21 Oktober 2008

Von Winzern, Wünschen und betrunkenen Kindern

Wurde gerade eingeladen zu einer Veranstaltung namens „Winzerstreicheln auf Weingut Wellanschitz“. Aber da geh ich nicht hin, keinesfalls.

In der Sendung „Nano“ auf 3Sat informierte man uns heute Abend über die Tatsache, das Leben als Diabetiker sei „kein Zuckerschlecken“. Das ist zweifellos völlig korrekt – und letztlich doch nicht so „Hohlspiegel“-würdig wie die Forderung der „heute“-Moderatorin wenig später, man müsse „Gas geben für den Klimaschutz“.

Sprache ist Glückssache und oft auch sehr beglückend. Die kleine Stieftochter eines Freundes mutmaßte neulich, der Muezzin benutze zur Verstärkung seines Rufes ein „Mekkafon“. Landet bestimmt bald im Duden, die Schreibweise.

Sein Stieftöchterchen hatte übrigens einen Spitzentag und noch was anderes aufgelesen, das leicht verbogen war: „Betrunkene Kinder sagen die Wahrheit“ – ja, und die ist sogar gleich doppelt abgesichert.

Übrigens sähe ich gelegentlich gern mal einem Diabetker mit Umtopffolienturban beim Winzerstreicheln zu, während ein betrunkenes Kind zwischen zwei wahrheitsgemäßen Rufen durchs Mekkafon am Zucker schleckt und hintenrum Gas gibt für den Klimaschutz.

Doch dieser Wunsch geht wahrscheinlich mal wieder genausowenig in Erfüllung wie der Lottogewinn, danke auch.


(Warenbezeichnungsschild entdeckt bei Tchibo.)


7 Kommentare:

  1. Wenn betrunkene Kinder die Wahrheit sagen... was tun dann Blogger mit 3 ATÜ auf dem Kessel?

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  2. Ein Mekkafon, ein Mekkafon. Steht das Kind zur Adoption? Ansonsten passe ich auch gern mal drauf auf, wenn seine Eltern zu Winzerstreicheln auf Weingut Wellanschitz gehen.

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  3. Sprachlich großartig und aber auch von ganz eigenartigem logischen Reiz fand ich folgenden Artikeleinstieg (in der S-Bahn über die Schulter meiner Sitznachbarin hinweg in einer sehr bunten Gazette mitgelesen - die Überschrift des Artikels lautete "Paul Newman: Streit um sein Erbe"):

    "Wenn Paul Newman das erleben müsste: Um sein Erbe wird gestritten."

    Hmm . . . Wenn Paul Newman noch leben würde, hätte er nichts vererbt. Da er aber tot ist, hat er vererbt und kann es nicht miterleben. Und: Wieso "müsste"? Vielleicht würde er es gerne noch erleben (weiß ja keiner, ob ihm nicht langweilig ist, wo er ist). Aber er könnte es ja nicht erleben, weil . . .
    An der Stelle breche ich mal ab. Wer weiß eine Lösung zu diesem Dilemma?

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  4. wenn paule noch leben würde, würde er vor ärger erblassen...^^

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  5. Man in Metropolis, Blogger sagen nie die Wahrheit, zumindest nicht die ganze. Bestimmt ahnten Sie das schon.

    Frau Tante, Sie sollten Rapperin werden.

    Kommentator, ich danke Ihnen für den Abbruch an der richtigen Stelle. Ein Tuck früher wäre auch nicht schlimm gewesen.

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  6. Wenn ich Rapperin würde, bekäme ich auch ein Mekkafon. Merke: Mekkafon rules.

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  7. Jeder Meckertante ein Mekkafon: Das wäre mal ne Forderung!

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