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01 Januar 2008
Die gemütlichsten Ecken auf St. Pauli (1)
Peder sagt, er sei Däne. Außerdem ist er mit Sicherheit: einsam.
Sein Kontaktzettel an einer Straßenlaterne an der Reeperbahn ist zerzaust von der Nacht, verheert von Silvester. „Peder er is Däne“, steht darauf, genauso wie „deutsch vohne“, was möglicherweise einen Hinweis liefern soll auf seinen derzeitigem Aufenthaltsort.
„Vünsche Mänlichen Freund bis 35“, barmt Peder und dass er „mit Ihnen alles teilen“ möchte. Rührend flattern seine Zettelfetzen im Januarwind, aber die Telefonnummer ist gut lesbar.
Eine osteuropäische Matrone trägt Plastiktüten vorbei und schaut sich den Müll der letzten Nacht an. Ihr Kind trottet hinterher; ein gelehriger kleiner Schüler, schon mit ausgebildet wachem Blick für die Unterschiede zwischen wertvoll und -los.
In der Talstraße liegen Weißbrotbrocken auf dem Asphalt, und keine einzige Taube kümmert sich darum. Auch die Vögel haben Kater.
In einer kleinen Einfahrt entdecke ich eine der gemütlichsten Ecken (auch olfaktorisch), die ich je auf St. Pauli vorfand. Noch während ich sie fotografiere, reift der Gedanke, eine entsprechende Fotoserie zu starten.
Hier ist sie, die Folge 1.
sieht doch ganz gemütlich aus, so, wenn man alles hinter sich gelassen hat und auch keine menschen mehr mit nachnamen kennt...
AntwortenLöschenUnter diesen Umständen möglicherweise, ja.
AntwortenLöschenHeimweh zieht herauf.
AntwortenLöschenEine Serie mit Zukunft
AntwortenLöschenWeißbrotbrocken? Da hat wohl jemand »Brot statt Böller« missverstanden.
AntwortenLöschenAnsonsten ist doch Pauli eine einzige üble Ecke, insofern hast du bereits eine beeindruckende Serie zusammengeknippst.
"eine Fotoserie zu starten mit den übelsten Ecken auf St. Pauli."
AntwortenLöschenDa würd ich glatt mitgehen, die Reeperbahn steht eh noch auf der Wunschliste für 2008....
Sehr schöne Idee, diese Serie. Hier eine weitere Empfehlung:
AntwortenLöschenBalduinstr. Ecke Bernhard-Nocht-Str.
Trau Dich nach Süd :)
jetzt haste was gestartet. die Neugier. Sieh zu wie Du uns befriedigst.
AntwortenLöschenIn Aachen würde so was ja unter "Unser Dorf soll schöner werden - Erster Preis" laufen...
AntwortenLöschenIhr Heimweh, Herr Opa, nach Urinodeur und blätterndem Putz kann ich nur zu gut verstehen. Kempten ist einfach zu antiseptisch, nicht?
AntwortenLöschenLeGunn, der Kniff liegt in der Steigerung: „übelste“ Ecken. Außerdem stimmt Ihre Aussage so auch wieder nicht. St. Pauli hat auch sehr, sehr hübsche Ecken. Wenn ich länger nachdenke, fallen sie mir bestimmt auch ein.
Tilla, wenn Sie ein gültiges Visum präsentieren können, ist das alles kein Problem.
Danke, A., für den Tipp. Suche ich demnächst mal auf. Brauche ich Pfefferspray?
dein_koenig, fürs Befriedigen sind hier auf dem Kiez andere Leute zuständig …
Nach Ihrer Transferleistung, Frollein Nuehm, kann ich mir nun lebhaft Aachen vorstellen, ohne je dort gewesen zu sein. Jetzt brauche ich auch nicht mehr hinzufahren. So sparen Sie mir Kosten – toll!
Nach dem Zustand der Wand zu urteilen, ist es wahrscheinlich eine Ecke, die häufiger als Pissoir missbraucht wird.
AntwortenLöschenIch stelle mir vor: Jemand benutzt den Gasofen an einem kalten Wintermorgen, der aufgrund des Rohres hinter der Mauer zu vermuten ist und jemand anderes uriniert direkt darauf. Das gäbe ein gemütlichen zischen und schnaufen und ein herrlicher Nebel steigt auf und zieht sachte über St. Pauli hinweg.