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03 März 2008
Wenn Träume wahr werden
Seit Ende der 80er plädiere ich in regelmäßgen Abständen für die Vergesellschaftung von Schirmen und Fahrrädern. Auch in diesem Blog kam das schon vor.
Eine Volksbewegung entstand daraus nicht. Von Zeit zu Zeit wurde mir zwar immer mal wieder mein Fahrrad geklaut. Doch irgendwie ist das nicht dasselbe. Ohne gesetzliche Vergesellschaftungsgrundlage, die es mir legal ermöglichte, ersatzweise ein x-beliebiges Fahrrad einem x-beliebigen Fahrradständer zu entnehmen, funktioniert die Idee einfach nicht.
Immerhin scheint sich bei Schirmen endlich was zu tun. Ein Indiz dafür ist die abgebildete Box, die ich in den Zeisehallen entdeckte. Ein bewegender Anblick für mich. Denn ich spürte: Eine große Idee wird endlich wahr. Sie setzt sich immer durch, auch wenn es bisweilen etwas länger dauert, und selbst wenn ich sie hatte.
Zeichnete nicht schon Leonardo da Vinci Fluggeräte, und Jahrhunderte später kam Airbus? So ähnlich fühlte ich mich beim Anblick dieser Kiste mit sozialisierten Regenschirmen. Fast war ich geneigt, einen Edding zu zücken und versonnen lächelnd „Copyright by Matt“ draufzuschreiben, doch ich hatte keinen dabei.
In der Kiste lagen sogar mehrere Schirme. Wäre es am Regnen und ich nicht mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, hätte ich ein Exemplar an mich genommen – nicht zuletzt, um mir und meiner großen Vision aus den 80ern zu schmeicheln. Doch es regnete nicht, ich radelte schirmlos nach Hause. Und das Rad kettete ich diebstahlerschwerend am Lampenmast an.
Denn die Welt ist noch nicht so weit. Zumindest nicht bei Fahrrädern.
Hätte ich das Sagen im Auswärtigen Amt, ich böte Ihnen den Testmarkt "China" für Ihre Fahrradvision an. Gerade jetzt im Sommer zur Olympiade stehen dort sich immer noch viele Fahrräder herum, die vielleicht vergebens auf die Rückkehr ihres Besitzer oder der Besitzerin warten.
AntwortenLöschenUnd was für ein riesiger „Markt“! Da wird mir ganz schwindelig.
AntwortenLöschenUnd was sagt uns das?
AntwortenLöschenMan soll an seinen Visionen immer festhalten. Auch an der von einer Welt, in der man sich gegenseitig die Fahrräder leiht und nicht etwa klaut.
Meine Vision: Kiezmarmelade aus Früchten aus dem Bloggarten.
Geniale Idee
AntwortenLöschenAnna, auch Ihre Vision sollte bald in Erfüllung gehen. Ich hoffe, ich bekomme ein Glas ab.
AntwortenLöschenKomme gerade aus Paris, wo man eine (leicht bürokratisierte) Version Deiner Idee bereits in beeindruckender Weise umgesetzt hat. (http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradverleih#Paris)
AntwortenLöschenIst zwar nicht gänzlich kostenlos aber dafür sieht man wirklich an jeder Ecke eines der über 20.000 Räder, von denen jedes im Schnitt 6 mal täglich benutzt wird...
Eine wunderbare Sache, jedoch nicht ganz billig. Doch Schwund und Reparaturen wollen ja finanziert werden. Würde ich mir für Hamburg auch wünschen.
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