„Hometaping is killing music“ stand früher immer auf Platteninnenhüllen. Wäre das wahr, hätte ich mindestens die halbe Popgeschichte auf dem Gewissen. Denn ich kompiliere manisch private Sampler, und das schon ungefähr so lange ich Ohren habe.
Trotzdem fühle ich mich nicht als Serienkiller, wie oben zitierter Spruch mir weismachen will, sondern eher als Missionar. Meine Sampler, soviel glaube ich behaupten zu dürfen, generierten mehr Plattenkäufe als sie verhinderten. Sehr viel mehr.
„Hometaping is saving music“, sage ich daher gut fundiert, und ich würde mich auf den Küchentisch des Phonoverbandschefs stellen und diese These verteidigen. Warum ich das alles erzähle? Weil mich das lesenswerte Webmagazin mindestens haltbar um einen Beitrag zum Thema „Verspielt“ bat, was mir ausgesprochen schmeichelte; aber natürlich fiel mir Einbahnstraßendenker nix anderes ein, als über meine reichlich infantile Kompiliererei zu schreiben.
Der Text ist jetzt online, er heißt „Tape as tape can“ und würde, wie ich gestehen muss, ebensogut zu den Themenkomplexen „Süchtig“, „Bescheuert“, „Zeitverschwendung“, „Nutzlose Hingabe“ oder „Leidenschaftliche Liebe“ passen.
Wie auch immer: Ich wäre beglückt, wenn ihr dort einmal vorbeischauen würdet. Kommmentare, hier wie dort, sind natürlich willkommen. Übrigens gehört auch, wie jeden Monat, die wunderbare Lyssa zu den Autorinnen der aktuellen Ausgabe – das Killerargument fürs sofortige Vorbeisurfen.
3 (wahrscheinliche) Songs von meinen allerallerersten Sampler von ca. 1972
1. „Jeepster“ von T. Rex
2. „Annabell ach Annabell“ von Reinhard Mey
3. „Am Tag, als Conny Kramer starb“ von Juliane Werding