Es ist stockdunkel im Schmidt’s Tivoli, die Vorstellung beginnt. Als es noch ein bisschen heller war, sah man an der Rückseite der Bühne schwarze Vorhänge. Jetzt flammt ein einzelner Spot auf, und er tritt herein: Nikolai Kinski, Sohn des großen Klaus.
Er trägt Schwarz, vom Haar übers Hemd bis zu den Hosen und Schuhen. Trotz des Spots hat sich also an der gefühlten Finsternis kaum etwas geändert. Nikolai rezitiert Verse seines Vaters, und ich will den üblichen kleinen Erinnerungsfilm anfertigen. Doch sofort eilt aus dem Off eine Theaterangestellte herbei und sagt: „Das ist nicht erlaubt!“
Ja, ja, na gut, mache ich. Kaum ist sie weg, plane ich den nächstkleineren Coup. Ein Foto, das ist von nun an mein Ziel. Heimlich und im, wie gesagt, Stockdunkeln hantiere ich am Gerät herum, versuche es schussfertig zu machen.
Wesentlich dafür ist natürlich das Ausschalten des Blitzlichts. Schließlich ist es duster und das Fotografieren verboten; es wäre sehr unklug, diese Vorsichtsmaßnahme nicht zu ergreifen. Also stelle ich den Blitz aus.
Zumindest versuche ich es. Denn dabei gerate ich Volltrottel versehentlich auf den Auslöser – und ein Blitz von einer Stärke, die ich meiner kleinen, tapferen Digicam niemals zugetraut hätte, erhellt für Sekundenbruchteile das Tivoli.
Ich habe mein Knie fotografiert. Es ist oben zu sehen.
Natürlich schießt auch sofort wieder die Angestellte herbei, droht mir flüsternd mit Konfiskation der Kamera und setzt sich neben mich auf den Boden. Sie traut mir nicht mehr, und das zu recht. Dabei bin ich inzwischen nervlich ebenso zerrüttet wie von jedem illegalen Gedanken geheilt, aber so was von.
Später versuche ich Kinski beim Signieren zu fotografieren, doch das Foto wird unscharf und patinös, als stammte es aus den 30ern. Ich hätte blitzen sollen.
Und ich wollte gerade die Frage ansetzen, welcher Planet das obere Foto sein soll und was das mit dem unteren Foto zu tun hat. Aber da ich lesen kann, erübrigt sich die Frage.
AntwortenLöschenFür ein Foto aus den 30ern ist der Herr etwas zu leger angezogen. Er sieht eher aus, wie in den 30ern als aus den 30ern.
armer matt!
AntwortenLöschennaja irgendwann wirst du erkennen, daß die erinnerungen im kopf sind und nicht im bild(bewegt oder stehend).
und mitnehmen kann man den ganzen kram auch höchstens bis ins loch zum mitverottenlassen. ;)
blondyonly
'tschuldijung, es heißt natürlich: mitverrottenlassen - 3 doppelte konsonanten - wow ;)
AntwortenLöschenblondyonly
Wow. Das untere Bild könnte auch in einer Ausstellung hängen. Wenn Sie eine andere Geschichte dazu erzählt hätten, wäre das eindeutig hohe Kunst.
AntwortenLöschenSo ähnlich entstand das Lied vom "sexy knee" des K.H. Rummenigge.
AntwortenLöschenUrspr. Fassung:
http://wma1.phononet.de/mline/d2/760/400/ZLOPXYBECAGHLZAXKMGRWEYHBLCZ.wma
Ich finde das Foto einfach nur klasse. Und mit der Story dazu noch mehr! ;)
AntwortenLöschenDas Foto ist top, matthias.
AntwortenLöschenDas gehört für ein Heidengeld verkauft!
(Du musst dnan nur diesen Text löschen).
Das Foto ist doch von der Mondlandung! Und der Beweis, dass die Amis wirklich da waren.
AntwortenLöschenDouze points!
Aha! Die feine Frau Anna hat also doch Internetzugang! Ich wusste es!
AntwortenLöschenDies ist eine unter Verwendung neuester Technologie erstellte Kommnentar-Sms:
AntwortenLöschenHa! Falsch. Dies ist eine Sms.
Hier gibt es kein Internet, wie oft muss ich das denn noch sagen?
:D
Neueste Technologie inclusive alter Rechtschreibfehler:
AntwortenLöschen-n
Sie meinen wahrscheinlich „inklusive“, nicht wahr?
AntwortenLöschenDen Rest verbuche ich unter „unzureichende Verschleierung der Realität“.
Ääääh, ja.
AntwortenLöschen:-)
Hm, war aber ein guter Versuch, oder?
Ehrlich gesagt: Nein.
AntwortenLöschenSehen Sie, Ihr Bild findet Zustimmung. Andere arbeiten an so etwas mehrere Jahre. Ich hätte gern eine Einladung, wenn es in einer Ausstellung hängt. Und ich hätte gern mal Ihr Knie bei Tageslicht gesehen, ich meine, das da oben ist Ihr Kniiieee?
AntwortenLöschenDas nehme ich zumindest an, einige Indizien sprechen dafür. Allerdings war ich stark verwirrt durch die Plötzlichkeit des Blitzes und die unmittelbar aufflammende Erkenntis der unangenehmen Konsequenzen, so dass es sich durchaus auch um meinen Oberschenkel oder so etwas handeln könnte. Vielleicht werden wir es nie erfahren.
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