20 Juni 2017

Die gemütlichsten Ecken von Hamburg (118)






Während im Rest der Welt der Hype um die fotoverfremdende Prisma-App längst wieder abgeflaut ist, nutze ich sie weiter täglich – immer in der Mittagspause, die ich auf einer Bank an der Außenalster verbringe, im Angesicht von Wolken, Himmel, Seglern, Dampfschiffen und Picknickern.

Quod erat demonstrandum.




19 Juni 2017

Willkommen in der Hölle


Wäre ich gerade auf Twitter unterwegs statt hier im Blog, würde ich sagen: Ich brauche Followerpower. 

Vielleicht weiß ja jemand von Ihnen Bescheid. Es geht um ein neues Objekt auf dem Dach gegenüber, also auf einem Haus an der Reeperbahn, das von uns aus – der Rückseite der Reeperbahn – seit Kurzem zu sehen ist.

Die beiden großen Antennen dort drüben gibt es schon eine Weile, doch das Teil, das am Ende des Auslegers rechts promeniert (auf dem folgenden Bild zweimal vergrößert zu sehen), scheint mir neu. 


Was ist das bloß – eine Kamera? (Und wenn ja: Was nimmt sie auf? Und darf sie das überhaupt? Immerhin wurde die Kameraüberwachung auf dem Kiez vor einigen Jahren wg. nachgewiesener Illegalität wieder aufgehoben.) 

Oder ist es ein Strahler? (Und wenn ja: Was strahlt er an? Und warum haben wir dann das Objekt bisher noch nie beim Emittieren von Licht ertappt?)

Oder handelt es sich eventuell um ein unverzichtbares Accessoire des Antennenduos, ohne das unser LTE nicht mehr funktionieren würde?

Und warum hat es sich auf der Unterseite verfärbt, obwohl ich es innerhalb von wenigen Sekunden zweimal aus identischer Position fotografiert habe?

Fragen über Fragen, welche ich die Observierer, Ingenieure, Telekommunikationstechniker und Verschwörungstheoretiker unter Ihnen zu beantworten bitte. Eine plausible Erklärung trüge zur Beruhigung der Lage hier auf der Rückseite der Reeperbahn nicht unwesentlich bei, denn man wird ja schon ein bisschen paranoid, je näher der G20-Gipfel rückt.

Gestern etwa sah ich im SPIEGEL die Route der vielversprechend betitelten Auftaktdemo „Welcome to Hell“, die bereits für den 6. Juli, also den Tag vorm Start des Gipfels, anberaumt ist. Sie führt Richtung Westen über die Reeperbahn, biegt in die Detlev-Bremer-Straße ein und nimmt dann den Weg zurück nach Osten über die Simon-von-Utrecht-Straße.

Man könnte auch sagen: Die „Welcome to Hell“-Demo hat uns im Schwitzkasten. Hier in der Seilerstraße sind wir im Zentrum der Hölle. 

Ja, es sind wirklich nur noch gut zwei Wochen, dann kommt Donald Trump nach Hamburg. Mit erhobener Faust muss ich ihm deshalb hiermit den Sparks-Song „This town ain’t big enough for both of us“ entgegenschmettern. Und um aus dieser Erkenntnis auch eine vollinhaltlich korrekte Handlungsoption abzuleiten … – verlassen wir am G20-Wochenende die Stadt. Und fliehen nach Wolfsburg.

Wer das jetzt hasenfüßig findet, sollte eins bedenken: Trump hat etwas, was wir genau so wenig haben wie die Sparks: Atombomben.

Theorien über das Objekt da drüben bitte in den Kommentaren.


12 Juni 2017

Autos sind wie Menschen – und umgekehrt


Wie geneigte Follower dieses Blogs vielleicht noch wissen, verewigte ich hier Anfang des Jahres einen goldenen Mercedes-Benz-Oldtimer, der in der Seilerstraße parkend renommierte. 

Heute indes wurde die güldne Erinnerung daran von einem historischen VW-Käfer geradezu pulverisiert. Das Pendant zum prunkvollen Benz mühte sich redlich um eine Spitzenplatz am anderen Ende der ästhetischen Skala. Denn das, was ihn im Wesentlichen noch zusammenhielt, waren Sticker und Rost. 

Rollte mir demnächst auch noch ein flunderhafter Ludenlamborghini vor die Linse, wären die Extrempunkte des Kiezkarrenspektrums weitgehend komplett. Und irgendwie bilden sie auch eine verblüffend treffsichere Allegorie für die Menschen, die hier wohnen. 

Sie dürfen jetzt entscheiden, mit welchem Modell der Blogbetreiber am ehesten zu vergleichen wäre. Um eine wissenschaftlich fundierte Entscheidung zu treffen, müssen Sie zuvor natürlich erstmal alle Einträge lesen. 

Alle 2736.


07 Juni 2017

Pareidolie (119–122)



Das Baumgesicht links oben erinnert mich an ein wenig an den späten (also aktuellen) Helmut Kohl, während der Espressosmiley darunter mir (mal wieder) entgegenlächelt wie mein eigener Avatar.

Die beiden Pareidolien oben entstanden in Görlitz, die unteren zu Hause auf St. Pauli. Sie sind eben überall – und wer weiß das besser als die Pareidolie-Tante.


05 Juni 2017

Der Hosenflop

Pfingstflohmarkt auf dem Spielbudenplatz (Archivfoto). An einem Stand eine interessante Chinohose in Beige und meiner Größe. 

Wie viel soll sie kosten? Der Händler sagt fünf, ich sage drei, er sagt ja. Ich nehme die Hose, gehe über die Reeperbahn nach Hause, probiere sie an. 

Der Spiegel sagt: zu weit, zu groß und unten zu viel Schlag. Also wieder eingerollt das Teil, rüber zur Budapester Straße und hinein mit ihm in den Altkleidercontainer.

Das hätte sich diese Chinohose heute früh, als sie auf dem Flohmarkttisch drapiert wurde, wahrscheinlich nicht träumen lassen: dass da jemand kommt, sie für drei Euro auslöst und sofort entsorgt.

Der Jemand aber auch nicht.



03 Juni 2017

Die gemütlichsten Ecken von Hamburg (117)


Manch ein Segler auf der Außenalster achtet nicht nur aufs akkurate Navigieren, sondern auch darauf, dass sein Tuch farblich mit Teilen der Uferbotanik harmoniert. 

Lobenswert.