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10 November 2007
Nur keine Hemmungen
Tagtäglich verschlägt es mich berufsbedingt in die Zeisehallen, und ebenso oft streift mein Blick ein Gitterkonstrukt, welches hier als schwarzes Brett fungiert.
Die an dünnen Metallstreben befestigten Aushänge flattern und fleddern schon nach kurzer Zeit zerzaust vor sich hin. Es sei denn, sie sind ganz frisch, wie der abgebildete. Ein wirklich erstaunlicher Aushang. Sowohl sein Zielpublikum als auch die dahinter sich verbergende Lehre sind mir zwar völlig schleierhaft. Dennoch begann ich innerlich zu juchzen und zu jauchzen, und alles nur wegen des Textes zum Tryptichon.
Kein einziger Deppenbindestrich, trotz der prachtvoll entwickelten Komposita! Wo findet man das heutzutage noch? Ich erwog, meine Begeisterung in eine spontane Schüttelanwendung münden zu lassen, merkte aber, dass dies mit Hilfe einer Enthemmungsmusikrassel erheblich einfacher zu bewerkstelligen wäre. Doch ich hatte zufällig keine zur Hand.
Und der Obdachlose mit dem hygienisch bedenklichen Dreijahresbart, der immer hinterm Gitterzaun sitzt und mich täglich fragt, ob er mich malen dürfe, hatte nicht einmal ein geeignetes Ansprechpartnergesicht zu bieten. Im Gegenteil.
Noch Stunden danach beschäftigte mich der Zettel. Welche speziellen Hemmungen soll die Enthemmungsmusikrassel nach dem Willen des Zettelaufhängers überhaupt lösen? Eine Frage, die mich einfach nicht mehr loslässt.
Die Malermodellstehhemmung.
AntwortenLöschenSie denken natürlich wieder an das Harmloseste, Sie Gutmensch!
AntwortenLöschenGenau, ich dachte an ein Frontaktportrait.
AntwortenLöschenMuss ich dringend haben! Gibt es eine Bezugsquelle?
AntwortenLöschenBestimmt! Ich schau am Montag mal nach. Aber für Risiken und Nebenwirkungen Ihrer Enthemmung übernehme ich keine Verantwortung.
AntwortenLöschenGenauso sehe ich auf meinem Führerscheinfoto aus.. Ist das jetzt gut oder schlecht?
AntwortenLöschenDie Wahrheit ist nie gut oder schlecht. Sie ist, wie sie ist.
AntwortenLöschenDann zeigt doch mal eure Führerscheinfotos, wir wollen auch lachen.
AntwortenLöschenIch glaub diese "Apparaturen" sollen was mit dem Tourette-Syndrom zu tun haben. Da ich dieser Materie jedoch nicht mächtig bin, habe ich keine Ahnung, was das Schütteln einer derartigen Musik-Rassel tatsächlich bewirken soll. Vielleicht eine Minderung von Ticks? Sehr schwer was darüber im Netz zu finden.
AntwortenLöschenEine Kollegin von mir (ich werde nie verraten, wer) hat - als sie das Bild gesehen hat - sofort gelacht und gefragt, ob da Batterien drin wären.
AntwortenLöschenNa ja. Auch eine Assoziation.