26 Februar 2016

Das Pümpelproblem

Ich habe unseren Pümpel geschrottet. Während des verdächtig folgenlosen Intensivgebrauchs am Badewannenabfluss bemerkte ich einen langen Riss im Gummi. Der Pümpel war nach jahrelanger klagloser Benutzung anscheinend einer spontanen Dysfunktionalität anheimgefallen. Ein neuer musste her.

Noch während ich suchend durch die Budni-Filiale in der Rindermarkthalle streifte, kam mir der innerlich bereits zurechtgelegte Satz „Entschuldigen Sie, wo finde ich die Pümpel?“, mit dem ich in Bälde eine der hinreichend vertretenen Verkäuferinnen zu behelligen trachtete, irgendwie anzüglich vor.

Vielleicht kannte sie das Wort gar nicht und dächte wer weiß was. Vielleicht würde ich mir dann mit Umschreibungen helfen müssen – zum Beispiel einer Formulierung wie „Ich suche einen manuellmechanischen Abflussreiniger auf Druckluftbasis“. Die Gefahr bestünde dabei natürlich, für wunderlich gehalten zu werden. Aber ich brauchte nun mal einen Ersatzpümpel!

Und plötzlich stand ich so zufällig wie innerlich erleichtert vor einem Pümpeltrio. Es erfreute sich der Nachbarschaft friedlich vor sich hin dösender Klobürsten. Diese waren auch ordnungsgemäß als Klobürsten deklariert, doch was stand wohl auf dem Schild zum Pümpel, etwa „Pümpel“?

Ich beugte mich hinab und las: „Pumpfix Saugglocke mit Holzstiel“. Ein frisch erworbenes Wissen, das ich an dieser Stelle gerne mit Ihnen und der Welt teilen möchte.

Andererseits weiß ich noch immer nicht, ob die Durchschnittsbudnifachkraft das Wort Pümpel kennt und ob sie beim Hören desselben aus irgendeinem Grund, den ich mir noch immer nicht recht erklären kann, rote Ohren bekäme.

Der neue Pümpel funktioniert übrigens tadellos. Auch wenn er sich offiziell als Saugglocke mit Holzstiel euphemisieren lassen muss.








18 Februar 2016

Fundstücke (211)


Entdeckt in einem Fleet in der Hafencity

07 Februar 2016

Die Flugverkehrverschwörung

Es ist allgemein bekannt, dass nichts fliegen kann, das schwerer ist als Luft. Dennoch glauben viele Menschen an die Existenz von Flugzeugen. Und nicht nur das: Viele von Ihnen sind sogar der festen Überzeugung, selbst schon einmal geflogen zu sein.

Wie aber kann das sein? Es liegt an der perfidesten Verschwörung seit Bielefeld. SIE wollen nämlich, dass Sie denken, der Flugverkehr existierte. Und zwar aus Gründen, die ich in diesem Text überzeugend offenzulegen glaube. Wenn SIE mich lassen.

Zurück zum Anfang: Nichts kann fliegen, das schwerer ist als Luft. Das ist Tatsache. Gleichwohl gibt es angeblich Objekte aus tonnenschwerem Metall, die sich in die Luft erheben und sogar Menschen von A nach B transportieren können. Das ist natürlich hanebüchener Humbug – und nichts weiter als eine grandiose Illusion, die SIE herstellen.

In Wahrheit gibt es gar keine Flugzeuge. Alle Filmaufnahmen davon sind Tricks, hergestellt in Studios, die jenem ähneln, das damals auch die Mondlandung gefakt hat. Und wenn Sie jetzt sagen: Aber ich war doch schon mit dem Flieger auf Mallorca! In Bali! Auf den Malediven! So muss ich Ihnen sagen:

Waren Sie nicht.

Stattdessen sind Sie kurz nach dem Betreten der Flugzeugattrappe mit halluzinogen Drogen („Tomatensaft“) versorgt worden, die Ihnen genau das vorgegaukelt haben. Die so erzeugten Räusche sind dank der Hightech-Chemikalien, die im Auftrag von DENEN entwickelt wurden, beliebig steuerbar. Denn SIE kennen natürlich die Daten Ihrer gebuchten Urlaubsreise und timen die Halluzinationen passgenau. Ihre Ticketeinnahmen fließen dabei direkt in die Forschung und Entwicklung der Flugverkehrverschwörungsaufrechterhaltungsindustrie.

Wenn Sie dann „zurück“ sind aus dem „Urlaub“, können Sie Ihren Kollegen vermeintlich detailgenau vom Hotelpool und den Tauchgängen zum Korallenriff erzählen – aber das war nur das Ihnen chemikalisch eingepflanzte Drehbuch, das billige Lohnsklaven in Delhi in DEREN Auftrag getextet haben. Und Ihre Digitalkamera hat man natürlich auch mit einer entsprechenden Bildersammlung bespielt.

Möglicherweise werden Zweifler jetzt Flugzeugabstürze ins Spiel bringen, die angeblich gut dokumentiert seien. Dazu mal eine Frage: Kennen Sie auch nur ein einziges Opfer persönlich? Nein …? Kein Wunder. Denn wenn nichts fliegen kann, das schwerer ist als Luft, dann kann natürlich auch nichts abstürzen.

Die Filmaufnahmen von qualmenden Trümmern auf YouTube, die weinenden Rettungskräfte, die Zinksärge: All das sind nichts als mehr oder weniger gut gemachte Kulissen. Wracks werden aufwendig präpariert, und die angeblichen Opferangehörigen sind Schauspieler, die vertraglich zu lebenslangem Schweigen verdonnert werden. Für die Aufrechterhaltung der Flugverkehrverschwörung sind solche Horrorszenarien immens wichtig. Dadurch kommen Sie überhaupt nicht auf den Gedanken, die Ausgangslüge der Flugverkehrverschwörung zu hinterfragen. Was abgestürzt ist, muss vorher auch in der Luft gewesen sein, nicht wahr …?

Wenn Sie in der Nähe eines Flughafens wohnen, denken Sie womöglich, Sie sähen täglich startende und landende Flugzeuge. Falsch. Was Ihnen vorgesetzt wird, sind ultraleichte, mit Helium (Achtung: leichter als Luft!) gefüllte Attrappen in Flugzeugform, die schon bald wieder umkehren und dann eine Landung simulieren. Aus Kostengründen ersetzt man diese Attrappen neuerdings mehr und mehr durch raffinierte Hologramme, die mit LED-Beamern an den Himmel projiziert werden. Allerdings funktioniert das zurzeit nur bei dichter Bewölkung, aber nicht mehr lange.

Bleibt natürlich die Frage: Wozu das alles? Warum wird eine so gigantische Illusion mit Tausenden von Mitwissern aufgebaut? Warum wird all das Geld, das angeblich in die Produktion von Flugzeugen und den Betrieb börsennotierter Firmen („Airbus“, „Boeing“ etc.) gesteckt wird, stattdessen in die Kreation einer möglichst authentisch wirkenden Verschwörung investiert? Warum schießt man mit in bevölkerungslosen Gebieten stationierten Spezialkanonen sogar Feuerwerkskörper in die Troposphäre, um Kondensstreifen („Chemtrails“) zu simulieren? Kurz: Warum gibt man nicht einfach zu, dass nichts fliegen kann, das schwerer ist als Luft …?

Nun: um die Legende eines leistungsfähigen wissenschaftlich-chemisch-militärischen Komplexes aufrechtzuerhalten. Solange Sie nämlich denken, der technische Fortschritt sei Tatsache, werden Sie in freudiger Erwartung auf die nächste Neuerung warten, die angeblich Ihr Leben erleichtert, statt in gerechter Empörung die Welt in Schutt und Asche zu legen.

Besonders skandalös: Selbst die Regierung, die federführend hinter allen anderen Verschwörungen steckt, wird im Fall der Flugverkehrverschwörung hinters Licht geführt. Sie zahlt Subventionen für Forschung und Entwicklung, um den technischen Fortschritt und die Wettbewerbsfähigkeit zu fördern – und finanziert damit nichts weiter als die Illusion dieses Fortschritts.

Wenn Sie also das nächste Mal eine „Flugreise“ von A nach B buchen wollen, überprüfen Sie einfach, ob auch ein Zug dorthin fährt. Dann ist die Chance nämlich groß, dass Sie wirklich in B ankommen.

Übrigens gibt es auch keine Smartphones. Aber dazu mehr in unserer nächsten Folge.