25 Mai 2008

Der rettende Pfosten

Eingangs der Annenstraße schickt sich ein gewichtiger Tourist in unkleidsamen Shorts an, mir hirnlos vors Rad zu stolpern.

Ohne Blickkontakt nimmt er Kurs auf die Straße. Das tut er auf eine verblüffend behende Weise, die keinesfalls korrespondieren will mit seiner ausgesprochenen Körperfülle – und vor allem nicht mit dem gewaltigen Rollkoffer, der kregel hinter dem Mann her hoppelt.

Nur noch ein wagemutiges Ausweichmanöver kann es jetzt verhindern, dass ich in unmittelbarer Zukunft (also in rund einer Sekunde) die gallertartige Masse dieses Touristenkörpers tief eindellen werde, mit ungewissen Folgen auch für mich und mein Rad.

Doch genau in dieser entscheidenden Sekunde bleibt er mit seinem Trolley an einem Pfosten hängen. Sein massiger Körper wird abrupt zurückgerissen, ich husche haarscharf vorbei.


A
uch der Rest des Tages bleibt recht ereignislos.

6 Kommentare:

  1. Kein Foto. so gar keins?

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  2. Mir scheint, daß dem "Pfosten" (nach zehnmaligem lauten Lesen dieses Wortes erscheint es mir im übrigen ziemlich seltsam, dieses Wort) zu unrecht die Qualität eines Schimpfwortes beigemessen wird (ich meine "Vollpfosten" und andere Varianten).
    Ein Pfosten hat Ihnen womöglich das Leben gerettet.
    Könnte man mit mehr Pfosten Menschenleben retten ?
    Z. B. Pfosten auf der Autobahn ?

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  3. das kein foto sondern ne grafik.....GRINS

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  4. Sie sind aber heute spitzfindig aufgelegt, was?

    Olaf, Ihr Vorschlag hat etwas für sich. Pfosten auf der Autobahn führten zweifellos zu einer massiven Geschwindigkeitsreduktion, und das wäre positiv für die Unfallstatistik. Sie können ja schon mal anfangen mit Reinrammen.

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  5. Das wäre eher ein Konzept zur Verkehrsberuhigung und Vollbeschäftigung, was allerdings den Spaß am Autofahren und -stehen erheblich einschränken würde. Das geht in diesem Land wohl nicht wirklich.
    Manchmal bin auch etwas froh, denn sonst wären all diese Leute nicht im Stau, sondern in der U-Bahn etc. unterwegs. Das Gedränge wäre mir dann doch zu groß.
    Ja, das klingt etwas egoistisch. Grins.

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