Ewig nicht mehr genutzte Badezimmer im elterlichen Haus bergen manch seltsamen Fund. Zumindest wenn man ewig nicht mehr genutzte Wandschränkchen öffnet.
Unvorbereitet stieß ich so auf eine Gugelhupfplatte mit Haube. Auch ein „Schokoladen-Fondue Schleckermäulchen“ (für vier bis sechs Erwachsene) geriet mir ins Blickfeld. Fasziniert betrachtete ich zudem ein Töpfchen mit der hochmerkwürdigen Inhaltsangabe „Beinwurzsalbe“. Und dann war da auch noch das „Universal-Anti-Beschlagmittel“ VAPEX.
Dessen Herstellerfirma sitzt laut Aufschrift in einer Stadt mit vierstelliger Postleitzahl – das nur zur Verdeutlichung, wie lange dieses Wandschränkchen bereits die bittere Last des Linksliegengelassenwerdens schultern muss.
Das Antibeschlagmittel jedenfalls hat – sofern es überhaupt noch über eine auftragbare Konsistenz verfügt (was ich NICHT überprüft habe!) – inzwischen wohl eher zementierende Grundeigenschaften.
Am vermutlich prähistorischsten aber war ein braunes Fläschchen mit einem Rest essigsaurer Tonerde. Die ausgebende Apotheke hatte ebenfalls ihre Adresse draufgedruckt und gab einen Landkreis an, der unter diesem Namen seit der hessischen Gebietsreform nicht mehr existiert. Und die war 1976.
Von den ganzen Sachen habe ich übrigens nichts weggeworfen, nicht mal die Beinwurzsalbe. Ohne Einzelfallprüfung gemeinsam mit den rechtmäßigen Eigentümern wäre das unethisch gewesen. Oder doch eher verantwortungsvoll?
Eine Gewissensfrage, die ich vor der Rückreise nach Hamburg nicht mehr zufriedenstellend beantworten konnte. Doch sie läuft ja nicht weg, diese Frage.
Garantiert nicht.
Du hättest mal in den Gewürzschrank oder das Fach für Gewürze schauen sollen. Das Vergnügen hab ich mir mal gemacht und konnte 80% der vorhandenen und angefangen Tüten, Gewürzmischungen und und und wegen Ablauf des Haltbarkeitsdatum um mehr als ein Jahrzehnt aussortieren. Mein Favorit dabei war irgendein Gewürzkram (Maggi oder Knorr) der so alt war, dass Kein Haltbarkeitsdatum draufgedruckt war.
AntwortenLöschenIch habe immer Lackfarbe bewundert, die über 15 Jahre in der geschlossenen Metalldose - noch zu einem Drittel voll - zum trockenen Farbblock geschrumpft ist.
AntwortenLöschenWie zum Teufel haben es die Lösungsmittelmoleküle geschafft, da herauszukommen ? Und warum bleiben sie nicht einfach dort, wo sie sind ?
dein_koenig, das Gewürzfach nehme ich mir beim nächsten Versuch vor. Klingt außerordentlich spannend!
AntwortenLöschenOlaf, so etwas frage ich mich auch immer bei alten Lagerweinen. Wie kommt die Flüssigkeit durch Korken und Plastiksiegel? Es ist eine fremde und seltsame Welt.