Ms. Columbo moniert eine entscheidende Lücke im gestrigen Beitrag: „Eva Sibylle Haule-Frimpong – wie konntest du die vergessen?“ Ja, kaum zu fassen.
Heute bei Spar entdeckte ich lecker aussehende israelische Cherry-Tomaten, und ich entschied mich ausnahmsweise gegen die gemeinhin bevorzugten aus dem Hamburger Speckgürtel. Immerhin hat Sharon den Gaza-Streifen geräumt; das muss ja auch mal honoriert werden.
Nur wenige Meter weiter sehe ich plötzlich etwas für die Jahreszeit schier Surrealistisches: frische Erdbeeren. Noch während ich mich innerlich angewidert über die Perversionen der Globalisierung, die Dekadenz unserer Rundumversorgungsmentalität und das grundsätzlich Falsche am Import nichtsaisonaler Früchte echauffiere, fällt mir das auf der Packung ausgewiesene Herkunftsland ins Auge: Palästina.
Genau: Palästina. Und die Tomaten aus Israel. Jetzt sach du was.
Kurz: Ich konnte nicht anders, ich musste ein Päckchen kaufen. Schon aus Fairness.
Auf dem Heiliggeistfeld gibt es zurzeit in einem noch mal derbe runtergekühlten Zelt eine Ausstellung mit Eisskulpturen. Leider stellt deren Kitschgehalt (Meerjungfrauen, Nager auf Rutschbahnen, Architektur wie vom bayerischen Gagakönig Ludwig ausgedacht) das handwerkliche Geschick der Skulpteure weit in den Schatten. Aber manches ist recht ansehnlich illuminiert.
Abends erfuhr ich übrigens hier, dass pro Kilo palästinensischer Erdbeeren ein Liter Kerosin verbraucht wird. Für mein Pfund also ein halber Liter. Aber dafür fliege ich nie, was wiederum Kerosin spart, tonnenweise. Zudem haben auch israelische Tomaten einiges auf dem Kerosinkerbholz. Und man kann – verdammt noch mal – eh kein richtiges Leben im falschen leben. Oder doch …?
Große Musik, die heute durch den iPod floss: „Losing my religion“ von MakroSoft, „Handsome Molly“ von Bill Morrissey und „Crime“ von Stina Nordenstam.
Das ungleiche Liftduell
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