Sie.

    Die Papiertüten (allerdings ohne Griff) sind eine nutzarme amerikanische Erfindung und dienen lediglich dazu, die Einkäufe von der Kasse zum fetten Auto zu befördern. Nicht wetterfest, nicht fahrradgeeignet, eine Vergeudung nachwachsender Ressourcen. Verbrennen Sie Ihre alten Pornomagazine doch auf dem Balkon.

    Have a NICE DAY ...

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  3. Lösungsansätze:

    Marktkauf hat noch Papiertüten "for free" hinter der Kasse.

    Papiertüten gibt es in gut sortierten Supermärkten als "Biomülltüten" zu kaufen. :)

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  4. Es gibt mindestens einen Menschen auf dieser Erde, der seinen Papiermüll in einer belastbaren Plastiktüte sammelt und diese dann im Papiermüllcontainer der hauseigenen Müllanlage (umzäunt, mit Naß-, Papier- und Wertmüllcontainer) ausschüttet, diese Tüte dann zusammenknüllt (ein penibler Mitmensch kann sie ggf. auch falten), in den Rucksack steckt und dann wieder verwendet, bis sie irgendwann zerfleddert ist. Aber das dauert ziemlich lange.
    Wäre das ein Lösungsvorschlag ?

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  5. Alternative: Marktkauf (zumindest im Süden). Da gibt es schöne Papiertüten.

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  6. aquiiinla, diese Paketbandgeschichte ist mir zu umständlich. Ich luge lieber mal in die nächste Budnifiliale; wir haben hier auf dem Kiez in der Tat mehrere.

    „Pornomagazine“, Herr Öko-pa, was ist denn das? Bei uns auf dem Balkon brennt höchstens mal eine Zigarette, aber auch nur dann, wenn GP zu Besuch ist.

    cekado, Ihr Vorschlag enthält das unschöne Wort „kaufen“. Genau das wollte ich ja vermeiden. Marktkauf gibt es in Hamburg gar nicht, wenn ich das richtig sehe.

    Bei Ihrer Anregung, Herr Olaf, lauert die Tücke in der Formlierung „hauseigene Müllanlage“. Das ist hier unbekannt. Stattdessen fahren Altpapiereinsammelfahrzeuge durch die Straßen und klauben die Stapel auf. Insofern: Nein, das war KEIN Lösungsvorschlag. Aber danke für die Mühe.

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  7. Also eine weitere Idee (Plan B):
    Sie formen aus zwei großen Zeitungen (Zeit, FR, HA o. ä.), die sie auseinandergefaltet über Kreuz legen, mit Klebeband einen Papierbehälter, den Sie dann mit allem möglichen Papiermüll auffüllen können, bis er voll ist. Dann backen Sie ihn zu, schreiben "Altpapier" drauf und stellen ihn an die Straße. Klingt kompliziert, geht aber so. Mal sehen, was passiert. Vielleicht kommt ja die Maus, bringt Christoph mit und macht mit Ihnen eine Sendung ? Dann kommen Sie auch ins Fernsehen.
    Plan C: Sie können aber auch statt der bisher verwendeten Tüte von Budni einfach einen K-a-r-t-o-n (Neppy hat so etwas) nehmen und ihn mit Papier auffüllen.
    Aber dann kommt die Maus bestimmt nicht zu Besuch. Und Christoph auch nicht.

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  8. Doch, Marktkauf gibt es in Hamburg. Nur nicht da wo Sie sind, sondern in Bergedorf, Harburg und Wilhelmsburg :-).

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  9. Sagt er doch, nicht in Hamburg... ;o)

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  10. hallo aus der nachbarschaft.
    bei uns in der hh neustadt neulich bei gutem wetter ausprobiert:
    alle magazine, die noch halbwegs aktuell und in passablem zustand sind in einen karton vor die türe gestellt. zettel dran: magazine zum mitnehmen dazu. waren alle innerhalb weniger stunden weg.
    zumindest bei uns sind magazine das gewichstmäßig schwerste und viele mitmenschen freuen sich über geschenkte lektüre. es leben ja auch immer menschen mit weniger einkommen dafür mit drang nach kultur und bildung in so einer stadt / in so einem viertel.

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  11. Dann musst Du wohl zum Penny gehen und das Altpapier künftig in großen Kartonagen, die Du dort abstaubst, sammeln.

    Oder Du klapperst einfach demnächst alle anderen Budnis der Stadt nach großen Papiertüten ab.

    In Winterhude wird das Altpapier übrigens regelmäßig auch von der Stadtreinigung abgeholt. Allerdings erscheint mir die dafür erforderliche gebündelte Bereitstellung so mühsam, dass ich den Gang zum Container bevorzuge.

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  12. Ich glaube, die GP'sche Alternative stößt bei Ihnen auf wenig Gegenliebe: Hausmüll einfach nicht trennen sondern in die große Tonne.

    Ist bei unserem Haus aber auch einfach, weil es keinen getrennten Müll gibt. Wieso auch immer.

    Pornomagazine sind übrigens das, was vor dem Internet dazu da war, sich zu vergnügen, wenn die Freundin auf Geschäftsreise war. Ach nee. Das nannte man damals ja „Bordell”.

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  13. Wenn es weiland Heiland Jesus Kristus geschafft hat aus Wasser Wein (oder wares Fisch aus Brot?) zu zaubern, so wird es doch für Sie ein leichtes sein, eine Plastikdüde inne Papiertüde zu verwandeln.

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  14. Ich empfehle die Family Mitgliedschaft bei IKEA.

    Da gibt es dann bei jedem Einkauf eine kostenlose RIESIGE Papiertüte. Die nimmt dann viel mehr Altpapier auf als die von Budni, als Ausgleich, dass man(n) ja seltener bei IKEA als bei Budni ist.

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  15. Ich oute mich nun als bisher anonyme Mitleserin. Habe den Blog letztens gefunden und lese ihn gern weil ich selber einmal (während eines Praktikums) in St. Pauli gewohnt habe und den Kiez vermisse - jetzt wohne ich in einer nicht so stilsicheren Gegend und denke ständig an Umzug...
    Zum Thema: ich komme aus einer Kleinstadt und wir hatten immer eine blaue Tonne die regelmäßig geleert wurde. Alles problemlos.
    Hier musste ich nun (ich bin überzeugt etwas Gutes zu tun) meinen Mitbewohner zum Papiersammeln überreden. Wir sammeln in alten Kartons aus dem Supermarkt. Kleinigkeiten sammel ich zB erst in einer Müslipackung.
    Budni und Marktkauf Tüten hatte ich früher auch, aber die stellen sich immer mehr an und rücken nichts mehr raus.
    Gruß Sonne

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  16. In Marienthal hat die Stadtreinigung vor ein paar Wochen an jedes Haus neue Abfallbehälter mit blauen Deckeln gestellt (daher vielleicht auch "blaue Tonnen"). Das wundert mich erstmal nicht, auch wenn das Tonnensammelsurium für Hausmüll, Verpackungsmüll, Altpapier und - optional - Bioabfall inzwischen deutlich die Einfahrt zur Tiefgarage beschneidet, aber andererseits fühlt man sich ja doch recyclinghalber ganz weit vorne, wenn man um die stattliche Repräsentanz von geordneter Entsorgung in die Garage zirkelt.

    Was mich aber wundert: Wie schnell die Papiertonnen voll sind - bergeweise Papier aller Herkunft, und das in den biedersten Häusern.

    Hätt' ich nich' gedacht.

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  17. Herr Kommentator,
    ein gewisser Anteil an "Mülltourismus" dürfte vermutlich dabei sein. Bis zur Einrichtung eines umzäunten und abschließbaren Müllcontainerplatzes war hier morgens gegen 04:00 Uhr die Anlieferung von allem möglichen Papiermüll mit Kleintransporter zu verzeichnen. Massenweise Kartonagen, alles mögliche. Wohl auch ein wenig aus dem Bereich Fruchthallen/ Gemüseladen/ Restaurant. Weil ich einfach oft früh aufwache, habe ich es mehrfach mir bei einem Becher Tee angesehen. Immerhin wurde der Müll geordnet entsorgt, so etwa zwei Mal die Woche.
    Vielleicht ist das in anderen Stadtteilen ähnlich.

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  18. Ich habe diesen Öko-Terror noch nie mitgemacht und stets meinen gesamten Müll ungetrennt in einer Restmülltonne entsorgt. Habe aber auch keine Kinder, denen ich eine halbwegs intakte Umwelt hinterlassen müsste.
    Gruß aus Hamburg- Harburg!

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  19. olaf, selbstverständlich könnte ich anfangen zu basteln oder – wie Herr Brutalo vorschlägt – Plastik- in Papiertüten zu verwandeln, doch beides widerspricht meiner natürlichen Trägheit. Das Fertigprodukt von Budni: Das war's, daran habe ich mich gewöhnt. Punkt.

    hh michel, bei uns fallen nur Tageszeitungen und Broschüren an, die will kein Mensch mehr. Die zum Mitnehmen vor die Tür zu stellen, käme illegaler Müllentsorgung gleich.

    Ikea, verehrte Nicole, liegt in der Pampa, dort komme ich geradezu niemals hin. Kein guter Vorschlag, nein.

    Willkommen, liebe Sonne!

    Heinzer, GP: Sie machen's wahrscheinlich richtig. Carpe diem: Das steht auch auf einem meiner alten T-Shirts.

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  20. Herr Matt,
    der SPAR-Markt - sehr schön, daß Sie ihn auch noch immer so nennen, obwohl ja mittlerweile ein Edeka ´draus geworden ist ;o) - hat stets eine vorzügliche Kartonsammlung, die ich auch gerne für Einkäufe nutze, um Tütengeld und Plastikmüll zu sparen! Liegt ja sowieso um die Ecke der beiden Budnis.
    Diese Lösung bietet sogar eine Win-win-win-Situation; denn Sie könn(t)en Einkäufe ohne Unfallverluste auf der Paul-Roosen-Str. mit dem Fahrrad nach Hause bringen, immer ein platzsparendes, stabiles und ggf. sogar ansehnliches Sammelbehältnis in irgendeiner prädestinierten Ecke Ihrer Wohnung bereitstellen und der Tüte ähnlich bequemes Entsorgen damit genießen.
    Ansonsten wurden für unser kleines Haus mit ca. 9 Wohnungen in der Gilbertstr. gerade FÜNF dieser Papiertonnen von Recyclinghändlern aufgestellt - davon könnte ICH gut eine verschmerzen, weil gänzlich unnütz und unsympathisch ob des Profithintergrundes der Dinger und obendrein schätze ich das bewährte Straßenrandsammelprocedere doch sehr.
    Also: Bedienen Sie sich! Eignen sich auch hervorragend, um betrunkene, des Gehens nicht mehr mächtige Freaks abzutransportieren, wie hier jüngst eindrucksvoll bewiesen wurde ;-)
    Die Frage ist nur, ob das auch mit der Leerung (der papiergefüllten Tonne) funktionieren wird?!

    In der Hoffnung, Sie einer akzeptablen Papiermüllentsorgungszukunft und der Überwindung Ihres Ärgers über den Papiertütengeiz einen Schritt weiter gebracht haben zu können…
    herzlichst °illahya°

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  21. by the way: es gibt keine papiertüten mehr bei ikea. auch die schweden haben uns durchschaut...

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  22. Wieso hast du Budnikowsky bestohlen?

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