Habe gerade spontan eine großartige Methode erfunden, um kleine Käfer, die uneingeladen über den Schreibtisch krabbeln, an einen käfergemäßeren Ort zu befördern, nämlich nach draußen – und zwar ohne sie am Körper oder mich an der Seele Schaden nehmen zu lassen.
Die noch zu patentierende Methode geht so: Man reiße vom Klebezettelblock ein einzelnes Blatt ab, touchiere den Käferrücken mit der Klebefläche, hebe dann das Blatt an, gehe zum Balkon und schnippe etwa in Käferhöhe gegen die der Klebefläche gegenüberliegenden Seite, was das Insekt ruckartig vom Zettel löst und in anmutigem Parabelflug über die Brüstung segeln lässt.
Selbst wenn der verdutzte Käfer nun nicht mehr rechtzeitig die Flügel zur sicheren Rettung spreizen kann, so wird doch die ihm naturgesetzlich zugesicherte Wechselwirkung aus geringer Masse und viel Luftwiderstand seinen Sturz aufs Pflaster erträglich gestalten.
Alles gut also. Eine Win-win-Situation. Doch Achtung: Die Methode funktioniert nur bei Tieren mit stabilem Rückenpanzer!
(Aber nicht bei Schildkröten.)
Foto: Wikipedia
ich hatte gestern eine mördergrosse heuschrecke in der wohnung. waren bestimmt 6-7 cm. ich vermute, dass die als futtertier für ne echse oder vogelspinne vorgesehen war und flüchten konnte. jedenfalls glaube ich nicht, dass die talstrasse der natürliche lebensraum solcher bestien sein kann. meine freundin konnte das untier mit der alten methode becher plus postkarte (motiv andré trulsen) sicherstellen und auf den hof entlassen...
AntwortenLöschenDie Bechermethode ist bei größeren Tieren noch immer das Maß aller Dinge, das stimmt – vor allem, wenn das vorerst Letzte, was eine Heuschrecke sieht, Trullers breites Grinsen ist.
AntwortenLöschenWahrscheinlich haben Sie diesem Tier durch das chemiebehaftete Klebeblatt die Möglichkeit genommen, jemals wieder fliegen zu können.
AntwortenLöschenIn Nordbaden finden Heuschrecken stets wieder hinaus, manchmal dank der Bechertechnik, manchmal werden sie auch bereits leblos aufgefunden. Schnaken oder Wespen werden von mir mit Lust erledigt. Für die natürliche Spinnenzurückleitung in die Natur ist H. zuständig; diesem Treiben sehe ich gerne aus der Distanz zu.
Ich möchte nicht wieder abschweifen, aber haben Sie schon einmal Gartenschaben erlebt, die sich nach dem ersten Schlag totstellen, um sich wenige Minuten später fliegend und/oder laufend aus dem Staub zu machen?
Da ist wieder eine - ich muss auf die Jagd.
Die Totstelltechnik beherrscht übrigens auch manch ein Käfer virtuos.
AntwortenLöschenich habe den eindruck, die totstelltechnik haben sich käfer und schaben bei unseren politikern abgeschaut...
AntwortenLöschenDie meisten Politiker machens doch gerade umgekehrt.
AntwortenLöschenich bitte dabei zu bedenken, dass der am klebezettel klebende käfer extreme kräfte aushalten muss, wenn er mit einem schnick abgelöst wird. das werden nicht nur mehrere(käfer-)G sein, sondern es muss auch noch energie aufgewendet werden für das ablösen vom klebestreifen. ich fürchte, dass ein solcher käfer bestenfalls schwere kopfschmerzen zu beklagen hat. und ein torkelnder und benommener käfer ist eine leichte beute für amsel, fink und star - die wiederum ihre freude am fressen und schnüffeln der klebstoffreste haben dürften.
AntwortenLöschenIch kann mich nun wirklich nicht um alles kümmern, verehrter Einheitskanzler. Und ein bisschen Risiko muss ein Käfer schon gewärtigen, der sich in unsere Wohnung vorwagt.
AntwortenLöschenKick it like Mathias!
AntwortenLöschen(prima Idee mit dem post-it)