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09 August 2008
Für Edi: Das alte St. Pauli
Neulich feierte Deutschlands Blogpate Edi erneut hochverdient Geburtstag. Zwar hat es ihn zum lauthalsen Bedauern ganz St. Paulis vor einigen Monaten zurück in seine alte Allgäuer Heimat verschlagen, doch das mindert Edis Einfluss hier im Rotlichtviertel keineswegs, o nein.
Daher war jeder, dem je das schaurigschöne Vergnügen einer Audienz beim Paten zuteil geworden war, allerbestens beraten, ihm anlässlich seines Jubiläums ordnungsgemäß zu huldigen, und sei es aus der Ferne.
Auch ich hatte natürlich Tribut zu zollen, um mir nicht den Unwillen des noch immer über ein Netz bedingungslos ergebener Agenten herrschenden Erzkiezianers zuzuziehen. Und was lag näher, als ihn mit einem Geschenk an St. Pauli zu erinnern, jenen weltweit berühmten und berüchtigten Stadtteil, über dem er bis vor kurzem noch 14 Geschosse hoch thronte in der Fülle all seiner Macht und Güte?
Also erarbeitete ich eine Diaschau, die mithilfe patinöser Postkarten einen Blick ins alte, ferne St. Pauli erlaubt, in Zeiten also, als noch Kutschen über die Reeperbahn ruckelten und der Spielbudenplatz die beschauliche Bühne flanierender Herrschaften mit Stock und Hut war.
Auf diese Idee gebracht hatte mich ein weiterer Blogpate, dessen Domäne allerdings das südlichere Deutschland ist: Don Alphonso. Auch sein Clan war dereinst einmal hier, zwischen Boudoirs und Bordellen, tätig gewesen, was der Don mir mit historischen Fotos aus alten Kieztagen trefflich nachweisen konnte.
Das war der Startschuss. Und dann entstand sie, die Bilderschau aus alten Tagen, verziert mit einem fast ebenso alten Song des großen Gitarrenmeisters John Fahey.
Der Pate reagierte auf die Schau mit Lauten des Wohlgefallens – und machte mir ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte: Sofern ich die „Slideshow“, wie der stets auch über neuestes Vokabular verfügende Bloggrandseigneur mein Bilderbüchlein nannte, der Öffentlichkeit zugänglich machte, wolle er davon absehen, sein Agentennetz zu meinem Schaden einzusetzen.
Dem komme ich selbstverständlich mit der größen Freude nach: Hier ist es also, das alte St. Pauli.
PS: Man kann die Diaschau bildschirmfüllend abspielen, indem man unten rechts ins Eck klickt. Am besten erst den Verlaufsbalken zu Ende laufen lassen und dann die Abspieltaste drücken; dann ruckelt’s nicht.
(Blogolympiadencountdown: noch 18 Tage.)
Das habe ich aus irgendwelchen Gründen nicht mitbekommen, oh jeh.
AntwortenLöschenHerr Edi - auch von mir beste Glückwünsche in das Allgäu nach K.
Das andere muß ich mir mal irgendwann ansehen.
Schon jetzt ein Danke, Herr Matt.
Mich macht es traurig zu sehen, wie schön St.Pauli einmal war. Trotzdem danke für die Diashow.
AntwortenLöschenIch bin eine Kommentarbremse, eindeutig. Trotzdem herzlichen Dank!
AntwortenLöschenChapeau! Herr Matt.I
AntwortenLöschenIch erstarre langsam aber sicher in Erfurcht.
Es ist jeden Tag ein besonderes Vergnügen Ihrem Tagebuch zu stöbern!
St. Pauli hat auch heute seine Reize, herrunbekannt, nur andere.
AntwortenLöschenWahrscheinlich, Herr Opa, erstarren alle – wie Ralf – in Ehrfurcht vor Ihrem Lebenswerk. Völlig verständlich, wie ich finde.
Von wem ist die schöne Musik zur Diashow?
AntwortenLöschenManchmal hilft es, den Text eines Blogeintrags zu lesen. Das hier ist so ein Fall.
AntwortenLöschenAch Gottchen ...
AntwortenLöschenHerr Matt, Herr Anonym,
AntwortenLöschendie Lösung lautet natürlich: John Fahey (die Spitze mit Hans Rosenthal spare ich mir jetzt) - doch ein Rätsel bleibt:
Wie lautet der Titel ?
Und die Frage an den Musikjournalisten geht so: Hat er noch mehr "Schwerblasblues" gemacht ?
Erinnert mich etwas an Woody Allen und Bunk Project.
Der Song heißt „Texas and Pacific Blues“ und stammt von seinem 1972er Album „Of rivers and religion“. Und ja, Fahey hat auf unnachahmliche Weise Folk, Blues und Dixie vermischt, am schönsten auf seinem programmatisch betitelten Album „Old fashioned love“. Sein berühmtester Schüler wurde übrigens der Wundergitarrst Leo Kottke.
AntwortenLöschenDanke sehr, das ist schon sehr informativ für die weitere Spurensuche.
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