28 Mai 2006

Die Fundstücke des Tages (18)

1. Im Web stößt man immer wieder auf Menschen, die zu viel Zeit haben und somit gegen das erste der Neuen Zehn Gebote verstoßen. Zum Beispiel dieser Geselle hier, der unter dem Eintrag „100 Wege, eine Pizza zu bestellen“ genau das Gegenteil im Schilde führt, nämlich den Pizzaservice in den Wahnsinn zu treiben. Zum Beispiel mit Punkt 31: „Überrasche den Telefonisten mit wenig bekannten Fakten über Volksmusik.“ Aufgelistet werden wirklich 100 solcher Scherzchen.

2. In Polen haben sie zum Papstbesuch neben allerlei erotischer Spots auch Tamponwerbung aus dem Fernsehen verbannt. Konsequenterweise dürften menstruierende Polinnen dann auch bis zu Benedikts Rückflug keine Tampons mehr benutzen. Keine Ahnung, ob er das wirklich möchte - vor allem bei Groupies in der ersten Reihe.


3. Ok, Dylan-Hasser dürfen diesen Punkt überspringen, denn hier gibt es den Link zum vierten Teil seiner Radioshow; diesmal geht es um Baseball. Dylan redet übrigens noch öfter als sonst in Versen. Und hier geht es zu Teil 1, Teil 2 und Teil 3.


4. Neue Suchabfragen, die zu meinem Blog führten:

„arbeitsmäßig bin ich callboy und in der wehrbebrange tätig“ (El Paso, Texas). Gut, den hier habe ich mir selbst zuzuschreiben. Dass Callboy Torsten aber jetzt auch die Menschen in Texas bewegt, ist schon erstaunlich. Sind das seine fünfzehn Minuten Ruhm? Genieß ihn, Torsten! Du hast schließlich hart dafür gearbeitet ...

„wie trennt man sich am besten von seiner freundin“ (Bittermark, Nordrhein-Westfalen). Wo das hinführt, ist klar - nämlich alsbald zu dieser Suchabfrage:

„meine dumme ex“ (Mainz, Rheinland-Pfalz). Weiter geht es mit ...

„rache aktion an meiner ex“ (Dreieich, Hessen). Ehe es möglicherweise auf das hier hinausläuft:

„bluterguss tränensack“ (via AOL).

7 Kommentare:

  1. Lieber selbsternannter B-Blogger,

    im Rahmen der angeblichen „Opel-Affäre“ ist mein Lebensgefährte – und dafür liebe ich ihn noch ein Stück mehr - vor etwa zwei Wochen auf die Goldader Ihres Blogs gestoßen. Seitdem erfreut sich eine wachsende Fan-Gemeinde Tag für Tag an Ihren süchtig machenden Notizen. Längst sind wir zu Ihren treuen Bewunderern geworden. Es ist tröstlich und schön zu wissen, dass es in diesen Zeiten der allgemeinen Zerrissenheit jemanden wie Sie gibt, der so ganz mit sich im Einklang zu leben scheint. Unbehelligt von jedem Selbstzweifel oder der nagenden Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit. Es tut gut, bei so etwas dabei zu sein. Zu erleben etwa, wie Sie streng fremde Stilblüten zitieren und dabei selbst die Schönsten produzieren. Oder in Worte wie „eklektisch“ hineinstolpern.

    Wahrscheinlich sind Sie zu jung, um sich an die Schauspielerin Trude Herr zu erinnern. Man sagte über sie, sie sei nicht unbedingt eine Schönheit gewesen. Klug genug, sich niemals öffentlich über die Plattfüße ihrer Kollegen lustig zu machen war sie aber doch. Frau Herr soll oft sehr traurig gewesen sein. Sie aber sind glücklich, und das ist die bessere Alternative.

    Was wir nur sagen wollen: Bleiben Sie bitte weiter so selbstbewusst dabei, und wenden Sie sich nicht (zu sehr) der Musik oder der Fotografie zu. Oder überhaupt irgendetwas anderem als im Augenblick. Bleiben Sie einfach wie Sie sind und schreiben Sie weiter. Jeden Tag.

    Nur bilden Sie sich bitte niemals ein, Sie könnten fliegen, wenn Sie auf einem Balkon oder Dach stehen – das könnte ins Auge gehen.

    Wir brauchen Sie doch noch.

    Herzlich,

    Esther Becker-Sanonis

    PS: Teilen Sie uns mit, wo Sie sonst noch publizieren?

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  2. Schöne Esther

    In der Sonne der Weisheit
    ist gut zu spazieren.

    Natürlich hört die Welt viel lieber
    den Schwätzer an
    und holt sich nicht den groben Nasenstüber
    von einem aufgebrachten weisen Mann.
    Natürlich will sie keine bittren Medizinen
    und hält den Widerwillen für einen Plan.
    Natürlich könnte er mit süßen Schmonzen dienen -
    aber die hat sie schon im Überfluß.

    Siehe, die Welt wird sich nicht ändern lassen.
    Doch er wird predigen, so laut er kann.
    Er steht wie eine Lampe in den Gassen,
    und speien sie und pissen sie ihn an.

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  3. @Esther: Au weia, welche Stilblüten sind mir denn unterlaufen? Bitte dringend um Aufklärung - diese Ungewissheit ist schwer erträglich, gerade in meiner Position ... Einen Hinweis auf eine Publikation, für die ich schreibe, finden Sie in hier: http://www.mattwagner.de/2006/05/auf-heien-sohlen.htm
    PS: Herzlichen Dank für die Altersvermutung! ;>)

    @Salomo: Ihr weisen Worte, Meister, diesmal gar in vollendet lyrischer Form, zieren immer wieder diesen oft (worauf Frau Esther zu Recht hingewisen hat) unwürdigen Ort. Sie trösten mich im gleichen Maße, wie Esthers Sarkasmus mich anspornt. Danke Ihnen beiden!

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  4. @ Frau Becker

    Da muß ich Ihnen leider widersprechen, Gnädigste. Frau Trude, die ich zu ihrer Zeit auf den Fidji Inseln noch persönlich kennenlernen durfte, war eine ausgesprochen attraktive Person und entsprach genau dem dortigen Schönheitsideal. Und traurig war sie auch nicht, jedenfalls nicht nach ein paar Flaschen Vailima.

    Trudchen war eine würdige Nachfolgerin von Frau Bally und diese Dame - sie kämpfte in der gleichen Gewichtsklasse - wurde sogar Schönheitskönigin von Schneizlreuth. Auch wenn, im Gegensatz zu München, die Stadt Köln ihr kein Denkmal gesetzt hat. So sind sie halt, unsere Profi-Karnevalisten.

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  5. Ich möchte mich in meinem Kommentar nah an Deinem Text halten ;-).

    Zu 1: Es gibt Menschen, die haben wirklich Fantasie, setzen sie aber für mich nicht nachvollziehend ein.

    Zu 2: Agnostiker, sagtest Du? ;-)

    Zu 3: Grade heruntergeladen. Thanks. Freu mich wieder auf die Sing/Sprechstimme und den Text dazu. Ich gebe zu, trotz leidlichen Englischkenntnissen verstehe ich nicht alles...

    Zu 4: Die Schreibweise "Wehrbebrange" werde ich gern ab und an in gewissen Zusammenhängen übernehmen - danke. Selbstkritik muß sein.

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  6. joshua, auch ich kann Dylan nicht immer folgen, und das liegt nicht nur an seiner Sprechweise … ;-) Doch selbst den reinen Klang finde ich faszinierend.

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  7. Hey what a great site keep up the work its excellent.
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