Wozu braucht man eigentlich Werbeagenturen? Gewöhnlich brechen die sich doch nur gewaltig einen ab – und dann versteht das Volk ihre raffitückische Pidginprosa trotzdem nicht.
Nein, nein, diese ganzen verkopften „Come in and find out“-Sprücheverpfuscher könnten was lernen hier im burschikosen St. Pauli.
Genauer gesagt in der Hein-Hoyer-Straße, wo unser kleiner Kiezfischladen zeigt, wie man Botschaften auf ihren Kern verdichtet: „Muscheln“.
Nicht mal „frische Muscheln“.
Nicht mal die Sorte, und erst recht kein Ausrufezeichen. Als einzige Extravaganz leistet sich dieser verführerische Slogan zwei Unterstriche, und fertig. Muscheln.
Ich liebe es.
Miesmuscheln? Jacobsmuscheln? Vongole? Oder Kuschelmuscheln?
AntwortenLöschenSchade, dass Du das Angebot nicht genauer in Augenschein genommen hast ;-).
Wahrscheinlich ist das eh kein Angebot, sondern eine Aufforderung. Zum Muscheln halt. Werbeagenturen, lieber Herrr Wagner, braucht man übrigens dann, wenn man nicht der einzige ist, der Muscheln in der Straße feilbietet.
AntwortenLöschenWobei auch das nicht ganz stimmt. Ich finde leider das Foto in meinem komoischen Blog nicht wieder. Aber da gab es eine Tafel vor einem Imbiss auf der stand einfach: "Die besten Pommes der Insel." Was will man da noch sagen?
Der Laden erreicht doch so viel mehr Aufmerksamkeit. Angenommen, da stünde "Jacobsbuscheln" und der Laufkunde (so muss man ihn in dem Fall wohl nennen) ist auf Miesmuscheln fixiert, dann läuft er vorbei. So steht da Muscheln, der Laufkunde denkt, vielleicht haben die ja auch Miesmuscheln geht rein, fragt nach Miesmuscheln, die haben aber vielleicht gar keine Miesmuscheln, aber die Chance, dass er trotzdem was kauft, ist somit viel größer. Werbung soll Aufmerksamkeit erzeugen und das tut sie in dem Fall. Und kostet nicht mehr als ein DINA4 Blatt und etwas Filzstift.
AntwortenLöschenStefan, deshalb liebe ich diese Werbung ja so.
AntwortenLöschenramses101: die besten Pommes der Insel?
AntwortenLöschendas ist ja wie auf der Reeperbahn: der beste Döner von St. Pauli. :-)